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Huawei Mate 10 Pro im Test: Das Performance- und Akku-Wunder mit KI

Bild: TechnikNews.NET
(Beitragsbild: © 2017 TechnikNews.NET)

Im Oktober hat der chinesische Hersteller Huawei sein neuestes Flaggschiff präsentiert. Auch erstrahlt mit dem Huawei Mate 10 Pro die Oberklasse-Reihe erstmals in einem neuen Design. Ob KI, Akkulaufzeit und die Kamera wirklich punkten können, verrät mein Test.

Das Huawei Mate 10 ist zusammen mit dem Mate 10 Pro und Mate 10 Lite im Oktober erschienen. Seit zwei Wochen ist es nun offiziell auf dem Markt. Wobei es ersteres bei uns in Europa leider nicht zu kaufen gibt. Ich konnte mir eine Woche lang das neue Top-Gerät aus dem Hause Huawei genauer unter die Lupe nehmen. Der Übersichtlichkeit halber habe ich mich hier wirklich nur auf das Mate 10 Pro, und nicht auf das Mate 10 bezogen oder damit verglichen.

In der Verpackung gibt es den Quickcharger, zusammen mit einem USB-C Kopfhörer und einer durchsichtigen Hülle. (Bild: TechnikNews.NET)

Ganz neu: Das Design

Dieses Jahr besonders auffällig ist das Design des Mate 10 Pro. Erstmals lässt es zusammen mit den anderen zwei Ausführungen die Mate-Reihe in neuem Design erstrahlen. Dazu setzt der Hersteller erstmals auf leicht spiegelndes Glas an der Rückseite. Die Kamera im Doppelpack und der Blitz sind durch einen Rahmen speziell hervorgehoben.

Etwas scharfkantig: der Kamera-Buckel des Mate 10 Pro. (Bild: TechnikNews.NET)

Für mich ist es beeindruckend, dass Huawei mit dem Mate 10 Pro ein 6 Zoll Display in einem so handlichen Design verbauen konnte. Es liegt gut in der Hand und lässt sich auch mit kleinen Händen einigermaßen gut bedienen. Auch wenn es auch ohne Hülle etwas rutschig ist und leicht aus den Händen fällt. Meiner Meinung nach aber besser zu bedienen, als die Vorgänger Mate 8 und Mate 9.

Die Rückseite des Mate 10 Pro: etwas rutschig, aus Glas, ohne Wireless Charging, dafür aber wasserfest. (Bild: TechnikNews.NET)

Allerdings fiel mir speziell bei den seitlichen Buttons auf, dass diese etwas unsauber verarbeitet waren. Sie rutschen leicht hin und her und sind etwas kantig. Was mich persönlich aber mehr gestört hat: die Kante des Kamera-Buckel auf der Rückseite ist sehr scharf. Im Alltag aber keinesfalls störend.

Trotz der Glasrückseite gibt es beim Mate 10 Pro kein Wireless Charging mit an Board. Einer meiner größten Kritikpunkte: Huawei streicht mit diesem Smartphone erstmals den 3,5mm Klinkenanschluss an der Unterseite. Wieso muss das sein? Als Trost liegt aber jedem Exemplar einen USB-C-Adapter bei – funktioniert aber wirklich nur im Mate 10 Pro. Andererseits funktioniert mein Adapter von einem anderen Hersteller wieder nicht. Chaos pur.

Display: 6 Zoll, 18:9 und knackig scharf

Auch beim Display gibt es dieses Jahr einige Neuerungen. Was weniger auffällt: statt einem LC- kommt nun ein OLED-Display zum Einsatz. Was allerdings mehr auffällt, ist das neue randlose 6 Zoll-Diplay im 18:9 Format. Um den Platz voll auszunutzen, gibt es in der Software neue Anpassungen. Etwa wird man bei fast jeder App gefragt, ob man zur Vollbildansicht dieser wechseln möchte. Diese Meldung erscheint allerdings nur, wenn die App durch den Entwickler noch nicht optimiert wurde.

Apropos knackig scharf: beim Mate 10 Pro löst das Display mit 2160 x 1080 Pixeln, also Full-HD+, auf. Der Hammer, wenn es auch ziemlich auf den Akku geht.

Der Multiview-Modus mit zwei parallel laufenden Apps sieht auf so einem großen Display wirklich gut aus. (Bild: TechnikNews.NET)

Um das Erlebnis des Riesen-Display noch weiter zu verbessern kann man in den Einstellungen die Navigationstasten ausblenden lassen. Diese erscheinen dann nur durch einen Wisch nach oben. Ist zwar nicht mein Geschmack, sah aber im Test wirklich sehr gut aus. Auf YouTube waren aber die meisten Videos noch im Klassischen 16:9 mit Balken zu sehen. Auch kann man durch Features, wie Multi-View mit zwei Apps, das Display noch weiter ausnutzen.

