Google Pixel 10 im Test: Das intelligenteste Smartphone

Mit dem Pixel 10 bringt Google den Nachfolger der Pixel-9 Serie auf den Markt und positioniert sich erneut in der oberen Mittelklasse. Das Gerät soll viel Leistung und smarte Features für vergleichsweise wenig Geld bieten. Wir haben es getestet.
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Design & Verarbeitung
Das Pixel 10 führt die Designsprache der Pixel-Serie weiter fort. Wir haben weiterhin einen runden Kamerabalken auf der Rückseite, sowie die flachen Kanten des Pixel 9. Das Display ist flach, mit relativ dünnen Displayrändern und die Selfie-Kamera sitzt in einem Punch-Hole in der Mitte des Displays. An der rechten Seite des Gerätes befindet sich der An/Aus Knopf sowie eine Lautstärke wippe. Auf der oberen Seite des Gerätes befindet sich der SIM-Slot (den es in Europa weiterhin gibt) sowie ein Mikrofon, unten am Gerät sind Stereo-Lautsprecher verbaut.

Das Google Pixel 10 hat eine Rückseite aus Gorilla Glass. (Bild: TechnikNews)
Das Gerät ist hochwertig verarbeitet und mit Gorilla Glass Victus 2 geschützt, gerade der Vibrationsmotor fühlt sich Google-typisch wieder sehr hochwertig an.
Display
Das Pixel 10 hat ein 6,3 Zoll OLED „Actual Display“ mit einer Auflösung von 1080 x 2424 und einer Bildwiederholrate von 60 – 120 Hertz. Anders als beim Pro-Modell ist es kein LTPO Display (mit einer variablen Bildwiederholrate von 1 – 120 Hertz) und die Auflösung und Helligkeit ist minimal geringer. (Pro 1280 x 2856 Pixel sowie 2200 Nits HDR und 3300 Nits maximale Helligkeit). Mit einer maximalen Helligkeit von 2000 bzw. 3000 Nits lässt sich der Bildschirm aber auch an hellen Tagen problemlos ablesen sowie Inhalte sehen gut auf dem Bildschirm aus.

Das Display des Pixel 10 ist sehr hell und scharf. (Bild: TechnikNews)
Für den Preis bekommt man mit dem Pixel 10 ein gutes Display, gerade im direkten Vergleich zur Konkurrenz.
Performance
Google verbaut dieses Jahr im Pixel 10 ihren eigenen Tensor G5 Prozessor, der erstmals nicht von Samsung, sondern von Taiwan Semiconductor (TSMC) gebaut wurde. Dem Prozessor stehen im Basismodell 12 Gigabyte an RAM-Speicher zur Verfügung (beim Pro sind es 16 GB), sowie 128 oder 256 Gigabyte an internem Speicher. Leider wird nur beim 256 Gigabyte-Modell der schnellere UFS 4.0 Speicher verbaut, im 128 Gigabyte-Modell wird noch auf UFS 3.1 gesetzt.
Die Performance ist überdurchschnittlich gut. Spiele laufen absolut flüssig, Apps starten schnell und werden lange im Hintergrund behalten, Fotos werden schnell verarbeitet. Auch KI-Anwendungen laufen deutlich flüssiger als auf älteren Geräten wie zum Beispiel dem Pixel 8 Pro.
Kamera
Bei der Kamera macht Google dieses Jahr den größten Sprung. Erstmals wird auch eine Telefotokamera im Basismodell verbaut. Das Pixel 10 hat neben einem 48 Megapixel Weitwinkel und einem 13 Megapixel Ultraweitwinkel auch eine 10.8 Megapixel Telefotolinse. Diese erlaubt bis zu Fünf-Fach optischen Zoom, sowie 20-Fach digitalem Zoom. Der Weitwinkel erlaubt zudem auch Makro-Fotos.

Das Pixel 10 hat erstmals eine Telefotokamera. (Bild: TechnikNews)
Ich bin mit dem Pixel 10 wieder auf Foto-Tour gegangen und habe mehre hundert Fotos in den letzten Tagen gemacht. Einige davon könnt ihr euch hier anschauen.
Die Kamera des Pixel 10 überzeugt im Alltag fast auf ganzer Linie. Die Farbwiedergabe ist – wie man es von Google kennt – natürlich, ohne dabei an Dynamik zu verlieren. Gerade bei Tageslicht sind die Aufnahmen extrem detailreich und kontraststark, ohne dass der Dynamikumfang darunter leidet. Die Fotos vom Hamburger Rathaus und der Alster zeigen, wie gut das Pixel 10 helle Himmel, Schattenbereiche und feinste Strukturen gleichzeitig einfangen kann.
Auch bei schwierigen Lichtverhältnissen liefert das Pixel 10 sehr gute Ergebnisse. In den Aufnahmen vom Planetarium und von der Deichtorhallen-Party erkennt man, dass Google seine Nachbearbeitung noch einmal verbessert hat: Neonlichter werden realistisch dargestellt, ohne auszubluten, und Details in dunklen Bereichen bleiben klar sichtbar. Besonders bei den Nachtaufnahmen fällt auf, dass das neue Rauschverhalten deutlich kontrollierter ist. Das Pixel 10 erzeugt saubere, scharfe Bilder, ohne unnatürliche Glättung oder übertriebene Nachbearbeitung.
Der neue fünffache optische Zoom ist ein echter Mehrwert. Selbst bei starkem Zoom bleiben die Aufnahmen erstaunlich scharf, und Googles Super-Res-Zoom greift sanft ein, ohne dass man starke Artefakte oder Verwischen sieht. Auch der Ultraweitwinkel macht einen guten Job: Die Perspektive bleibt verzerrungsarm, und die Bildschärfe reicht fast an die Hauptkamera heran – ein Punkt, bei dem viele Mittelklassegeräte oft schwächeln. Nur bei der Frontkamera hä
Insgesamt liefert das Pixel 10 für seinen Preis eine der besten Kameraleistungen der oberen Mittelklasse. Egal ob Tag, Nacht, Party oder Architektur – die Ergebnisse sind durchgehend stark, und dank der verbesserten Software muss man selbst bei schwierigen Bedingungen kaum manuell nachhelfen.
Software
Auf dem Pixel 10 läuft Googles Android 16 mit „Material 3 Expressive“ Designsprache, mit der fast alle Google Apps komplett überarbeitet wurden. Mit sieben Jahren an OS und Sicherheitsupdates sowie Googles „Feature Drops“ ist es neben Samsung auch das langlebigste Smartphone. Die Software ist intuitiv, läuft flüssig und schnell, sowie ein Wechsel von anderen Systemen wie iOS kinderleicht. Auch beim Ökosystem hat Google in den letzten Jahren zugelegt, so einfach wie bei Apple ist der Wechsel zwischen Geräten aber weiterhin nicht.

