Das Blockieren von Werbung entzieht uns die Finanzierung!
Das Recherchieren und Verfassen von Artikeln kostet viel Zeit. Das Betreiben unserer Infrastruktur kostet Geld.
All das wird mit Werbeeinnahmen finanziert.
Wir mögen Werbung ebenso wenig – deswegen verzichten wir auf nervige Banner und Pop-Ups.
Bitte gib uns eine Chance und deaktiviere Deinen Adblocker!
Alternativ kannst Du uns hier freiwillig unterstützen.

Folgen:


Synology DS923+ im Test: Weil ich die iCloud satthatte

Synology DS923+ Beitragsbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2023 TechnikNews)

Cloud-Dienste sind keine Weltneuheit mehr und werden von vielen genutzt. Ganz anders sieht das mit NAS-Systemen aus. Was das ist und wie mir die Synology DS923+ im Alltag gefiel, erfahrt ihr hier.

Cloud-Services probierte ich schon einige aus, doch im Endeffekt blieb ich lange Zeit bei iCloud hängen, da ich mich im Apple-Universum aktuell am wohlsten fühle. Darüber bekommt man ziemlich günstig Speicher, welcher sich auch mit der Familien teilen lässt und ins gesamte System integriert ist. Und das Ganze läuft eigentlich recht flüssig, außer gelegentlich bei der Verwendung von Beta-Betriebssystemen.

Vor einigen Monaten hatte ich allerdings erstmals signifikante Probleme mit der Speicherlösung von Apple. Dateien verschwanden in regelmäßigen Abständen aus ihren Ordnern und konnten nur über die iCloud-Homepage wieder gerettet werden. Der Apple-Support probierte mir zwar tatkräftig bei diesem Problem zur Seite zu stehen, konnte sich aber schließlich auch nicht wirklich erklären, was vor sich geht. Da ich in iCloud auch einige wichtige Dokumente gespeichert habe, musste eine Alternative her.

Diese Alternative war vorübergehend die Synology DS923+ (und wird es vermutlich auch längerfristig werden). Das ist ein NAS, also ein Network Attached Storage, oder mit anderen Worten: Eine kleine private Cloud, welche man selbst verwaltet. Ich konnte diese rund drei Monate testen und hier berichte ich nun von meinen Erfahrungen.

Synology DS923+ Front

Die DS923+ hat vier Festplatteneinschübe und zwei Slots für NVMe-Drives. (Bild: TechnikNews)

Unboxing und Ersteinrichtung

Die Verpackung der DS923+ ist recht sperrig. Darin befindet sich das NAS-Gehäuse, ein Netzteil samt Stromkabel, zwei LAN-Kabel, ein Zubehörpaket, welches unter anderem Werkzeug zum Festschrauben der Festplatten-
Slots beinhaltet, und verschiedene Anleitungen.

Ich schrieb ganz bewusst NAS-Gehäuse, denn Festplatten sind nicht im Lieferumfang enthalten. Das bedeutet natürlich, dass die Anschaffungskosten zu Beginn ein wenig höher sind, doch dafür ist man im Anschluss flexibler und es fallen sämtliche monatliche Kosten weg. Will man diese Flexibilität nicht, gibt es aber auch verschiedene Bundles auf Amazon zu finden. Bei den Festplatten entschied mich für den Anfang für zwei HDDs mit Kapazitäten von zwei und vier Terabyte.

Die Einrichtung des Gerätes ist ziemlich einfach. Zuerst sind die Festplatten wie auf den Grafiken in der Anleitung einzubauen und zu fixieren. Im Anschluss stellt man eine Verbindung zur Stromzufuhr und zum heimischen Router her. Danach sind einige Einrichtungsschritte über die Konfigurationswebseite des NAS abzuschließen, welche dort im Detail beschrieben sind.

Synology DS923+ Festplatte

Das Einbauen von Festplatten geht mit nur wenigen Handgriffen. (Bild: TechnikNews)

Nach abgeschlossener Ersteinrichtung sind noch Speichervolumen zu erstellen. Hierbei geht es darum, dass man die Ausfallsicherheit der eingebauten Platten über sogenannte RAID-Level bestimmt. Ich entschied mich dabei für RAID 1, wobei die Daten von einer Platte auf die andere gespiegelt werden. Das werde ich aber in Zukunft vermutlich noch einmal ändern, da mir hier nicht die gesamte Kapazität der eingebauten Laufwerke zur Verfügung steht. Es gibt dann aber unter anderem auch noch RAID 0 (ohne Redundanz) oder RAID 5, wo mindestens drei Platten benötigt werden und eine einspringt, wenn eine andere den Geist aufgibt.

Synology DS923+ im Detail

Wie ich nun schon mehrfach klarstellte, habe ich hier die Synology DS923+, welche preislich und auch vom Funktionsumfang eher im High-End angesiedelt ist. Modelle mit weniger Festplattenslots und schwächeren Innereien sind aber bereits für wenige 100 Euro erhältlich.

Die DS923+ hat vier Einschübe für 3,5 Zoll oder 2,5 Zoll große SATA-HDDs, womit sich das NAS bis zu 54 Terabyte aufstocken lässt. Darüber hinaus wurden zwei Slots für NVMe-Drives verbaut. Diese kommen beim Datenzugriff zum Einsatz und bringen einen höheren Durchsatz sowie schnellere Reaktionszeiten. Somit ist das Lesen und Schreiben mit bis zu 550 Megabyte pro Sekunde möglich.