6GB RAM und flotter Prozessor

Mit dem Mate 10 Pro verbaut der Hersteller einen neuen Prozessor, den Kirin 970, welcher dieses Jahr mit einem eigenen KI-Chip kommt. Dazu aber unten mehr. Beiseite stehen diesem dann noch 6GB Arbeitsspeicher. Im Test funktionierte Multitasking sehr flüssig, auch Apps starteten sehr schnell. Auch gab es keine Abstürze oder nennenswerte Aussetzer. Für Musik, Bilder und Multimedia gibt es dann noch 128GB an internen Speicher. Erweiterbar ist dieser allerdings nicht.

Im Antutu-Benchmark kam ich direkt nach dem Auspacken auf einen vergleichbar schlechten Wert. Mit seinem Score von 148 000 lag es hinter dem Pixel 2 XL mit 168 000 Punkten und dem HTC U11 gemeinsam mit dem Galaxy Note 8 mit 178 000 Punkten. Für die iPhone-Begeisterten: das iPhone 8 Plus liegt mit seinen 214 000 Punkten weiterhin auf Platz 1.

Doch durch ein Software-Update kurz vor Ende meines Tests schaffte es das Mate 10 Pro auf einen Score von 176 000 Punkten und somit wieder an der Spitze der Android-Smartphones – die Performance im Alltag hat sich dadurch aber nicht verändert.

Kirin 970 arbeitet zusammen mit der KI

Schauen wir uns nach den Specs den Prozessor im Inneren des Flaggschiffs genauer an. Die Besonderheit in diesem Jahr: Mit dem neuen Kirin 970 kommt erstmals eine NPU, die Neural Processing Unit, zum Einsatz. Aus diesem Grund hat Huawei die integrierte KI bei der Präsentation besonders angeworben. Dabei benötigt die KI keine Internetverbindung für eine Cloud, sondern rechnet und „denkt“ direkt im Smartphone selbst.

So soll die künstliche Intelligenz etwa automatisch den Akkuverbrauch regeln können und bei der Kamera Motive ganz einfach erkennen können. Ersteres hat mich wirklich sehr überzeugt – fast 2 Tage Akkulaufzeit. Dafür war aber ein Update notwendig. Zudem gibt es auch eine „Microsoft-Translator“-App, bei dieser die KI Sätze in andere Sprachen übersetzen kann. Spürbar war aber diese nicht wirklich, wodurch auch eine Internetverbindung notwendig war. Dann kann man auch sogut auf Google Übersetzer setzen.

Bei der Kamera sahen die Ergebnisse ziemlich gleich aus, mit und ohne KI. Huawei meint auch, dass zukünftig auch Apps von der KI profitieren werden und man eng mit Google zusammenarbeite. Bislang gibt es aber noch keine Ergebnisse aus dieser Zusammenarbeit.

Somit ist die KI mit aktuellem Stand noch nicht wirklich fortgeschritten und nicht unbedingt erwähnenswert. Trotzdem ein spannendes Feature – schauen wir was die Zukunft alles bringt. Auch wäre es für mich die KI kein besonderer Kaufgrund.

Kamera: Nicht mehr der die Beste

Die Kamera des Mate 9-Nachfolger kommt weiterhin gemeinsam von und mit Leica in das Smartphone. Verbaut ist auch hier wieder eine, für Huawei typische, Dual-Knipse. Der Monochrom-Sensor kommt mit einer Auflösung von 20 Megapixeln, während der Farbsensor Bilder mit 12 Megapixel schießt. Zusammen mit der KI will man auch hier wieder die erste Wahl bei Smartphone-Kameras sein. Allerdings hat mich die Kamera dieses Jahr eher enttäuscht – hat man einmal die Kamera des iPhone 8 gesehen, merkt man, dass es mittlerweile bessere Smartphone-Kameras gibt.

Für Selfies steht eine 12 Megapixel-Kamera an der Vorderseite bereit. Hier gibt es auch einen Portrait-Modus, welcher den Hintergrund per Software unscharf machen soll – das funktionierte im Vergleich aber nicht so gut. Ansonsten scharfe Selfies, wenn auch ohne Autofokus.

Bei meinem Test bekam ich eher vergleichsweise ausgewaschene Farben und unscharfe Bilder zum Vorschein. Auch hatte die Kamera öfters Probleme beim Unterscheiden von Vorder- und Hintergrund. Eventuell könnte ein einfaches Update diese Probleme lösen. Vergleicht man die Bilder mit den Ergebnissen des Huawei P10, ist man von den Bildern des Mate 10 Pro eher enttäuscht.

