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Nest Wifi im Test: Gutes WLAN im ganzen Haus?

Nest Wifi Beitragsbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2020 TechnikNews)

Viele kennen das Problem bestimmt nur allzu gut: Man wohnt in einem relativ großem Haus, und da gibt es diese eine Ecke, wo das WLAN nie hinreicht. Genau diese Ecke will das Nest Wifi ebenfalls mit Empfang versorgen. Mein Test.

Das Nest Wifi ist nicht wirklich neu. Es ist die zweite Auflage des Google Wifi, das vor einigen Jahren auf den Markt gekommen ist. Da man in Mountain View aber der gesamten Smart-Home-Sparte vor einiger Zeit die „Nest“-Bezeichnung gegeben hat, ist auch das ehemalige Google Wifi zu diesem Namen gekommen. Beim Nest Wifi handelt es sich um ein Mesh-Netzwerk, bestehend aus mindestens einem Router und einem Access Point. Doch was ist so ein Mesh-Netzwerk denn eigentlich? Mesh bedeutet soviel wie „ineinandergreifend“. Und das ist im Grunde auch das, was dieses WLAN-Set macht. Der Router und der Access Point „greifen ineinander“, sodass ein flächendeckendes WLAN entsteht, das selbst die kleinsten Ecken in einem großen Haus mit Internet versorgt.

Aber halt, können das normale WLAN-Verstärker nicht auch? Die Antwort auf diese Frage ist: Nicht wirklich. Zwar wird die Reichweite des Internets mit einem Verstärker auch vergrößert, allerdings wird die Bandbreite geteilt. Das heißt, dass die Internet-Geschwindigkeit geringer ist.

Unboxing und Ersteinrichtung

Der Router und der Access Point des Nest Wifi kommen in einer gemeinsamen Verpackung, die direkt nach dem „Made by Google“-Brand schreit. Die Verpackung ist prinzipiell in Weiß gehalten. Darauf sieht man nur ein Google-Logo, die Produktbezeichnung, ein Bild des Sets und einige wenige kleine Aufschriften. Öffnet man die Verpackung, so kommt man zu den beiden Geräten, zum Stromkabel, zu einem Ethernet-Kabel und zu diversen Anleitungen.

Nest Wifi Unboxing

Der Verpackungsinhalt ist relativ komplex. (Bild: TechnikNews)

Für das erste Setup benötigt man die Home-App von Google, die es kostenlos im Play Store und im App Store zum Download gibt. Ist diese einmal heruntergeladen, gibt es auf der Startseite der App links oben einen Plus-Knopf. Drückt man diesen, erscheint die Option „Gerät einrichten“. Diese ist auszuwählen. Wichtig ist, dass beide Geräte am Strom hängen und der Nest-Wifi-Router über das Ethernet-Kabel mit dem eigentlichen Router verbunden ist. Danach muss man den QR-Code auf der Unterseite des Routers scannen. Gleich darauf sollte man auch den QR-Code des Access Points scannen. Allerdings habe ich auf meinem AP keinen QR-Code gefunden. Also habe ich den Code auf der Unterseite manuell eingegeben. Allerdings hätte ich diesen kaum gefunden, so klein hat Google diesen in das Silikon der Unterseite eingelassen. Keine gute Erfahrung. Ist das Pairing vollbracht, muss noch ein WLAN-Name und Passwort festlegen und es wird noch ein WLAN-Test durchgeführt. Dabei wird festgestellt, ob die Verbindung zwischen beiden Netzwerk-Geräten stabil ist oder ob noch weitere Anpassungen bezüglich der Positionierung vorgenommen werden müssen.

Nest Wifi Setup

Screenshots: TechnikNews

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Design

Das Design des Nest Wifi könnte schlichter nicht sein. Das Gehäuse des Routers und des Access Points ist bis auf ein kleines Google-Logo auf der Oberseite komplett blank. Beim Material handelt es sich um einen weißen Kunststoff. Eine andere Farbvariante gibt es nicht. Das finde ich jetzt prinzipiell nicht so schlimm, da das Weiß sehr unauffällig ist. Allerdings glaube ich auch, dass in manche mir bekannte Eigenheime eine schwarze Variante besser passt.

Nest Wifi Design 1

Das Nest Wifi besteht aus einem Router und einem Access Point. (Bild: TechnikNews)

Die Besonderheit bei diesem Mesh-Netzwerk-Set ist, dass der Access Point einen Lautsprecher besitzt. Das ermöglicht gleich einige nette Dinge. So ist es möglich, dass man mit dem Router Musik hört und den Google Assistant mit Kommandos zuballert – den integrierten Mikrofonen sei Dank. Ein Sound-Wunder darf man sich hier aber nicht erwarten. Klangtechnisch liegen die Lautsprecher auf einem ähnlichen Level wie die des Nest Mini, den Nils schon vor einiger Zeit getestet hat.

Nest Wifi Design 2

Bild: TechnikNews

Damit die beiden Geräte nicht durch die Gegend rutschen, besteht die Unterseite aus einem Silikon. Das hat allerdings den Nachteil, dass eine ganze Menge an Staub magisch angezogen wird. Im unteren Bereich der beiden Netzwerk-Geräte befindet sich außerdem der Stromanschluss. Einen Akku gibt es nicht, ist hier meiner Meinung nach aber auch nicht zwingend notwendig.

