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Honor Magic 4 Pro im Test: Der perfekte Huawei-Ersatz?

Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2022 TechnikNews)

Mit dem Honor Magic 4 Pro steigt die ex-Huawei Tochtermarke wieder in den deutschen Flaggschiff-Markt ein. Schaffen die Chinesen ein gelungenes Comeback? Wir haben das Smartphone im Alltag getestet.

Lieferumfang des Honor Magic 4 Pro

Im Lieferumfang des Honor Magic 4 Pro liegt das Gerät selbst, eine Hülle sowie das Schnellladegerät und USB-C Kabel mit dabei.

Design und Verarbeitung

Das Magic 4 Pro hat ein interessantes Design, denn es ist anders als viele andere Flaggschiff-Smartphones in 2022. Die Glasrückseite ist ebenfalls abgerundet, so wie das Display. Die Kameras sitzen in einem Kreis, Honor nennt ihn „Auge der Muse“. Auf der Vorderseite befindet sich ein riesiges 6,81 großes Display mit sehr dünnen Displayrändern (93% Screen to body ratio). Im Display sitzt oben links ein „Dual Punch-Hole“ für eine Frontkamera sowie Sensoren für 3D-Gesichtsentsperrung. Hier merkt man definitiv noch den ehemaligen Einfluss von Huawei, denn das Gerät erinnert mich vom Design stark an das Mate 40 Pro.

Die Verarbeitung selbst ist tadellos. Hochwertige Materialien, gut drück bare Knöpfe und nach drei Wochen noch keinerlei Kratzer zu vermerken. Was mich dafür richtig nervt, ist der vorinstallierte Displayschutz. Dieser ist richtig billig, ich will ihn aber auch nicht abmachen. Denn der Displayschutz sitzt so gut auf dem Display, ich würde es nicht besser schaffen. Das Dilemma sorgt aber für ein unschönes Tippgefühl, da das Material der Folie schlecht ist.

Display

Wie bereits im Design angesprochen, das Display ist riesig. Es ist wohl das größte Display in einem nicht faltbaren Smartphone, welches ich jemals genutzt habe. Das Display hakt fast alle wichtigen Punkte ab, welche ein Flaggschiff-Smartphone haben sollte. AMOLED, LTPO 2.0 120 Hertz, HDR10+, 10 Bit. Es hat aber *nur* eine Auflösung von Full-HD+. Das ist mir persönlich im Alltag nicht aufgefallen, könnte aber doch einige stören, die für ihr Geld das Beste haben wollen, was es auf dem Markt gibt.

Honor Magic 4 Pro Display

Das Magic 4 Pro hat ein riesiges Display (Bild: TechnikNews)

Im Alltag hat mir das Display sehr gut gefallen. Es wirkt wie ein Stück Glas in der Hand, durch die Größe sind Videos und Filme unterwegs auch kein Problem. Das einzige Problem ist, dass es einhändig schwer zu bedienen ist. Dafür hat Honor aber einen 1-Hand Modus gebaut, welcher mit einem Swipe von der unteren rechten oder linken Ecke in die Mitte (und dann gedrückt halten) aktiviert werden kann. Das hat mir in kniffligen Situationen schonmal das Tippen einer Nachricht erleichtert. Die Helligkeit ist ebenfalls mehr als gut, an ein S22 Ultra (das wohl beste Display bisher dieses Jahr) kommt das Display aber nicht ran. Es gehört aber definitiv zu den besten.

Hardware

Das Magic 4 Pro ist ein Flaggschiff-Telefon, und zu diesem gehört auch ein Flaggschiff-Prozessor. Im Inneren sitzt der Snapdragon 8 Gen 1 mit 8 Gigabyte an RAM-Speicher und 256 Gigabyte an internem Speicher. Eine andere Version gibt es nicht. Im Alltag läuft das System größtenteils flüssig, doch vom Snapdragon 8 Gen 1 bin ich auch besseres gewohnt, gerade auch in letzter Zeit durch das OnePlus 10 Pro oder Oppo Find X5 Pro. Das liegt aber nicht am Prozessor selbst, sondern an der Software.

Denn Honor hatte sehr wenig Zeit, die Software komplett umzukrempeln, nachdem sie sich von Huawei getrennt hatten. Deswegen habe ich auch nicht die Softwareoptimierung eines BBK oder Xiaomis erwartet, für den Alltag reicht es aber dicke aus. Nur wer die bessere Optimierung gewohnt ist, für den könnte sich das Magic 4 Pro stellenweise langsam anfühlen.