Android 8.0 und EMUI 8.0: nicht meins

In Punkto Software setzt Huawei mit dem Flaggschiff auf das neueste Android 8.0 Oreo. Somit ist das Mate 10 Pro eines der ersten Smartphones, welches mit Android Oreo ausgeliefert wird. Zudem gibt es zumindest in den ersten 3 Jahren regelmäßige Software-Updates und Sicherheitspatches. Leider setzt Huawei weiterhin nicht auf pures Android, sondern auf das mittlerweile überladene EMUI 8.0.

Wie ich zu dieser Meinung komme? Nach der Ersteinrichtung musste ich Bloatware bestehend aus zahlreichen Werbe-Apps deinstallieren. Zudem wird Huaweis Software mit jedem Versions-Update überladener und auch die Einstellungen wurden in EMUI 8.0 nun endgültig chaotisch. Eine Suche gibt es zwar, diese funktioniert aber nur, wenn man den Namen der gesuchten Einstellung genau kennt. Zudem machen die vielen Menüs weitestgehend keinen Sinn und sind immer wieder komisch verschachtelt.

Als Launcher bin ich weiterhin von Nova-Launcher mit Pixel-Look überzeugt – der Huawei Launcher hat es mir noch nie angetan. Zudem man den App-Drawer standardmäßig nicht angezeigt bekommt. In einem Ratgeber haben wir anhand des Mate 9 gezeigt, wie man den App-Drawer unter EMUI aktiviert.

Akku mit 4000 mAh und 2 Tagen Akkulaufzeit

Wie im Titel bereits erwähnt, ist das Mate 10 Pro ein wirkliches Akku-Wunder. In meinem Test hielt das Smartphone trotz intensiver Nutzung knapp 2 Tage durch. Zusammen mit einer SOT, der Screen On Time, von knapp 9 Stunden eine wirklich erstaunliche Leistung. Die Auflösung war während dieser Zeit auf die standardmäßige Einstellung von FHD+ eingestellt.

Sollte der Saft trotzdem mal ausgehen, ist der Akku mittels Huawei QuickCharge in 30 Minuten wieder auf knapp 60 Prozent aufgeladen. Fun fact: während des Ladevorgangs wird die aktuelle Prozentzahl mit einer Kommastelle dargestellt. Clever gelöst – so sieht das Laden noch schneller aus.

Fazit: Gute Neuerungen, aber nicht perfekt

Das Huawei Mate 10 Pro bietet für die UVP von 799 Euro ein sehr gutes Gesamtpaket. Besonders kann es im Bereich Performance und Multitasking punkten. Auch der Akku ist hinsichtlich der hohen Auflösung und des schnellen Prozessors gemeinsam mit der Software und der KI in Sachen Laufzeit eine Top-Leistung. Zudem steht das neue edle Design der Mate-Reihe sehr gut. Trotz Glasrückseite gibt es leider kein Wireless-Charging, dafür ist das Gehäuse nach IP67 wasser- und staubdicht. Ich bin wirklich begeistert – wenn da nicht noch die zwei Krikpunkte wären.

Der größte Kritikpunkt ist für mich der Wegfall des 3,5mm Klinkensteckers. Wieso nun auch Huawei mit anderen Herstellern nachzieht und diesen verschwinden lässt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Vermutlich wegen der neu dazugekommenen wasserdichtigkeit – habe ich aber nicht getestet. Auch das Chaos mit den USB-C zu Klinke-Adaptern gefällt mir nicht.

Und weg ist er: der 3,5mm Klinkenstecker. (Bild: TechnikNews.NET)

Und der zweite Punkt ist die KI gemeinsam mit der Kamera. In meinem Test war der Prozessor mit NPU nicht spürbar und lieferte speziell bei der Kamera eher schlechtere Ergebnisse als ohne. Trotzdessen bin ich davon überzeugt, dass diese Idee auf jeden Fall potenzial hat. Auch wenn Huawei diese mit dem Mate 10 Pro noch nicht wirklich ausreizen konnte. Ein Kaufgrund sollte die KI daher nicht sein. Wer aber ein Handy mit guter Akkulaufzeit und Top Performance sucht, sollte sich das Mate 10 Pro genauer anschauen.

Danke an Huawei für die Bereitstellung des Testgeräts!

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David Wurm

Macht das TechnikNews-Ding gemeinsam mit einem tollen Team schon seit 2015. Werkelt im Hintergrund an der Server-Infrastruktur und ist auch für alles Redaktionelle zuständig. Ist an der aktuellen Technik fasziniert und bloggt gerne über alles Digitale. In der Freizeit oftmals beim Webentwickeln, Fotografieren oder Radiomachen anzutreffen.

David hat bereits 962 Artikel geschrieben und 382 Kommentare verfasst.

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