Nest Wifi Lautsprecher

Im Access Point hat Google einen Lautsprecher und Mikrofone für den Google Assistant verbaut. (Bild: TechnikNews)

Erfahrungen im Alltag

Kurze Geschichtsstunde: Wie man aus meiner Biografie unter den Artikeln entnehmen kann, wohne ich in Graz – in einem kleinen Haus. Nach dem Einzug in dieses Haus hat der WLAN-Router einen Platz im Erdgeschoss gefunden. Und zwar an einer Position, wo ich nur wenig Empfang im ersten Stock abbekommen habe. Zwar haben wir den Router über die Jahre neu positioniert, wegen der Vorgeschichte war ich aber umso gespannter auf das Nest Wifi.

Für Testzwecke habe ich den Router also wieder an seinen ursprünglichen Platz befördert. Und tatsächlich, mit dem Nest Wifi ist es möglich, dass ich im ersten Stock die gleichen Geschwindigkeiten wie im Erdgeschoss bekomme. Zudem geschieht der Verbindungswechsel zwischen AP und Router sehr schnell, wenn man dem einen Gerät näher als dem anderen ist. So weit, so gut – nicht wahr? Die Antwort auf diese Frage lautet (leider): Nein, nicht wahr!

Während den ersten Stunden der Benutzung ist es zu keinen besonderen Vorkommnissen gekommen. Alles ist im ersten Moment so gewesen, wie ich es mir auch erwartet habe. Dann ist es immer öfters vorgekommen, dass beispielsweise Internetseiten nicht mehr funktioniert haben – es ist kein Datenverkehr zu dem aktuell verwendeten Gerät geflossen. Eine Verbindung zum WLAN war aber weiterhin gegeben. „Was ist da los?“, habe ich mich gefragt.

Nach einer kurzen Recherche habe ich herausgefunden, dass „Double NAT“ an diesem Verhalten schuld gewesen ist. Eine Erklärung davon würde den Rahmen dieses Testberichts sprengen, weshalb ihr bei Interesse hier nachlesen könnt, worum es sich dabei handelt. Auf jeden Fall habe ich die Lösungsvorschläge umgesetzt und alles hat wieder funktioniert. Das ist zwar nicht viel Aufwand gewesen, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Home-App zeigen kann, wenn Double NAT das Netzwerk stört.

Das soll aber nicht das letzte Ärgernis gewesen sein, wie sich schnell herausgestellt hat. Einige Tage nach dem Double-NAT-Fix ist es nämlich öfters passiert, dass der Access Point einfach ausfällt und die Verbindung so abbricht. Einfach so. Das ist besonders jetzt mit den ganzen Online-Meetings sehr ärgerlich gewesen. Die einzige Lösung für dieses Problem: Zwei Minuten warten. Das Ganze ist besonders unverständlich, wenn man bedenkt, dass der WLAN-Test in der Home-App angibt, dass es keine Probleme im Netzwerk gibt. Das sollte also nicht so sein.

Nest Wifi

Bild: TechnikNews

Zu letzterem Problem muss man allerdings dazu sagen, dass dieses wahrscheinlich nur mein Modell betrifft, da ich keine ähnlichen Meldungen im Internet gefunden habe.

Preise und Verfügbarkeit

Das Nest Wifi gibt es im Google Store zu kaufen. Das Basisset mit dem Router und dem Access Point, das man fürs Erste auch benötigt, kostet dort 259 Euro. Will man das Netzwerk erweitern, gibt es einen einzelnen Router für 159 Euro und einen einzelnen Access Point für 139 Euro.

Nest Wifi: Fazit

Mein erster Eindruck vom Nest Wifi ist echt gut gewesen. Abgesehen davon, dass der Router und der Access Point durch das schlichte und einfache Design überall hinpassen, wird tatsächlich mehr Wohnfläche mit Internet abgedeckt. Ein netter Bonus dabei ist, dass der kleine Access Point zusätzlich als WLAN-Lautsprecher fungieren kann.

Dann gibt es da allerdings die beiden Elefanten im Raum – das „Double NAT“-Problem und die Unzuverlässigkeit des Access Points (meines Testgerätes). Und auch wenn ich die erste Unannehmlichkeit mit einer kurzen Recherche im Internet schnell aus der Welt geschafft habe, ist es ärgerlich, dass die Google-Home-App nicht auf diesen Fehler hinweisen kann. Die Unzuverlässigkeit des APs hat bei mir im Endeffekt dazu geführt, dass ich mich wieder mit meinem normalen Router verbunden habe. Wegen diesen Umständen kann ich das Nest Wifi – so leid es mir tut – auch nicht weiterempfehlen.

Dennoch bedanken wir uns für die Bereitstellung des Nest Wifi.

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David Haydl

David wohnt in Graz und ist bereits rund ein halbes Jahrzehnt bei TechnikNews, seit einiger Zeit auch Chefredakteur. Er versorgt die Seite regelmäßig mit News, Testberichten und dem TechnikNews Weekly, dessen Einführung seine Idee war. Seine Freizeit verbringt er gerne im Freien, er hört dabei viel (und eindeutig zu laut) Musik und einige Podcasts zu allen möglichen Themen und geht auch gerne Laufen. Die Zeit, die dann noch übrig bleibt, genießt er mit seiner bezaubernden Freundin oder vor der laufenden Glotze.

David hat bereits 1251 Artikel geschrieben und 116 Kommentare verfasst.

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