Honor Magic 4 Pro Performance

(Bild: TechnikNews)

Dagegen sehr hochwertig ist der Vibrationsmotor sowie die Lautsprecher. Der Vibrationsmotor gibt ein gutes Feedback, doch nicht so stark wie im Pixel 6 Pro. Die Lautsprecher sind derweil echter Stereo-Klang, mit zwei großen Öffnungen an der Ober und an der Unterseite des Gerätes. Auf denen ist Musik hören sowie Videos schauen, zusammen mit dem Display ein Traum.

Ein kleiner Satz noch zum Telefonieren. Das funktioniert auf dem Magic 4 Pro genau wie auf jedem anderen Smartphone sehr gut, Honor hat auch eine „Privacy AI Funktion“ eingebaut, wodurch der Klang schwerer nach Außen dringen soll. Das hat im Alltag gut geklappt, zumindest konnte bei zwei Telefonaten eine neben mir stehende Person meinen Anruf schwer verstehen.

Der Fingerabdrucksensor sitzt unter dem Display und ist überraschenderweise ein Ultrasonic-Sensor. Diese findet man sonst nur in Samsung-Smartphones. Die Ultrasonic-Technologie ist sicherer als die Optischen-Sensoren und brauchen außerdem keinerlei Licht, was im Dunkeln stören könnte.

Kamera

Das Magic 4 Pro hat drei Kameras auf der Rückseite. Eine 50 Megapixel Kamera für Weitwinkel-Fotos, eine 50 Megapixel Ultraweitwinkelkamera und eine 64 Megapixel Telefotolinse. Die anderen beiden Sensoren sind ein ToF und ein Flimmersensor.

Honor Magic 4 Pro Kamera

Das Magic 4 Pro hat gleich drei Kameras auf der Rückseite sitzen (Bild: TechnikNews)

Die Kameras bei Huawei-Smartphones waren in der Vergangenheit immer ein Highlight. Wenig überraschend ist dies auch nach der Teilung der beiden Firmen der Fall, denn die Sensoren machen einen exzellenten Job. Sowohl die Hauptkamera als auch die Ultraweitwinkel-Kamera machen scharfe, detailreiche Fotos und auch der Zoom, welcher bis zu 100x geht, macht immer wieder detailreiche Aufnahmen. Es ist aber definitiv nicht die beste Kamera, welche ich bisher in einem Smartphone gesehen habe. Gerade bei Nachtaufnahmen haben Samsung und Google immer noch die Nase vorne.

Magic 4 Pro

Selbes gilt für die Frontkamera, welche mit 12 Megapixeln auflöst. Porträts sind gut, doch teilweise ist die Unschärfe nicht ganz perfekt gesetzt. Hier hat Google weiterhin die besten Algorithmen.

Akku des Honor Magic 4 Pro

Der Akku des Magic 4 Pro ist für ein Flaggschiff überraschend gut. Einen Tag kam ich mindestens mit dem Smartphone durch, stellenweise musste ich nach einem langen Abend auch erst morgens laden. Doch hat dieser gute Akku auch seinen Preis, dazu aber mehr im Software Part.

Honor Magic 4 Pro Laden

Das Magic 4 Pro kann als einziges Smartphone der Welt mit 100 Watt per drahtlosem Ladegerät geladen werden (Bild: TechnikNews)

Das Laden geht beim Magic 4 Pro mit super schnellen 100 Watt, sowohl per Kabel als auch drahtlos. Dazu hat Honor im Reviewers-Kit auch ein drahtloses Ladegerät beigelegt, womit wir dies testen konnten. Eine volle Ladung ist in beiden Fällen von 0 – 100 % in 35 Minuten wieder möglich. In 20 Minuten sind aber bereits wieder 65 % des Akkus gefüllt.

Software des Honor Magic 4 Pro

Auf dem Magic 4 Pro läuft neuestes Android 12 mit „Magic UI 6 Skin“. Dieser erinnert stark an Emotion UI von Huawei, was mich aber auch nicht wundert. Wann hätte Honor innerhalb der letzten paar Monate einen komplett neuen Android-Skin entwickeln können. Zudem ist EMUI auch ein sehr guter Android-Skin gewesen, vor allem mit vielen Extras. Da wäre eine App-Leiste, ein E-Book Modus, Multi-Windows, Einhand-Modus und so weiter.

