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Nintendo Switch: Mein Erfahrungsbericht

Nintendo Switch
Bild: CURVED
(Beitragsbild: © 2017 CURVED)

Seit dem Release der Nintendo Switch spielte ich immer wieder mal mit dem Gedanken, mir diese Konsole zu kaufen. Mir hat das Konzept schon immer sehr gut gefallen, hatte aber auch einige Kritikpunkte. Nun konnte ich mir eine Switch für eine gute Woche von einem Freund ausborgen, um zu sehen, ob mir die Konsole gefällt und ob sich meine Kritikpunkte bewahrheiteten. Mein Erfahrungsbericht.

Die Konsole

Die Konsole an sich ist ein Tablet, welches auf Kunststoff besteht, mit einem Display und einem Kickstand auf der Rückseite. Okay, so einfach ist die Sache dann doch nicht. Rechts und links befinden sich die Metallschienen, die als Halterung für die Joy Cons dienen. Zu letzteren komme ich später noch. Auf der Unterseite befindet sich nur der USB C Anschluss zum Laden der Konsole und zur Verbindung mit dem Fernseher.

Auf der Oberseite befindet sich etwas mehr als nur ein einziger Stecker. Neben einem Powerbutton und einem Lautstärkeregler hat es der Einschub für die Spielekarten und ein Kopfhöreranschluss dorthin geschafft.

Auf der Rückseite wurde neben zwei Lüftern ein Kickstand verbaut, mit dem man die Konsole aufstellen können soll. Dieser hat aber einige Nachteile. Sollte die mit dem Kickstand auf dem Tisch aufgestellte Konsole während dem Spielen leer werden, so kann man sie nicht wieder aufladen, da ja der Ladeanschluss vom Untergrund verdeckt wird. Apropos Untergrund: dieser sollte möglichst stabil sein, andernfalls kann die Konsole sehr leicht umfliegen. Daraus kann man ja dann auch schon fast schließen, dass die ganze Sache nicht ordentlich verarbeitet wurde. Und ja, genau dieser Fall trifft hier zu. Was der Kickstand aber ganz gut macht, ist den Platz für die microSD Karte zu schützen. Dieser befindet sich nämlich direkt darunter.

So sieht die Switch im Handheld Modus aus (Bild: © 2017 digitaltrends.com)

Auf der Vorderseite befindet sich der sechs Zoll große Touchscreen. Dieser löst in 720p auf. Das mag im ersten Moment nach ziemlich wenig klingen, ich hatte aber nie das Bedürfnis nach einem schärferen Display. Das einzig Blöde hierbei ist, dass sich der Touchscreen bei Sonneneinstrahlung in einen Spiegel verwandelt.

Die Eingabemöglichkeiten

Joy Cons

Die Möglichkeit, die Switch mit den Joy Cons zu steuern ist wohl die bekannteste. Aber was sind die Joy Cons jetzt eigentlich? Das sind die zwei Controllersticks, die man rechts und links an der Switch mithilfe der vorher schon erwähnten Metallschiene anbringt. Trotz der geringen Größe gibt es alle Tasten, die es auch beim Pro Controller gibt. Das heißt, dass man neben den ABXY – Tasten noch die Richtungspfeile, zwei Steuerknüppel und auch noch vier Schultertasten bekommt. Ich habe mittlerweile schon oft gehört, dass sich viele beschweren, dass sich die ABXY – Buttons direkt über einem Steuerstick befinden und das unangenehm zum Spielen ist, da man ja immer über den Stick drüber greifen muss.

Das konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Für mein Empfinden konnte ich mit den Joy Cons immer angenehm die Spiele, die mir zur Verfügung standen, zocken. Vielleicht hängt das aber von der Größe der eigenen Hand ab, ob man mit dieser Anordnung der Buttons zurechtkommt oder eben auch nicht.

Das sind die Joy Cons (Bild: © 2017 curved.de)

Einen entscheidenden Vorteil haben die Joy Cons dann noch gegenüber dem Pro Controller. Man kann sie vielseitiger einsetzen. Als erstes kann man die zwei Controller rechts und links an der Switch montieren und bekommt dadurch einen Handheld zum Mitnehmen. Sollte man den Pro Controller nicht mögen, so kann man die Joy Cons in den mitgelieferten Joy Con Grip geben und so wie mit einer Art Controller spielen.

Leider ist das nicht die angenehmste Kombination, da der Abstand zum anderen Joy Con ziemlich gering ist. Für Mario Kart können sich zwei Spieler je einen der zwei Controller schnappen und sich mit diesem im Landscapemode durch das Spiel lenken. Ich für meinen Teil nahm mir auch oft nur die Joy Cons in je eine Hand und stellte mir die Switch auf einen Tisch auf. So hatte ich mehr Freiheiten und war nicht an den Joy Con Grip gebunden.

