Google Pixel 9a im Test: Schön ist es nicht, aber richtig gut

Das Google Pixel 9a ist seit knapp einem Monat auf dem Markt und folgt auf das Google Pixel 8a. Mit einem UVP von 549 Euro mit 128 GB Speicherplatz zieht es aber leicht im Preis an. Ob es diesem gerecht wird, erfahren Sie in diesem Test.
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Design & Verarbeitung
Google verfolgt mit dem Pixel 9a weiterhin das charakteristische Monoblock-Design mit der auffälligen Kameraleiste auf der Rückseite. Diese Kameraleiste ist zu einem Markenzeichen geworden und ragt aber im Vergleich zum Pixel 9/9 Pro nur leicht aus der Rückseite hervor. Während der Rahmen aus satiniertem Metall gefertigt ist, besteht die Rückseite lediglich aus Kunststoff. Dies mag im Vergleich zu Premium-Modellen weniger edel wirken, hat aber den praktischen Vorteil, dass das Gerät auf flachen Oberflächen nicht wackelt, da es auf der Kameraleiste aufliegt.

Das Google Pixel 9a hat ein Pixel typisches Design (Bild: TechnikNews)
Die Haptik ist solide. Mit Abmessungen von rund 154,7 × 73,3 × 8,9 mm und einem Gewicht von 188 g ist das Pixel 9a kompakt und handlich. Es liegt gut in der Hand. Die Verarbeitungsqualität überrascht positiv, mit sauberen Spaltmaßen und einem robusten Eindruck. Ein wichtiges Plus ist die P68-Zertifizierung, die das Gerät gegen Staub und Wasser schützt. Dies ist ein deutliches Upgrade im Vergleich zu früheren A-Serien-Modellen, die nur IP67 boten.
Ein Kritikpunkt bleibt aber die vergleichsweise dicken Displayränder. Sie sind breiter als bei vielen Konkurrenten und lassen das Display etwas weniger modern wirken. In meiner Testzeit ist durch einen harten Sturz ein kleiner Kratzer in das Display gekommen, eine Folie wird also empfohlen.
Display
Das Display hat eine Größe von 6,3 Zoll, es ist ein OLED-Panel mit einer Auflösung von 1.080 x 2.400 Pixeln (FHD+). Die Pixeldichte liegt bei rund, 422 ppi.

Das Google Pixel 9a hat ein helles Display (Bild: TechnikNews)
Die Bildqualität ist sehr gut, mit scharfen Inhalten, kräftigen Farben und gutem Kontrast zeigt sie Inhalte klar an. Schön sind auch die maximale 120 Hertz Bildwiederholrate, dies sorgt für flüssige Animationen und ein angenehmeres Nutzererlebnis. Sie sind nur leider standardmäßig deaktiviert, es wird dem Nutzer auch nicht die Möglichkeit gegeben, diese beim Einrichten zu aktivieren. In puncto Helligkeit erreicht das Display Werte von bis zu 1.000 Nits im Normalbetrieb und kann bei HDR-Inhalten bis zu 1.800 Nits erreichen; in der Sonne können Inhalte gut, aber nicht einwandfrei abgelesen werden. Da erreichen die teureren Modelle bessere Ergebnisse.
Performance
Angetrieben wird das Pixel 9a vom Google Tensor G4 Chip, unterstützt von 8 GB RAM und dem Titan M2 Sicherheitschip. Der Tensor G4 basiert auf dem Tensor G3 und bietet ausreichend Leistung für den Alltag. Apps öffnen sich schnell und Multitasking ist kein Problem. Auch anspruchsvollere Aufgaben und Spiele laufen flüssig.
Der Chip ist besonders für KI-Funktionen optimiert. Google integriert eine Reihe exklusiver Software-Features, die auf maschinellem Lernen basieren, wie z. B. die automatische Anrufannahme, der Google Assistant oder auch Foto-Funktionen. Der Tensor G4 ist hierfür gut geeignet, Google ist bei diesen Funktionen der klare Marktführer vor Samsung und Apple.
Kamera
Die Kamera ist traditionell eine Stärke der Google Pixel-Reihe, und das Pixel 9a macht hier keine Ausnahme. Auf der Rückseite findet sich ein Dual-Kamera-System. Die Hauptkamera löst mit 48 Megapixeln auf und nutzt den identischen Sensor vom Google Pixel 9. Die Hauptkamera verfügt über eine Blende von f/1.7 und optische Bildstabilisierung (OIS). Hinzu kommt eine 13 Megapixel Ultraweitwinkelkamera mit einer Blende von f/2.2 und einem 120-Grad-Sichtfeld. Die Frontkamera bietet 13 Megapixel und eine Blende von f/2.2.