Doch hat dieser Android-Skin lange Zeit bei mir richtig Probleme mit Benachrichtigungen gemacht. Teilweise kamen die verspätet, oder kommen  wie bei Snapchat immer noch nicht. Huawei hatte in der Vergangenheit sich aneignet, Apps im Hintergrund einfach zu „stoppen“. Das sorgt dafür, dass die Akkulaufzeit zwar sehr gut ist, da die Stand by Akkulaufzeut sehr gering ist, aber Benachrichtigungen teils später oder halt nicht kamen. Ich habe zwar probiert eine Ausnahme in den Einstellungen zu setzen, doch weiterhin gibt mir Snapchat keine Benachrichtigungen. Das kann zwar auch befreiend sein, doch andere Nutzer stören.

Honor Magic 4 Pro Software

Die Software des Magic 4 Pro ist noch sehr ausbaufähig. (Bild: TechnikNews)

Außerdem hatte ich zum Beginn einen Bug, welcher mittlerweile von Honor gefixt wurde (nach meinem Report). Das hätte wohl kein anderer Kunde mitbekommen, denn dieser trat nur nach einem Wechsel von Android 12L auf Android 12 auf, sprich würde nur Pixel Nutzer einschließen. Dort funktionierte meine Vodafone-SIM nicht richtig, ich wollte es nur aus Transparenzgründen erwähnt haben.

Der Launcher ist ebenfalls noch ausbaubar, es war schwierig denn App-Drawer zu aktivieren, Apps können bei langem Drücken nicht die „Einstellungen“ anzeigen, teilweise laggt der Launcher in der Suche.

Honor verspricht auch nur zwei große Major Updates, drei Jahre an Sicherheitspatches. Das ist ebenfalls sehr schade, denn drei große Updates sind in dieser Preisklasse Pflicht, Samsung gibt sogar vier.

Fazit zum Honor Magic 4 Pro

Das Honor Magic 4 Pro ist aktuell mein Top-Kandidat für das beste Comebacks-Flaggschiff 2022. Das Display ist fantastisch, der Prozessor sehr gut und die Kameras in den Top 5. Doch was das Gerät aktuell zurückhält, ist die Software. Sie wirkt noch unausgereift, stellenweise noch 1:1 aus EMUI rauskopiert und noch nicht ganz an das Gerät angepasst. Das kann ich voll und ganz verstehen, Honor hatte noch nicht die Zeit sich „neu zu erfinden“.

Dann ist aber ein UVP von 1099 Euro ziemlich hoch angesetzt, ein Kampfpreis von 999 Euro hätte ich mir eher gewünscht. Zumindest gibt es aktuell ein Angebot für das Gerät mit Honor Watch GS3 und drahtlosem Ladegerät, wer das auf bekannten Marktplätzen loswird, der könnte sich das Gerät damit schönrechnen. Ich bin zumindest gespannt wie die Reise für Honor weitergeht, das Magic 4 Pro ist aber ein klares Signal: Wir sind zurück.

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Nils Ahrensmeier

Nils ist seit 2019 bei TechnikNews und sehr an Smartphones, Lautsprechern, Smartwatches und SmartHome interessiert. Neben seinem 'Creative Business' Studium geht er gerne seinem Hobby der Leichtathletik nach, oder trifft sich mit Freundinnen und Freunden.

Nils hat bereits 322 Artikel geschrieben und 32 Kommentare verfasst.

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Dr. Nerd

Hi Nils,
ich habe das Honor Magic 4 Pro seit knapp einer Woche und muss Dir in allen Punkten zustimmen. Das Magic 4 Pro ist kein schlechtes Handy – aber es ist im Bereich des Magic UI einfach unausgereift. Das Basic Android 12 hat Features wie Material You, dynamische Farben, usw. Diese Kernfeatures finde ich im Macic UI nicht wieder (oder Honor hat sie gut versteckt). Dazu ist das induktive Ladegerät (nur zur Zeit oder länger?) gar nicht erhältlich.
Von einem Premium Smartphone erwarte ich aber mehr als von einem Mittelklasse-Teil – da gehört eine gute Infrastruktur mit dazu. Das liefert Honor nicht ab..

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