Außerdem sind mir noch zwei etwas störendere Mängel aufgefallen. Als erstes bemerkte ich, dass die Schultertaste L nicht mehr richtig funktionierte. Das wurde mir als ich mir die Konsole ausgeborgt habe so begründet, dass selbige einmal genau auf diesen Knopf runtergefallen sei. Als zweites ist mir aufgefallen, dass die Joy Cons in der Halterung direkt an der Switch schon ziemlich wackeln, was darauf schließen lässt, dass an dieser Stelle im Punkt Verarbeitung gespart wurde.

Pro Controller

Der Pro Controller ist eher für daheim gedacht, sobald man die Switch über den eigenen Fernseher nutzt. Er sieht den Controllern der XBOX und der PS4 ziemlich ähnlich. Aus meiner Sicht lag er aber deutlich angenehmer in der Hand als die eben Erwähnten. An Tasten bekommt man hier dasselbe Angebot wie bei den Joy Cons. Neben den ABXY Buttons stehen einem noch insgesamt vier Schultertasten, die Richtungspfeile und zwei Steuersticks zur Verfügung. Die Tasten konnte ich alle prima erreichen und reagierten auch allesamt immer zügig und genau.

Aufladen musste ich den Controller nie. Sollte das aber einmal der Fall sein, kann man ihn mit einem beim Controller selbst mitgeliefertem USB C Kabel wieder aufladen. Das Laden über eine Ladestation, wie es mit den Dualshock Controllern der PS4 möglich ist, wäre hier definitiv eine tolle Sache gewesen.

Hier sieht man die Switch mit dem Pro Controller (Bild: © 2017 curved.de)

Specs

Die Nintendo Switch wird von einem nVidia Tegra Prozessor und der dazugehörigen GPU angetrieben. Dieser Prozessor kam auch schon im Gamingtablet Shield von der Firma selbst zum Einsatz. Beim Navigieren durch die Menüs lief die Konsole auch sehr flüssig und ohne einen einzigen Ruckler. Beim Spielen in Zelda bemerkte ich sowohl auf der Switch selbst, als auch am Fernseher nur hin und wieder sehr kleine Aussetzer, die auch nicht wirklich störten und das. Ich hatte das Vorurteil, dass die Switch mit der 1080p Auflösung, die die Konsole grundsätzlich am Fernseher ausgeben kann, nicht zurechtkommen wird. Damit lag ich zum Glück falsch.

An internem Speicher stehen einem mit der Konsole 32GB für zum Beispiel Spielstände und ganze Games aus dem eShop zur Verfügung. Der Speicher ist außerdem via microSD – Karte erweiterbar. Für die Verbindung mit den Controllern wurde Bluetooth 4.1 verbaut und für Spieledownloads oder Ähnlichem kann man WLAN verwenden.

Zum Akku konnte ich leider keine genauen Informationen finden. Ich kann nur sagen, dass er für die Woche, in der ich die Switch hatte, ausreichte. Ich kam damit sogar über die Fahrt von Graz nach Wien und wieder zurück. Beide Fahrten dauerten da so in etwa zwei Stunden.

Das Spieleangebot

Was das Spieleangebot betrifft war ich schon beim Release von Nintendo ziemlich enttäuscht. Zum einen gab es zu dem Zeitpunkt noch kein einziges Super Mario Spiel und die Anzahl der Spiele Spiele, die es da schon zum Kaufen gab, konnte ich an meinen zwei Händen abzählen. Außerdem verlangt Nintendo aus meiner Sicht ziemlich viel Geld für diese Spiele.

Zwar haben sich die Preise bis heute noch nicht wirklich verändert, es sind aber wenigstens etwas mehr Spiele erhältlich. Und es gibt mit Mario Kart 8 Deluxe und Super Mario Odyssee zwei schon ziemlich tolle Super Mario Titel, zumindest sollen, was man so hört, ziemlich lustig sein.

In meiner Woche mit der Switch standen mir drei Spiele zur Verfügung. Das erste war Fast RMX. Und das hat mich eher enttäuscht. Man fährt hier im Grunde nur mit verschiedenen Weltraumgleitern seine Wettrennen. Solche Spiele gibt es auch für Android, die sogar teilweise mehr Spaß machen und kostenlos sind. Das Spiel kostet aktuell rund 20 Euro – das geht in Ordnung.