Das Google Pixel 9a hat zwei Kameras, die sehr gute Fotos machen. (Bild: TechnikNews)
Die Bildqualität ist Pixel-typisch sehr gut. Tagsüber entstehen scharfe Bilder mit natürlichen Farben und guter Dynamik. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen und im Nachtmodus liefert das Pixel 9a beeindruckende Ergebnisse. Die KI-Unterstützung hilft, die Bildqualität zu optimieren. Makro-Aufnahmen sind ab etwa 5 cm Abstand möglich.
Eine Galerie mit Fotos aus dem Google Pixel 9a haben wir wieder für euch zusammengestellt.
Ein Wehrmutstropfen ist das Fehlen eines optischen Zooms. Das Pixel 9a bietet lediglich einen digitalen Zoom, der bis zu 8-fach vergrößert. Die Ergebnisse des digitalen Zooms sind begrenzt, aber bei 3-facher Vergrößerung noch brauchbar. Bei Videos wird eine Auflösung von bis zu 4K mit 60 Bildern pro Sekunde unterstützt, und die Bildstabilisierung funktioniert gut.
Software
Das Pixel 9a läuft mit Pixel-Android und profitiert von Googles vorbildlicher Software-Pflege. Google verspricht eine Update-Garantie von 7 Jahren, sowohl für Android-Versionen als auch für Sicherheitsupdates. Dies ist einer der größten Vorteile der Pixel-Smartphones. Das Gerät wird mit der aktuellsten Android-Version ausgeliefert und erhält als eines der ersten Geräte die neuen Versionen. Die Software läuft reibungslos und intuitiv, profitiert zudem von Googles KI-Expertise mit Gemini, Fotobearbeitung und exklusiven Funktionen wie der Bilder-KI „Pixel Studio“.
Typische Pixel-Features wie z. B. „Circle to Search“, die Zusammenfassung von Webseiten oder Transkriptionen sind an Bord und funktionieren gut.
Akku
Das Google Pixel 9a ist mit einem großen Akku ausgestattet, der Hersteller gibt 5.100 mAh an. Dies ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorgänger, das Pixel 8a hatte nur 4492 mAh. Die Akkulaufzeit ist im Alltag überdurchschnittlich lang, wer das Gerät sparsam nutzt kann das Gerät auch zwei Tage ohne Laden nutzen. Auch bei intensiver Nutzung kommt man gut durch einen Tag.
Das Aufladen erfolgt über Kabel mit bis zu 23 Watt oder teils auch 27 Watt. Kabelloses Laden ist ebenfalls mit bis zu 7,5 Watt möglich. Im Vergleich zur Konkurrenz ist die Ladegeschwindigkeit jedoch langsam. Eine volle Ladung kann bis zu zwei Stunden dauern, hier erhoffe ich mir beim Nachfolger verbesserungen. Google hat jedoch eine Funktion zur Optimierung der Akkugesundheit integriert.
Sound
Das Pixel 9a verfügt über Stereo-Lautsprecher, die im Alltag einen klaren Klang bei angenehmer Lautstärke erzeugen. Sobald circa 80 Prozent überschritten werden, wirkt der Klang blechern.
Fazit
Das Google Pixel 9a ist ein sehr solides Mittelklasse-Smartphone, das insbesondere mit seiner hervorragenden Kamera und der langen Akkulaufzeit punktet. Die Pixel-typische Bildqualität ist in dieser Preisklasse ein Highlight. Auch die Performance des Tensor G4 Chips ist für den Alltag mehr als ausreichend. Die lange Update-Garantie von 7 Jahren ist ein unschlagbarer Vorteil.
Abstriche muss man beim Design und der Verarbeitung machen, da die Rückseite nur aus Kunststoff besteht und die Displayränder relativ dick sind. Das Fehlen eines optischen Zooms bei der Kamera und die vergleichsweise langsame Ladegeschwindigkeit sind weitere Nachteile.
Dennoch bietet das Pixel 9a für seinen Preis eine Premium-Erfahrung bei Kamera und Software, die in dieser Klasse schwer zu finden ist. Wer ein zuverlässiges, handliches Smartphone mit einer sehr guten Kamera und exzellenter Software-Pflege sucht und über die kleinen Design-Makel und das langsame Laden hinwegsehen kann, findet im Google Pixel 9a ein sehr gutes Gerät.