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„Auto China“ in Peking: Elektroauto-Flut in Fernost

Xiaomi SU7 Beitragsbild
Bild: Xiaomi
(Beitragsbild: © 2024 Xiaomi)

Die größte Automesse der Welt, die „Auto China“ in Peking, ist vorbei. Zehn Tage lang standen Interessierte aus der ganzen Welt Schlange, um die neuesten Erscheinungen auf dem Automobilmarkt genau unter die Lupe nehmen zu können. Wir stellen die interessantesten Neuerscheinungen der Auto China kompakt vor.

Geprägt wurde die Auto China durch eine Vielzahl chinesischer Marken, die hierzulande noch völlig unbekannt sind – zumindest bis jetzt. Marken wie BYD oder Nio haben den Einstieg in den europäischen Markt bereits gewagt, weitere Marken haben angekündigt zu folgen.

Xiaomi SU7: Ein fahrendes Smartphone

Bereits vor der Automesse in Peking hat das erste Elektroauto der Firma Xiaomi kräftig für Schlagzeilen gesorgt. Hierzulande eigentlich nur durch Smartphones bekannt, verkauft Xiaomi in China längst alle möglichen Gadgets: Vom Staubsauger über Klimaanlagen bis hin zu E-Scootern ist alles dabei – und nun eben auch E-Autos.

Der SU7 erinnert äußerlich an einen Porsche Taycan, was mit einem Blick auf die Leistungsdaten kein unfairer Vergleich ist. Das Top-Modell kommt mit einer 101 kWh großen 800V-Batterie, welche in der Spitze 495 kW (673 PS) liefert. Damit sprintet Xiaomi in nur 2,78 Sekunden auf 100 km/h, bei 265 km/h ist Schluss. In der weniger sportlichen Pro-Variante soll der 94,3 kWh große Akku sagenhafte 830 Kilometer Reichweite ermöglichen – angesichts des daraus resultierenden Verbrauchs von nur 11,4 kWh pro 100 km sicherlich ein sehr optimistischer Wert. Preislich startet der SU7 bei umgerechnet 27.600 € in China und liegt damit sogar unter dem dortigen Preis eines Tesla Model 3. Die Anzahl der Vorbestellungen soll Medienberichten zufolge auf einen sechsstelligen Wert zusteuern.

Nissan und Honda zeigen Elektroauto-Konzepte

Auch in Japan rüstet man sich für die Zukunft der Elektromobilität. Nissan präsentiert zusammen mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner Dongfeng vier Konzeptfahrzeuge für den chinesischen Markt. Eine Limousine und ein SUV mit reinem Elektroantrieb, sowie zwei Plug-In-Hybride. Das erste Serienmodell dieses Portfolios soll noch in diesem Jahr in China vorgestellt werden. Ebenso zeigt sich Honda in Peking mit einer klaren Elektroauto-Strategie für die kommenden Jahre. Die E-Autos der „Ye-Serie“ sollen erschwinglich und sportlich zugleich sein und stehen auf einer neu entwickelten EV-Plattform. Auch Honda will noch in diesem Jahr mit den präsentierten Modellen auf den Markt kommen.

Smart Concept #5: Geländetaugliches Mittelklasse-SUV

Smart Concept 5

Bild: Smart

Die inzwischen rein elektrische Marke Smart präsentiert in Peking mit dem Concept #5 einen echten Hingucker. Smart spricht von einem „abenteuerlustigen Charakter“ und einem „von der Natur inspirierten Design“, was mit Blick auf die Geländebereifung und die große Lightbar auf dem Dach sofort deutlich wird. Um nicht jenseits von befestigten Straßen und Ladesäulen zu stranden, wird eine Hochvoltbatterie mit mehr als 100 kWh verbaut, die eine Reichweite von 550 km ermöglichen soll. Die Serienversion des Concept #5 wird in der zweiten Jahreshälfte 2024 erwartet.

Luxus-Van mit 4 Sitzen von Zeekr

Kleinwägen sucht man dieser Tage in Peking vergeblich, große Vans geben den Ton an. Darunter auch der Zeekr 009, ein gigantischer Van mit luxoriöser Ausstattung. Dazu gehört echter Granit aus dem Himalaya sowie handpoliertes Metall am Kühlergrill und an den Felgen. Die 800V-Architektur des Zeekr ermöglicht bis zu 702 km Reichweite und eine Nachladung von 10 auf 80 % in gerade mal elfeinhalb Minuten. Dass in China deutlich mehr für Digitalisierung getan wird als in deutschen Fahrzeugen, merkt man hier recht schnell: Zwei Snapdragon 8295 sorgen für eine hohe Rechenleistung von 60 TOPS, die unter anderem für eine 5G-Anbindung und das 44-Zoll-Display benötigt wird. Preislich startet der Zeekr 009 Viersitzer bei umgerechnet 100.000 € – für einen chinesischen Rolls-Royce kein schlechter Preis. (Quelle: @InsideChinaAuto)

ZEEKR 009

Bild: ZEEKR

Deutschland mit VW ID.Code und elektrischer G-Klasse vertreten

Passend zu den aktuellen Verkaufszahlen ihrer Elektroautos in China, zeigen sich die deutschen Automobilhersteller in Peking eher bedeckt. 2023 war kein deutscher Hersteller in China unter den Top 10 der Marken mit dem höchsten Absatz, einziger nicht-chinesischer Hersteller war Tesla, mit großem Abstand hinter BYD. Mit dem starken Innovationsdrang chinesischer Firmen, beispielsweise bei Akkutechnologie oder Digitalisierung, können deutsche Autofirmen aktuell nicht mithalten. Einen guten Eindruck macht trotzdem die Marke Mercedes mit der neuen elektrischen G-Klasse, einem SUV-Monster mit 590 PS. Ein Akku mit 116 kWh und vier Motoren, die den EQG sogar wie einen Panzer im Kreis drehen lassen können, haben allerdings ihren Preis: Knapp 200.000 € veranschlagt Mercedes für die im Herbst startende Elektro-G-Klasse.

Mercedes-Benz G-Klasse Front

Bild: Mercedes-Benz

Deutlich günstiger soll aller Voraussicht nach der ID.Code von Volkswagen werden. Noch ist der ID.Code ein Konzeptfahrzeug mit einer neuen Technikgeneration und Designsprache speziell für den chinesischen Markt. VW verspricht sich mit diesem Fahrzeug eine „neue Ära der Mobilität in China“ einzuläuten. Bis 2030 will Volkswagen insgesamt 16 verschiedene ID-Modelle auf den Markt bringen.

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Leander Diedrich

Leander ist 24 Jahre alt und Masterstudent an der Fachhochschule Münster im Studiengang Elektrotechnik. Seinen Bachelor hat Leander an der Hochschule Trier im Studiengang Elektromobilität absolviert. Für TechnikNews testet Leander Elektroautos und verfasst Newsartikel. Neben der Elektromobilität ist die Musik Leanders größte Leidenschaft.

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