Hier sieht man Zelda am Fernseher (Bild: © 2017 curved.de)

Splatoon 2 konnte ich auch spielen. Und das hat mir schon deutlich mehr Spaß gemacht. Das Konzept dieses Spiels ist einfach lustig und zeitvertreibend. In diesem Spiel ging auf jeden Fall schon die eine oder andere Stunde während dieser Woche verloren. Mit Abstand die meiste Zeit habe ich aber in Zelda verbracht. Dieses Game hat mich auch am meisten fasziniert. Die Spielmechanik, die Story und die Open World – Welt sind einfach perfekt gelungen. Das Spiel sollte man unbedingt mal ausprobiert haben.

Das Spieleerlebnis

Was das Spieleerlebnis betrifft, hat Nintendo ganze Arbeit geleistet. In meinen Augen könnte das auch der wichtigste Punkt bei der Entwicklung gewesen sein.

Wie sicher jeder weiß, kann man die Konsole als einfachen Handheld benutzen, oder auch über das TV – Dock am Fernseher. Es ist echt praktisch, dass man an dem Spielstand unterwegs weiterspielen kann, wo man daheim aufgehört hat. Der Wechsel vom Handheld Modus in den Fernseher Modus und umgekehrt ging bei mir auch immer ziemlich schnell vonstatten. Etwas gestört hat mich nur, dass Schriften im Fernseher Modus nicht hochskaliert werden und sie dadurch vor allem in Zelda ab und zu echt klein sein können.

Praktisch ist auch, dass man zwischen vielen Verwendungsmöglichkeiten der Controller wechseln kann. Der Name Switch passt zur Konsole also ziemlich gut.

Fazit: Werde ich sie mir nun kaufen?

Nein, werde ich nicht. Auch wenn mir die Entscheidung sehr schwer gefallen ist. Und das hat einige Gründe. Als erstes finde ich einfach die Preise viel zu teuer. Die Switch kostet schon alleine etwas über 300 Euro. Dann hat man aber noch kein Spiel, keine Schutztasche oder keinen Pro Controller. Das kommt dann alles noch dazu. Noch dazu gibt es meiner Meinung nach ziemlich unnötige Titel, wie zum Beispiel Fast RMX. So ist man dann insgesamt ziemlich schnell einmal bei einer Rechnung von 400 Euro.

Und Dinge, wie zum Beispiel der Pro Controller sind aus meiner Sicht ein unverzichtbares Zubehör, das nicht fehlen sollte. Nur kostet einer von denen wieder 70 bis 80 Euro. Dann bin ich noch mit den Joy Cons unzufrieden. Die Switch, die ich verwenden durfte war seit dem Verkaufsstart in Betrieb und die Joy Cons funktionierten schon nicht mehr wie sie sollten und sitzen auch nicht mehr fest an der Switch. Weitere 60 Euro, die für mich nach eentuell schon einem halben Jahr anfallen können? So toll die Konsole auch ist, nein danke. Insgesamt ist es mir das alles nicht wert, da die Erfahrung zeigt, dass Nintendo Konsolen bei mir nach einem halben Jahr sowieso wieder uninteressant sind und ausgeschaltet und ungebraucht in der Ecke landen.

Das klang jetzt vielleicht alles etwas hart, ich habe aber nicht nur Kritikpunkte. Mir hat es schon auch sehr Spaß gemacht, die Switch zu benutzen. Das Konzept dahinter fasziniert mich noch immer gleich wie am Tag der Vorstellung. Damit hat sich Nintendo einfach wieder selbst übertroffen. Ich bin gespannt, was wir als Nächstes von der Firma sehen werden.

„Danke Dominik, dass ich mir deine Switch für die Woche ausborgen durfte!“

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David Haydl

David wohnt in Graz und ist bereits rund ein halbes Jahrzehnt bei TechnikNews, seit einiger Zeit auch Chefredakteur. Er versorgt die Seite regelmäßig mit News, Testberichten und dem TechnikNews Weekly, dessen Einführung seine Idee war. Seine Freizeit verbringt er gerne im Freien, er hört dabei viel (und eindeutig zu laut) Musik und einige Podcasts zu allen möglichen Themen und geht auch gerne Laufen. Die Zeit, die dann noch übrig bleibt, genießt er mit seiner bezaubernden Freundin oder vor der laufenden Glotze.

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4 Kommentare
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Tom

Fast RMX kostet 19 Euro. Es gibt diverse Spiele, nur weil dir lediglich drei zur Verfügung standen, bedeutet das nicht, dass es nur diese gibt.

Ansonsten guter Eindruck zum Gerät.

Markus Killinger

Blödsinn. Zum Release waren sicher mehr Spiele als wie auf einer Hand abzählbar verfügbar.

Auch wenn nur sehr wenig Spiele verfügbar sind, ist die Switch eine sehr gute Konsole die einige Vorteile bietet. Aber ansonsten ein gut gelungener Artikel.

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