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OPPO A74 im Test: Viele Konkurrenten bieten etwas mehr

OPPO A74 Testbericht Header
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2021 TechnikNews)

Das neue OPPO A74 ist sowohl preislich als auch in Sachen Hardware das Einsteigermodell der diesjährigen A-Reihe. Es wird aktuell für etwa 249 Euro angeboten und dafür gibt es unter anderem ein OLED-Display, 33 Watt Fast-Charge und einen 5.000 mAh starken Akku.

Das hört sich zwar alles sehr gut an, aber im Gegenzug bekommen Kunden leider nur einen Snapdragon 662 aus dem Hause Qualcomm und keine Ultra-Weitwinkelkamera geboten. Das OPPO A74 hinterließ bei mir in den letzten Tagen also eher gemischte Gefühle, da es viel Licht, aber leider auch viel Schatten gibt und die Konkurrenz in einigen Punkten mehr zu bieten hat. Was ich damit genau meine, erfahrt Ihr nun in den folgenden Zeilen.

Haptik, Design und Verarbeitung

Mit Abmessungen von 160,3 mm in der Höhe und 73,8 mm in der Breite ist das A74 weder zu den kompakteren noch zu den größeren Smartphones zuzuordnen. Für heutige Verhältnisse hat es eine relativ normale Größe, wobei man es noch vor ein paar Jahren definitiv zu den größeren Smartphones zugeordnet hätte. Das Gewicht von 175 Gramm empfinde ich als sehr angenehm und mit einer Dicke von 7,95 mm ist es auch recht dünn.

Der Rahmen und die Rückseite bestehen aus Kunststoff in Hochglanzoptik und fühlen sich zwar nicht allzu hochwertig an, aber ich hätte es mir ehrlich gesagt schlimmer vorgestellt. Im Vergleich zum Poco X3 NFC oder OnePlus Nord N10 5G fühlt sich das OPPO-Gerät definitiv etwas hochwertiger an. Trotzdem dürft Ihr hier nicht allzu viel erwarten. Die Rückseite ist zu beiden Seiten hin leicht abgerundet, was zum guten Handling beiträgt. Mein Testgerät hat die Farbe Schwarz, die je nach Lichteinfall auch leicht bläulich schimmert. Sie ist zwar anfällig für Fingerabdrücke, aber auch hier hätte ich mir das viel schlimmer vorgestellt, denn die Farbe spiegelt nicht allzu sehr wie andere schwarze Smartphones. Neben der Farbe fällt auch sofort der Kamerahügel in der linken Ecke auf. Hier verbaut der chinesische Hersteller drei Sensoren und ein Blitz in einem recht auffälligen Rechteck. Der Bump steht merkbar aus dem Gehäuse hervor, wodurch das Smartphone bei der Bedienung auf dem Tisch liegend stark wackelt. Zur Qualität der Kameras kommen wir natürlich gleich noch.

Drehen wir das A74 herum, so sehen wir eine gewohnte Vorderseite aus der Mittelklasse. Die Ränder um das Panel sind an drei von vier Seiten sehr dünn und die Frontkamera sitzt in Form einer kleinen Punch-Hole in der linken Ecke.

Die Verarbeitung ist für den Preis völlig zufriedenstellend. Die Rückseite lässt sich nicht so stark wie bei manch anderen Smartphones eindrücken und die Tasten sind gut verarbeitet, haben einen soliden Druckpunkt, hören sich beim Drücken aber etwas billig an.

Display – super

Das OPPO A74 verfügt über ein AMOLED-Display mit einer Diagonale von 6,4 Zoll. Es löst mit 2.400 x 1.080 Pixel ausreichend scharf auf und unterstützt eine Bildwiederholrate von 60 Hertz. Für unter 300 Euro bieten zwar schon einige 120 Hertz, aber dann mit einem schlechteren LCD und nicht OLED. Und ja natürlich, es gibt mittlerweile ein Redmi Note 10 Pro, welches mit einem 120 Hertz OLED-Panel ausgestattet ist, aber zum einen kostet es etwas mehr und zum anderen kann man für unter 250 Euro noch nicht überall ein OLED-Bildschirm mit hoher Bildwiederholrate erwarten, zumindest meiner Meinung nach.

OPPO A74 Display

Die Frontkamera findet in Form einer kleinen Punch-Hole im Display Platz. (Bild: TechnikNews)

Ich würde dieses Panel jedem LC-Display mit hoher Bildwiederholrate vorziehen, weil vor allem die Farbdarstellung und Kontrastwerte viel besser sind. Farben werden mir persönlich im Modus „Lebhaft“ zwar etwas zu übersättigt wiedergegeben, aber mit ein paar Klicks lässt sich die Farbwiedergabe nach seinem eigenen Geschmack anpassen. Im Modus „Mild“ werden Farben dann deutlich natürlicher wiedergegeben.