Überdies ist noch erwähnenswert, dass das Gerät zwei Gigabyte-Ethernet-Ports und einen Kensington-Schlitz hat.

Das NAS im Alltag

Der Zugriff auf Daten, welche am NAS gespeichert sind, ist im lokalen Netzwerk kinderleicht. Dafür ist auch keine separate Einrichtung nötig, der Speicher ist sichtbar, so wie es unter anderem ein Drucker auch wäre. Das Einzige, was zu tun ist, ist das Dateiserver-Feature in den Einstellungen des Gerätes einzuschalten. Man hat dann mehrere Möglichkeiten, Dateien einzusehen und Einstellungen vorzunehmen. Entweder steigt man über die bereits erwähnte Webseite ein oder man nutzt einen der Clients für Windows, macOS, iOS, Android, den Apple TV und weitere Betriebssysteme. Die Apps für die Computer-Betriebssysteme funktionieren dabei ähnlich wie iCloud, Google Drive und Co. Heißt, man bekommt einen Ordner, in den sämtliche Inhalte gespiegelt werden.

Jeder, der schon ein wenig mehr mit Netzwerken zu tun hatte, als nur ein Smartphone mit dem WLAN zu verbinden, wird sich jetzt vermutlich denken, dass eine Menge Konfigurationsaufwand nötig ist, wenn man das NAS von unterwegs aus ansteuern will. Denn: Man muss zuerst zum Router in den eigenen vier Wänden kommen, was prinzipiell über die IP-Adresse möglich ist. Diese ändert sich aber in der Regel in gewissen zeitlichen Abständen über den Provider. Und dann hat jedes Gerät im Netz auch noch einmal eine IP-Adresse. Und diese Puzzleteile müssen zuerst einmal zusammengefügt werden.

An dieser Stelle kann ich aber freudig berichten, dass Synology mit QuickConnect einem das größtenteils abnimmt. Im Grunde ist dabei nur ein Schalter umzulegen und schon ist die DS923+ über einen festgelegten Benutzernamen von überall aus erreichbar. Das macht den Einstieg in das ganze Thema um einiges leichter.

Synology DS923+ QuickConnect

Die Einrichtung von QuickConnect nimmt keine zwei Minuten in Anspruch. (Bild: TechnikNews)

Ist das einmal eingerichtet, funktioniert alles ausgesprochen gut und zuverlässig. Die Synchronisation der Clients ist schnell, das NAS ist nach einem Neustart des Routers sofort wieder auffindbar und es gibt eine Integration in die Dateien-App auf iOS und iPadOS. Die Weboberfläche mag zu Beginn etwas überwältigend sein, doch mit der Zeit fand ich mich schnell darin zurecht. Hier macht sich deutlich bemerkbar, dass Synology in den Jahren seit der Gründung in 2002 mehr als nur ein bisschen Erfahrung sammeln konnte.

Bonus eines NAS: Server-Anwendungen mit nur wenig Aufwand betreiben

Die Funktionen eines typischen Cloud-Dienstes sind bekanntlich auf das Speichern und Verwalten von Dateien beschränkt.

Für Otto Normalverbraucher ist das mit einem NAS im Grunde nicht anders, doch alle, die wollen, können das NAS auch als Server-Ersatz verwenden und kleine Anwendungen darauf laufen lassen. Beispiele hierfür sind Docker, Pi-hole als Ad-Blocker, icloud-photo-sync als Backup für Fotos in iCloud und der Plex Media Server. Auch für Entwickler gibt es spannende Verwendungszwecke, darunter das Installieren von Git Server, Phyton, php oder NodeJS.

Übertreiben sollte man es hier jedoch auch wieder nicht. Im DS923+ sind nämlich nur vier Gigabyte Arbeitsspeicher und ein Ryzen R1600 integriert. Für kleine Dinge reicht das aber allemal.

Synology DS923+: Preise und Verfügbarkeit

Die Synology DS923+ ist in diversen Technik-Geschäften und auch online, wie etwa bei Amazon, erhältlich. Der Preis beträgt um die 600 Euro.

Empfehlungen für Dich

>> Die besten Amazon-Deals <<

David Haydl

David wohnt in Graz und ist bereits rund ein halbes Jahrzehnt bei TechnikNews, seit einiger Zeit auch Chefredakteur. Er versorgt die Seite regelmäßig mit News, Testberichten und dem TechnikNews Weekly, dessen Einführung seine Idee war. Seine Freizeit verbringt er gerne im Freien, er hört dabei viel (und eindeutig zu laut) Musik und einige Podcasts zu allen möglichen Themen und geht auch gerne Laufen. Die Zeit, die dann noch übrig bleibt, genießt er mit seiner bezaubernden Freundin oder vor der laufenden Glotze.

David hat bereits 1251 Artikel geschrieben und 116 Kommentare verfasst.

Web | Facebook | Twitter | Insta | Snap | Paypal-Kaffeespende | MacBook Pro 14" (early 2023) | iPhone 15 Pro Max
Benachrichtigungseinstellungen
Benachrichtigungen über
guest
Dein Name, der öffentlich angezeigt wird.
Wir werden Deine Mailadresse nicht veröffentlichen.

1 Kommentar
neueste
älteste beste
Inline Feedbacks
View all comments
Chris

Synology bietet ab 3 Festplatten übrigens auch ein eigenes RAID-System an. Ich bin mit SHR (Synology Hybrid Raid) auch super happy. Muss demnächst mal n neues NAS holen, meins is noch die 416play 😀

Cookie Consent mit Real Cookie Banner