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MG4 Luxury im Test: Kompaktstromer mit britischen Wurzeln

MG4 Beitragsbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2024 TechnikNews)

Wer denkt, dass MG immer noch eine rein britische Marke ist, den muss man erst einmal davon überzeugen, dass die neuen Fahrzeuge gar nichts mehr mit dem Vereinigten Königreich zu tun haben. Sie kommen allesamt aus China, ob das nun gut oder schlecht ist, haben wir ja in vergangenen Tests schon für euch herausgefunden. Mit dem MG4 wagen sie erneut einen Angriff auf die europäische Automobilindustrie, ob das gelingen kann? Das haben wir in unserem Test des MG4 Luxury für euch herausgefunden.

tl;dr: Wirklich ein ernstzunehmender Gegner

tl;dr: Kein Wunder, dass der MG4 in den Zulassungszahlen immer wieder auf den oberen Plätzen zu sehen ist. Wir haben ihn in der Luxury Version mit mittlerem Akku getestet, da haben wir dann eine Leistung von 150 kW / 204 PS auf der Hinterachse und einen Akku mit 64 kWh brutto. Nutzbar sind dann 61 kWh, während man bei VW etwas weniger nutzbare Kapazität hat, wird die Reichweite bei beiden Autos in etwa gleich auf sein. Auch das Fahrverhalten ist sehr ähnlich, im positiven Sinne, denn der MG4 fährt sich wirklich sehr wendig und auch sehr angenehm in Kurven. Die Lenkung ist sehr leichtgängig, leichter als bei VW, und lässt sich dank Custom Drive Modes einfach an die Bedürfnisse des Fahrers anpassen. Was ebenso gut gelungen ist, der Fahrmodischalter befindet sich auf dem Lenkrad, damit erspart man sich das Greifen in die Mittelkonsole oder durch manchmal nervige Menüs.

Dank der sehr ähnlichen technischen Daten könnte man fast davon ausgehen, dass die gleiche Technik wie im ID.3 zum Einsatz kommt. Viele wissen nämlich nicht, dass SAIC (der Mutterkonzern von MG) in China, die Volkswagen Modelle vertreibt, unter anderem eben den ID.3. Die Qualität ist in etwa gleichzusetzen mit der eines vor-Facelift ID.3. Hier müsste MG den Innenraum ähnlich wie VW noch etwas aufwerten. Die Software ist grundsolide, nicht besser als bei VW, sie macht aber das, was sie soll. Leider geht Android Auto und Apple CarPlay nur per Kabel, dies wäre auch kabellos bestimmt möglich gewesen. Das System kann manchmal etwas träge reagieren, und die Grafiken wirken teilweise etwas veraltet.

Wir können den MG4 all denjenigen empfehlen, die keinen VW haben wollen, oder einfach mal etwas Neues und vor allem Frisches ausprobieren wollen. Preislich liegen wir bei der Luxury Version bei 41.990 Euro inkl. 19 Prozent MwSt.

Testbericht als Video:

Design: Typisch Chinesisch

Das Design des MG4 wirkt auf den ersten Blick typisch chinesisch, aber auf den nächsten Blick könnte man auch inzwischen eigentlich ein europäisches Auto vermuten. Die Front ist sehr sportlich gestaltet, hier fällt uns der Vergleich zum Cupra Born nicht schwer.

Das Heck hingegen ist sehr gewöhnungsbedürftig designt. Große Rückleuchten in LED Beleuchtung findet man hier, wie auch das MG Logo in der Mitte. Allein das Problem, dass sich bei unserem Testwagen viel Feuchtigkeit in dieser Lichtleiste sammelt, da sie doch relativ weit absteht, bleibt da noch. Ob dieses Problem immer auftritt wissen wir leider nicht, nach etwas längerer Standzeit im Trockenen sollte sich das aber wieder legen. Auch SAIC selbst wollte sich beim MG4 etwas verewigen, daher findet man auf beiden Seiten der Heckleuchten eine „SAIC Vision“ Inschrift.

Bedauerlicherweise bietet diese „SAIC Vision“ kein Matrix LED oder gar dynamische Blinklichter an. Am Heck des MG4 scheinen sogar noch Halogen / Glühbirnen Blinker verbaut zu sein? Trotzdem bietet der MG4 mit dem automatischen Fernlicht eine überaus gute Ausleuchtung bei Nacht und strahlt auch sehr gut zu den Straßenrändern. Bevor wir es vergessen, da wir ja das 2023er-Modelljahr des MG4 fahren haben wir neben einem One-Pedal Modus auch einen Heckscheibenwischer an Bord!

Infotainment: Optisch ein Android Tablet aus 2013

Mit Ruhm bekleckert sich das Infotainment auf dem 10 Zoll großen Display im MG4 keinesfalls. Das System ist zwar leicht verständlich aufgebaut, und lobenswerterweise sind wichtige Funktionen wie Scheibenheizung und Klima schnell per echten Knöpfen erreichbar. Dennoch reagiert das System teilweise etwas langsam und träge. Des Weiteren, aber auch stark subjektiv an dieser Stelle, finden wir die UI vom Design her. Hier bekommt NIO immer noch die beste User Experience, vor allem auch grafisch hin.

Trotzdem lassen sich, wie erwähnt, alle wichtigen Dinge schnell erreichen. Design mäßig könnte man es, wenn man böse ist, mit einem Android Tablet aus 2013 vergleichen. So schlimm ist es dann in der alltäglichen Benutzung zum Glück nicht. Vieles wird mit Android Auto auch umgangen. Dann wirkt das Display gleich viel hochwertiger. Also MG, an der Software könnt ihr ruhig noch weiter optimieren, vor allem an der Grafik!