Die maximale Helligkeit geht auch in Ordnung. Bei direkter Sonneneinstrahlung wird es zwar etwas schwierig mit der Ablesbarkeit, aber es geht noch. Auch hier ist das Panel der Konkurrenz mit LCD einen Schritt voraus und so auch bei der Blickwinkelstabilität. Erst bei extremen Blickwinkeln verfärben sich die Farben ein wenig, aber das ist völlig normal. Insgesamt besitzt das OPPO A74 für einen Preis von 250 Euro ein hervorragendes Display.

Software – so viele Personalisierungen

Als Software kommt die hauseigene Benutzeroberfläche ColorOS in Version 11, basierend auf Android 11, zum Einsatz. Die Software hat eher weniger mit Stock-Android zu tun. Sie ist recht bunt und teilweise unübersichtlich, vor allem die Einstellungen. Ansonsten mag ich ColorOS eigentlich sehr gerne, da es viele Zusatz- und Personalisierungsfunktionen gibt. So kann man beispielsweise die Farben der UI nach seinem eigenen Geschmack anpassen oder auch den Symbolstil ändern. Des Weiteren gibt es einen guten Nachtmodus und eine geniale Gestensteuerung. Leider war anfangs mit Facebook, Netflix und Co. etwas an Bloatware vorinstalliert. Bis auf Netflix lassen sich alle anderen Bloatware-Apps problemlos deinstallieren.

Performance – ausbaufähig

Unter der Haube werkelt ein Snapdragon 662 aus dem Hause Qualcomm, den wir schon aus dem deutlich günstigeren Poco M3 kennen. Zur Seite stehen 6 GB RAM und 128 GB Flash-Speicher, der via Mikro-SD-Karte erweitert werden kann.

Die Performance konnte mich leider nicht so ganz überzeugen, was an erster Stelle dem Prozessor geschuldet ist. Apps starten und schließen eher träge und es kommt immer wieder zu Ruckler und Verzögerungen. Für alltägliche Dinge wie WhatsApp, Instagram oder Telefonieren ist das natürlich ausreichend, aber wechselt man oft zwischen verschiedenen Apps, so stößt das A74 schnell an seine Grenzen. Des Weiteren mache ich mir über die Zukunftssicherheit große Sorgen. Wenn der Prozessor jetzt schon an seine Grenzen stößt, wie wird es dann erst in zwei Jahren aussehen?

Für 249 Euro bieten nahezu alle anderen Smartphones deutlich mehr. Zum Vergleich, das Poco X3 Pro, welches wohlgemerkt sogar etwas günstiger angeboten wird, kommt mit einem Snapdragon 860 daher, der dem 662 deutlich überlegen ist. Auch der Snapdragon 720G im gleich teuren Realme 8 Pro ist stärker. Schade OPPO.

Akku – hält sehr lange durch

Der Akku ist 5.000 mAh groß und kann mit dem mitgelieferten Netzteil mit bis zu 33 Watt schnell geladen werden, was für diese Preisklasse sehr lobenswert ist. Ich kam immer problemlos durch einen Tag und selbst 1,5, teilweise sogar zwei Tage, waren kein Problem. Am Ende des Tages hatte ich bei einer Screen-On-Time von 6 bis 8 Stunden noch etwa 30 bis 50 Prozent Akku übrig, was richtig starke Werte sind. Mit dem A74 sollte also keiner Probleme haben, durch einen Tag ohne Ladung zu kommen.

Kamera – in Ordnung

Auf der Rückseite findet oben links eine Triple-Kamera Platz. Sie umfasst eine 48 Megapixel Hauptkamera und zwei Sensoren mit jeweils 2 Megapixel, die für Makroaufnahmen und Tiefeneffekte zuständig sind. OPPO spendiert dem A74 leider keine Ultra-Weitwinkelkamera, was für mich ein weiterer großer Kritikpunkt ist. Die Frontkamera hat eine Auflösung von 16 Megapixel und kann Videos in FHD mit bis zu 30 FPS aufnehmen.

OPPO A74 Kamera

Die Triple-Kamera des OPPO A74. (Bild: TechnikNews)

Die Hauptkamera überzeugt vor allem mit einem sehr guten Dynamikumfang, den ich für diesen Preis überdurchschnittlich gut finde. Schärfe, Farben und die Lowlight-Performance würde ich dann eher als durchschnittlich bezeichnen. Bei der Schärfe haben andere Smartphones etwas die Nase vorn, was vor allem an den Randbereichen deutlich erkennbar wird. Außerdem fällt bei manchen Bildern ein Schleier auf. Farben werden mir teilweise zwar etwas zu übersättigt wiedergegeben, aber insgesamt kann sich die Farbwiedergabe für den Preis durchaus sehen lassen. Sobald die Lichtbedingungen schlechter werden, ist die Kamera nahezu unbrauchbar, auch wenn der Nachtmodus sichtbare Verbesserungen mit sich bringt. Die Fotos werden zwar ausreichend hell, fangen dann aber schnell an zu rauschen und Details gehen verloren.

