Toyota GR Supra 3.0 im Test: Abschied für eine Legende

Mit der Supra hat Toyota eine wahre Legende geschaffen. Nach vielen Jahren kehrte das ikonische Sportcoupé Ende 2019 in seiner fünften Generation zurück, der MK5 war geboren. Doch wie es scheint, neigt sich auch dieses Kapitel langsam dem Ende zu: Toyota wird den aktuellen Supra nicht weiterbauen. Für uns Grund genug, diesem Kultauto noch einmal einen gebührenden Abschied zu widmen – so, wie es sich für eine Legende gehört.
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- 1 tl;dr: Eine echte Legende
- 2 Videobericht:
- 3 Design: Klassische Sportwagen-Proportionen, moderne Details
- 4 Innenraum: Fahrerorientiert, aber kompakt
- 5 Motor & Performance: BMW-Power mit japanischem Feinschliff
- 6 Fahrverhalten: Agilität pur
- 7 Alltagstauglichkeit & Verbrauch: Geht so
- 8 Verfügbarkeit & Final Edition: Exklusiver Abschied mit Limit
tl;dr: Eine echte Legende
Der Toyota GR Supra 3.0 ist ein Sportwagen, der Emotionen weckt, und das in einer Zeit, in der Elektroautos mit innovativer Technik und Nachhaltigkeit die Zukunft prägen. Mit seiner Kombination aus Reihensechszylinder, klassischem Heckantrieb und aufregendem Design verkörpert er vieles, was echte Enthusiasten lieben.
Natürlich gibt es Kritikpunkte: Der Innenraum ist eng, die Technik ist ein paar Jahre alt, und stammt weitgehend von BMW, und echte Puristen hätten sich vielleicht noch eine kompromisslosere Fahrmaschine gewünscht. Doch all das ändert nichts daran, dass der Supra MK5 ein faszinierendes Auto ist, das Fahrspaß pur bietet.
Dass Toyota diese Legende nun in Rente schickt, ist schade, aber vielleicht macht gerade das den Supra 3.0 noch begehrenswerter. Wer die Chance hat, sollte sich diese Ikone noch einmal live ansehen und fahren, bevor sie endgültig Geschichte ist.
Videobericht:
Design: Klassische Sportwagen-Proportionen, moderne Details
Schon beim ersten Blick auf den Supra wird klar: Toyota wollte die DNA des Vorgängers einfangen, ohne in pure Retro-Optik zu verfallen. Die lange Motorhaube, das kurze Heck und die breite Spur lassen keinen Zweifel daran, dass hier ein klassisches Sportcoupé vorfährt. Gleichzeitig wirkt das Auto mit seinen aggressiv gezeichneten Scheinwerfern, großen Lufteinlässen und der markanten Double-Bubble-Dachlinie wie ein Rennwagen für die Straße.
- Bild: TechnikNews
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Besonders gelungen ist die Balance zwischen Eleganz und Sportlichkeit. Der Supra ist kein brachialer „Prollo“-Sportwagen, sondern ein Auto, das auch abseits der Rennstrecke eine gute Figur macht. In unserem Testwagen in der Farbe „Midnight Black“ kommt die Formensprache besonders gut zur Geltung, ein echter Blickfang auf der Straße. Auch wenn buntere Farben noch etwas auffälliger wirken können.
Innenraum: Fahrerorientiert, aber kompakt
Im Innenraum setzt Toyota auf eine Mischung aus Purismus und BMW-Technik. Kein Geheimnis: Der Supra MK5 entstand in Kooperation mit BMW, technisch teilt er sich viel mit dem Z4. Das merkt man vor allem am Infotainment-System, das stark an BMW iDrive erinnert, sowie an den Bedienelementen.
