Huawei Watch GT 6 Pro im Test: Elegant und sportlich zugleich

Huawei stellt mit dem heutigen Tag die Huawei Watch GT 6 Serie vor. Wir hatten die Möglichkeit, die Huawei Watch GT 6 Pro schon vorab zu testen. Was die neue Watch alles am Kasten – oder besser gesagt, auf den Zifferblättern – hat, liest Du in diesem Test.
Fazit: Mit der Watch GT 6 Pro ist Huawei wieder mal ein guter Wurf im Wearable-Markt gelungen: bis zu 21 Tage Akkulaufzeit, Kompatibilität auch mit iOS, flüssige Bedienung und ein angenehmer Tragekomfort. Lediglich auf schmäleren Handgelenken wirkt die Smartwatch doch sehr wuchtig, aber elegant. Die wohl bemerkenswertesten Features sind die neue Pulswellenarrhythmie-Erkennung (PWC), der Trail-Running-Modus und die Sturzerkennung mit automatischer Benachrichtigung via Bluetooth. Einzig Schwierigkeiten gab es bei der neuen PWC-Messung, die nicht immer ganz zuverlässig auf Anhieb funktionierte.
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Auf den ersten Blick
Die Huawei Watch GT 6 Pro macht optisch einiges her – keine Frage. Unser Testgerät kommt in der Variante mit Titan-Gehäuse und schwarzem Fluorelastomerarmband. Das Display misst 1,47 Zoll im Durchmesser, was sich vor allem an schmaleren Handgelenken bemerkbar macht. Hier wirkt die Uhr schnell überdimensioniert, auch wenn Verarbeitung und Materialwahl durchaus hochwertig sind.
- Bild: TechnikNews
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Eine drehbare Lünette, wie etwa bei Samsung, gibt es nicht.
Mit knapp 55 Gramm (ohne Armband) ist die Uhr nicht federleicht, trägt sich aber dennoch angenehm, solange sie gut sitzt. Die Verarbeitung ist – wie bei Huawei üblich – makellos. Tasten haben klar definierte Druckpunkte, das Armband lässt sich einfach wechseln.
Display und Bedienung
Das 1,47 Zoll große AMOLED-Display löst mit 466 x 466 Pixeln auf und gehört zu den besseren Panels im Smartwatch-Segment. Farben wirken kräftig, Schwarz ist tief, die Helligkeit ausreichend – auch im direkten Sonnenlicht. Bei bis zu 3.000 Nits auch kein Wunder. Die automatische Helligkeitsanpassung reagiert zügig und zuverlässig.
Die Bedienung erfolgt über den Touchscreen sowie zwei seitliche Tasten, wobei die obere drehbar ist. Die Navigation durch Menüs läuft flüssig. Nettes Gimmick: Die untere Taste lässt sich mit vielen verschiedenen Shortcuts beliebig belegen. Zurück ins vorherige Menü geht es mit einem Wisch nach rechts – relativ einfache Bedienung.
Software und Kompatibilität
Die Watch GT 6 Pro läuft mit Huaweis eigenem Betriebssystem HarmonyOS, mittlerweile in Version 4. Das System ist schlank, reagiert flott und verzichtet auf unnötigen Ballast. In Sachen Kompatibilität zeigt sich die Uhr offen: Android- und iOS-Nutzer können sie gleichermaßen verwenden. Allerdings gilt – wie schon bei Vorgängermodellen –, dass manche Funktionen unter iOS eingeschränkt sind. So ist z. B. die Antwort auf Nachrichten nicht möglich. Das ist aber kein Manko bei Huawei, sondern generell ein Problem auch der anderen Hersteller – hier liegt der Ball bei Apple.
Zum Setup der Uhr ist die „Huawei Health: Europe“ App notwendig, ohne Koppelung mit dem Smartphone lässt sich die App nicht nutzen. Weiters ist zum Start des Setups noch eine Huawei ID erforderlich – was aber nicht heißt, dass alle Daten in der Cloud gespeichert werden. Der Hersteller lässt hier den Nutzer entscheiden, ob in die Cloud synchronisiert, oder alle Daten lokal am Smartphone gehalten werden sollen.
Vorsicht – im Google Play Store gibt es eine Fake Huawei Health App. Downloade die App immer über Huawei direkt.
Die App-Auswahl auf der Uhr selbst ist überschaubar, aber mit den wichtigsten Fitness- und Alltagsfunktionen abgedeckt.
Gesundheitsfunktionen: Neuheiten und Verlässlichkeit
Im Mittelpunkt stehen bei der GT 6 Pro ganz klar die neuen Sensorfunktionen. Die Pulswellenarrhythmie-Erkennung (PWC) ist Huaweis Antwort auf vergleichbare Features anderer Hersteller und soll potenziell gefährliche Unregelmäßigkeiten frühzeitig erkennen. Die Messung erfolgt allerdings nicht im Hintergrund, sondern muss manuell gestartet werden und benötigt rund 30 Sekunden Zeit. Während der Messung wird ein Finger auf die untere Taste gelegt, um den Kontakt herzustellen. Das funktionierte im Test nicht immer zuverlässig – meistens war der Finger zu trocken.
Weitere Gesundheitsfeatures wie SpO2-Messung, Schlaftracking, Stressüberwachung und Hauttemperaturmessung sind ebenfalls integriert. Die Messwerte wirken im Alltag plausibel, weichen aber (wie bei vielen Wearables) in Einzelfällen leicht von Referenzwerten ab. Für den täglichen Überblick reicht es völlig aus.
Sturzerkennung und Sicherheit
Ein weiteres neues Feature ist die Sturzerkennung. Wird ein heftiger Sturz registriert, fragt die Uhr aktiv nach, ob alles in Ordnung ist. Bleibt eine Antwort aus, wird automatisch ein zuvor definierter Kontakt benachrichtigt – per Bluetooth über das gekoppelte Smartphone. Im Test ließ sich die Funktion nur schwer absichtlich simulieren (was gut ist), somit können wir an dieser Stelle die direkte Funktionsweise nur schwer beurteilen.
Sport und Outdoor: Mehr als Laufen und Radfahren
Die Uhr richtet sich auch klar an Sportbegeisterte. Über 100 Trainingsmodi sind integriert, von klassischem Jogging bis hin zu spezifischen Outdoor-Aktivitäten. Neu beim Pro-Modell der Watch ist unter anderem der Trail-Running-Modus, der mit automatischer Streckensteigungserkennung und Benachrichtigungen zum Einteilen des Energiehaushalts punktet. Dabei unterstützt auch das „High Altitude Care 2.0“ mit intelligenten Erinnerungen für sichere Aktivitäten im Gelände.
Praktisches gibt es auch für die Radfahrer: Der erste virtuelle Powermeter an einer Smartwatch (Simulated Power) bietet eine genaue Leistungsdiagnostik beim Radfahren ohne externes Equipment. Und noch positiver: Das Feature kommt auf die gesamte Huawei Watch GT 6 Serie.
Die automatische Trainingserkennung funktioniert bei Standardaktivitäten wie Gehen, Laufen oder Radfahren recht zuverlässig. Wer detailliertere Trainingspläne braucht, kann diese direkt über die Huawei Health-App erstellen – inklusive Erholungszeiten und VO2max-Schätzungen.