Auf dem Pixel 10 läuft neuestes Android 16. (Screenshot: TechnikNews)
KI
Google setzt auch dieses Jahr wieder stark auf ihre Gemini KI. Mit dem neuen Prozessor, mehr RAM und neuen Funktionen verspricht Google das „intelligenteste Smartphone“ auf dem Markt. Neu ist eine Funktion „Kamera Coach“ in der Kamera-App, die basierend auf der Vorschau mehrere Ideen vorschlägt, wie man ein gutes Foto machen kann. Auch Gemini wurde intelligenter und kann jetzt direkt auf Objekte im Live-Modus hinweisen. Es gibt eine eigene Journal-App, die mit KI Erinnerungen zusammenfasst und in der Pixel-Screenshots App können Screenshots durchsucht werden.
Auf einige der spannendsten neuen Funktionen müssen wir uns in Europa/DACH noch ein wenig gedulden, direkte Übersetzungen von Telefonaten oder „Magic Cue“ sind noch nicht bei uns verfügbar.
Gerade nachdem ich lange ein iPhone genutzt habe, merkt man am Pixel 10 wie viel einfacher KI den Alltag machen kann und wie unglaublich weit hinterher Apple noch ist. Auch im Vergleich zu den Samsung-Smartphones, die ebenfalls auf Googles Modelle setzen, ist Google deutlich weiter voraus. Das Pixel 10 ist das intelligenteste Smartphone auf dem Markt und wird es auch noch lange bleiben.
Akku
Google hat den Akku von 4700 Milliampere beim Pixel 9 auf ganze 4970 mAh erhöht. Leider wird weiterhin nur mit maximal 30 Watt geladen, lediglich das Pixel 10 Pro XL lädt mit schnelleren 45 Watt. Dafür hat Google ein langersehntes Feature in alle drei Modelle eingebaut: Magneten. Mit dem „Pixelsnap“ Branding führt Google eine Reihe an Zubehör ein, womit das Gerät geladen oder benutzt werden kann. Auch Apple MagSafe kompatible Produkte funktionieren mit dem Pixel 10, wie ich selbst getestet habe. Enttäuschenderweise hat nur das Pixel 10 Pro XL auch Qi 2.2 mit maximal 25 Watt schnellem Laden, das Pixel 10 und Pixel 10 Pro setzen auf normales Qi 2.0 mit maximal 15 Watt.

Der Akku des Pixel 10 lädt sehr langsam wieder auf. (Bild: TechnikNews)
Die Akkulaufzeit ist gut, durch einen normalen Tag kommt man ohne Probleme, am Abend muss das Smartphone aber immer geladen werden. Im Standby verbraucht das Gerät gefühlt immer noch ein wenig zu viel Akku, für einen eigenen Prozessor erwarte ich da noch eine bessere Energieeffizienz. Da hat Apple noch die Nase vorne.
Sound
Die Stereo-Lautsprecher sind ebenfalls verbessert worden. Sowohl YouTube-Videos als auch Musik/Podcast klingen laut und klar aus den Lautsprechern, an die Fülle eines iPhone 16 Pro kommt der Klang aber nicht heran. Für den Preis ist der Klang aber mehr als solide, selbes gilt auch für die Telefonie.

Das Pixel 10 hat Stereo-Lautsprecher mit vollem Klang (Bild: TechnikNews)
Fazit
Mit dem Pixel 10 liefert Google ein rundum starkes Smartphone, das sich in der oberen Mittelklasse problemlos behauptet. Design, Performance, Kamera und Software spielen auf hohem Niveau, besonders die neue Telefotokamera und die weiter verbesserte KI-Integration machen das Gerät zu einem der spannendsten Android-Smartphones des Jahres. Die sieben Jahre Updates sind ein echtes Alleinstellungsmerkmal und machen das Pixel 10 langfristig attraktiv.
Allerdings gibt es auch kleine Kritikpunkte: Für den aufgerufenen Preis hätte ich mir mindestens 256 Gigabyte Speicher im Basismodell gewünscht – gerade angesichts der immer größeren Foto- und Videodateien. Auch die Ladegeschwindigkeit bleibt hinter einigen Konkurrenten zurück, und Qi 2.2 gibt es nur beim Pro XL.
Trotz dieser Details bleibt das Pixel 10 aber ein richtig gutes Gesamtpaket, das besonders für alle interessant ist, die Wert auf eine starke Kamera, lange Updateversorgung und smarte KI-Features legen. Gerade im Vergleich zu den iPhones zeigt Google, wie ein modernes KI-Smartphone aussehen und funktionieren soll.