Innenraum: Viel Platz und gute Verstaumöglichkeiten

Ähnlich viel Platz wie im VW ID.3 würden wir, hier mal gelinde gesagt, beim MG4 ausschreiben. Dank der sehr tiefen Mittelkonsole vielleicht sogar noch etwas mehr. Das Armaturenbrett besitzt leider kein Loch für ein Head-up-Display, da ist der ID.3 / Cupra Born doch um einiges voraus. Ungünstigerweise findet man auch hier etwas zu viel Klavierlack, aber bei weiten nicht so viel wie im ID.3, zum Glück.

Hinter dem Lenkrad findet man ein kleineres Driver Info Display, welches inspiriert vom ID.3 bzw. Cupra Born ist. Die etwas hervorstehende Mittelkonsole, wo man sein Handy in der Luxury Version kabellos laden kann, ist nicht im Weg und bietet einen interessanten Umschwung im sonst sehr cleanen Innenraum. Darauf befindet sich der von MG bekannte Drehdrücksteller, nicht etwas fürs Infotainment, sondern zur Auswahl von den Fahrstufen. Dies funktioniert in unserem Test reibungslos, daneben befindet sich noch die elektrische Parkbremse. Diese wird aber im Stand, wenn man auf „P“ schaltet, automatisch gezogen.

Der Kofferraum fasst 350 Liter, er reiht sich fast neben dem des ID.3 ein. Tatsächlich aber hat der MG4 gute 40 Liter weniger an Stauvolumen als der ID.3. Der doppelte Ladeboden macht hier wohl viel aus, denn der fällt beim MG4 nicht so groß aus wie beim ID.3. Auf der Rücksitzbank findet man drei Sitzplätze, vom Platz her würde ich den ID.3 etwas bevorzugen. Man muss dazu sagen auf dem Foto sind beide Sitze komplett zurückgefahren, leider ist nur der Fahrersitz übrigens elektrisch, der Beifahrer muss noch regulär pumpen und ziehen. Die Sitze lassen sich auf der Rücksitzbank geteilt umklappen, damit man noch etwas mehr Stauvolumen erhält. Wichtig zu erwähnen, dass vergleichbare Modelle wie der Smart #1 existieren, der Kofferraum muss wie auch beim ID.3 manuell geöffnet und geschlossen werden.

Fahrverhalten & Reichweite: Sehr wendig und teils auch sportlich

Vergleicht man die Fahreigenschaften mit dem eines gleich motorisierten VW ID.3, so kamen wir zu der Erkenntnis, dass der MG4 Luxury sich etwas leichter lenken lässt. Auch im Sportmodus, da muss man beim VW schon etwas mehr am Lenkrad ziehen. Trotzdem lässt sich der MG4 sehr wendig durch die Kurven oder die Innenstadt manövrieren. Die reale Reichweite hängt natürlich stark vom Fahrspaß ab, den man haben möchte. Es gibt drei verschiedene Drivemodi, Normal, Eco und Sport. Einen vierten kann man ebenfalls konfigurieren, nämlich „Custom“ da lassen sich alle Details einzeln abstimmen. Des Weiteren haben wir noch einen Sondermodus namens „Snow“, wahrscheinlich wird hier die Drehzahl gedrosselt, damit man mit dem Heckantrieb auch bei Schnee keine großen Probleme hat.

In unserem Alltagstest mit Landstraße, innerorts und etwas Autobahn erreichten wir eine reale Reichweite von 330 Kilometern bei unter 10 Grad Außentemperatur. Der Verbrauch pendelte sich zwischen 16 – 18 kWh auf 100 km ein. Das sind schon durchaus gute Werte. Wer noch etwas mehr Reichweite möchte, sollte dann vielleicht zum MG4 Extended Range greifen, dieser bietet eine reale Reichweite von 420 Kilometern und einen 77 kWh großen Akku. Also sehr stark vergleichbar mit dem großen Akku des VW ID.3.

Service & Fehler: Nicht alles läuft gut.

Bei unserem Testwagen lief zwar alles reibungslos und für viele andere Besitzer des MG4 läuft es gleichermaßen gut. Dennoch sollte man definitiv erwähnen, dass der Service wohl massiv ausgebaut werden muss, unter anderem ist die Rede von Updates, die eingespielt worden sind, wo danach kein DC-Schnellladen mehr möglich gewesen ist. Wer mehr zur Schattenseite von MG und ihrem Servicenetz lesen möchte, der kann sich beim LinkedIn und Twitter/X User „Daniel Bönnighausen“ einlesen. Er berichtet über seine teils sehr schlechten Erfahrungen mit dem MG-Service und wie dieser gelinde gesagt nichts auf die Kette zu bekommen scheint. Unter anderem der Fall, der auch Hyundai Group Elektrofahrzeuge geplagt hat, leere 12V Batterien.

Hier muss MG ganz klar ihren Service neu auslegen. Denn so wie es aktuell läuft, so wird das nichts mit längerer Kundenbindung.

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Dominik Lux

Dominik ist 21 Jahre alt und sehr interessiert an neuer Hardware bei Smartphones, sowie im VR- und AR-Bereich. Er schreibt gerne Artikel über diese Themen. Er hat einen Fable für Smartphones und Gadgets, als auch für die Elektromobilität. Somit schreibt er momentan fleißig im neuen Mobilitätsressort hier auf TechnikNews.

Dominik hat bereits 119 Artikel geschrieben und 7 Kommentare verfasst.

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