Die Sitzposition ist angenehm, tief und sehr fahrerorientiert, wie es sich für einen Sportwagen gehört. Die Sportsitze bieten hervorragenden Seitenhalt, auch auf längeren Fahrten bleibt der Komfort überraschend hoch. Allerdings ist der Innenraum ziemlich kompakt, wer über 1,90 Meter groß ist, stößt schnell an Grenzen. Der Kofferraum ist mit 290 Litern klein, reicht aber für zwei Wochenendtaschen aus.
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Die Materialqualität ist solide, auch wenn man an manchen Stellen spürt, dass hier Kosten gespart wurden. Besonders lobenswert: Die Bedienung ist trotz BMW-System intuitiv, die Integration von Apple CarPlay klappt auch kabellos gut, während man nach Android Auto leider vergebens sucht.
Motor & Performance: BMW-Power mit japanischem Feinschliff
Unter der langen Haube des Supra 3.0 steckt ein Herzstück, das Kennern sofort Freude bereitet: ein BMW 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Turbomotor mit 340 PS. Unser Testwagen verfügte über die stärkere Ausbaustufe, und die Leistungsentfaltung ist beeindruckend. Von 0 auf 100 km/h geht es in rund 4,3 Sekunden, die 250 km/h Höchstgeschwindigkeit erreicht der Supra spielend. Doch viel wichtiger ist, wie sich die Leistung anfühlt: Der Motor dreht schnell hoch, liefert schon bei niedrigen Drehzahlen kräftiges Drehmoment und begeistert mit einem Sound, der kernig, aber nie aufdringlich wirkt.
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Das Achtgang-Automatikgetriebe schaltet blitzschnell und harmoniert perfekt mit dem Motor. Wer lieber selbst Hand anlegt, kann über die Schaltwippen jederzeit eingreifen, auch wenn es den Supra in manchen Märkten zwischenzeitlich mit Schaltgetriebe gab, was in Europa aber sehr selten blieb.
Fahrverhalten: Agilität pur
Auf der Straße zeigt der Supra, dass er mehr ist als nur ein BMW im Toyota-Kleid. Die Ingenieure aus Japan haben das Fahrwerk bewusst sportlicher abgestimmt und dem Auto damit einen eigenen Charakter verliehen. Die Lenkung ist direkt, präzise und vermittelt viel Vertrauen. In schnellen Kurven klebt der Supra regelrecht auf der Straße, unterstützt durch das aktive Sperrdifferenzial an der Hinterachse. Gleichzeitig bleibt der Komfort auf der Autobahn akzeptabel, ein echter Daily Driver ist der Supra aber eher für Enthusiasten, die Fahrspaß an erste Stelle setzen. Auf der Landstraße entfaltet der Supra sein volles Potenzial: knackige Kurven, schnelle Richtungswechsel und die enorme Traktion machen das Coupé zu einem echten Kurvenjäger. Man merkt in jeder Sekunde, dass Toyota hier ein Fahrerauto auf die Räder gestellt hat.
So sehr der Supra ein Sportwagen ist, im Alltag überrascht er mit einer gewissen Praktikabilität. Dank der kompakten Maße ist er in der Stadt erstaunlich wendig, die Übersicht nach hinten ist aber durch die kleine Heckscheibe eingeschränkt. Beim Verbrauch pendelten wir uns im Test bei rund 9,5 bis 12 Litern Super E10 ein, ein realistischer Wert für einen Sportwagen dieser Leistungsklasse. Wer es ruhig angehen lässt, kann auch knapp unter 9 Liter kommen, wer den Motor fordert, landet schnell bei 12 Litern und mehr.
Verfügbarkeit & Final Edition: Exklusiver Abschied mit Limit
Zum würdevollen Abschluss der Supra-MK5-Ära bringt Toyota die streng limitierte A90 Final Edition auf den Markt, ein echter Sammlertraum. In Deutschland kostet das Modell 142.800 Euro, was deutlich über dem regulären GR Supra liegt. Produziert werden weltweit lediglich 300 Exemplare, auf Europa entfallen etwa die Hälfte. Wer sich also von der Ikone verabschieden möchte, sollte sich beeilen, die Zeit läuft.