Videos können in FHD mit bis zu 30 FPS aufgenommen werden. Die Farbwiedergabe geht zwar in Ordnung, aber bei der Schärfe, der Stabilisierung und der Audioaufnahme gibt es Schwächen.

Makroaufnahmen sind selbst bei guten Lichtbedingungen absolut unbrauchbar. Die Aufnahmen werden viel zu blass wiedergegeben und Schärfe scheint der Kamera wohl ein Fremdwort zu sein. Ich empfehle, die Hautkamera zu benutzen und anschließend in das Bild zu croppen.

Auch die Frontkamera kann nur bedingt überzeugen. Sie reicht in den meisten Situationen zwar aus, aber Gesichter werden trotz deaktivierten Filtern viel zu soft wiedergegeben und bei der Schärfe gibt es ebenfalls Luft nach oben.

Testfotos

Schauen wir uns dazu noch ein paar Testfotos an. Die folgenden Bilder sind wie immer absolut unbearbeitet, aber verlustfrei komprimiert, um die Ladezeiten und den Speicherverbrauch der Webseite gering zu halten.

Vergleich mit dem Poco X3 NFC und Realme 8 Pro

Zu guter Letzt wollen wir die Kamera noch in verschiedenen Situationen mit der Konkurrenz vergleichen. Ich habe mich zum einen für das Poco X3 NFC entschieden, welches aktuell für gut unter 200 Euro angeboten wird, und zum anderen für das Realme 8 Pro, welches wie das A74 aktuell etwa 250 Euro kostet.

Wer mit seinem Smartphone gerne Makroaufnahmen machen möchte, sollte zu keinem der drei Smartphones greifen, da die Aufnahmen unscharf und meist viel zu blass werden. Das A74 schneidet hier sogar am schlechtesten ab. Die Hauptkamera des X3 NFC überzeugt mit den natürlichsten Farben, das A74 und Realme 8 Pro mit dem Dynamikumfang. Bei Lowlight gewinnt für mich das Realme 8 Pro aufgrund der tollen Schärfe und guter Farbwiedergabe. Teilweise könnten die Aufnahmen aber noch etwas heller werden.

Sonstiges – ordentlicher Fingerabdrucksensor, solider Lautsprecher usw.

Um das Smartphone sicher entsperren zu können, empfiehlt es sich, den Fingerabdrucksensor im Display zu verwenden. Er ist überraschend zuverlässig, könnte das Gerät aber noch etwas schneller entsperren. Insgesamt war ich hier aber durchaus zufrieden.

Anders als beispielsweise Xiaomi, verbaut OPPO in dieser Preisklasse nur einen Mono-Lautsprecher auf der Unterseite. Dieser klingt zwar etwas dünn, wird aber ausreichend laut und reicht im Alltag völlig aus.

Zu guter Letzt wollen wir uns noch den Vibrationsmotor etwas genauer anschauen. Er fühlt sich zwar nicht besonders hochwertig an und klingt auch nicht sonderlich gut, aber ich hatte auch schon ein paar schlechtere.

Fazit

Mein Fazit zum OPPO A74 fällt mir leider relativ schwer, denn so gut das Display und die Akkulaufzeiten auf der einen Seite auch sind, so ausbaufähig ist die Performance auf der anderen Seite. Hier bieten nahezu alle Konkurrenten mehr. Des Weiteren fehlt auch eine Ultra-Weitwinkelkamera, die meiner Meinung nach für 249 Euro nicht fehlen sollte. Von daher kann ich das Smartphone für den aktuellen Preis von 249 Euro leider nicht weiterempfehlen und würde eher zu einem Poco X3 Pro, Realme 8 Pro oder Redmi Note 10S greifen.

Wenn der Preis allerdings in naher Zukunft auf etwa 180 Euro sinken wird, kann man definitiv zugreifen und bekommt für den Preis ein überdurchschnittlich-gutes Display, eine klasse Hauptkamera und eine hervorragende Akkulaufzeit. Es sei denn Ihr wollt hin und wieder mit dem Smartphone zocken oder es zwei bis drei Jahre lang nutzen, dann würde ich eher zu einem Poco X3 NFC oder Realme 8 5G greifen.

Wir bedanken uns bei OPPO Deutschland für die Bereitstellung des A74!

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Allgemeiner Hinweis zu Artikeln im "OPPOblog"

Dieser Artikel ist im TechnikNews OPPOblog erschienen – dem ganz eigenen Blog für OPPO-Fans. OPPOblog berichtet unabhängig und wird nicht von der Marke "OPPO" betrieben.

Fabian Menzel

Fabian ist schon seit Mitte September 2020 ein Teil von TechnikNews und versorgt die Seite regelmäßig mit diversen News, aber auch mit einigen Testberichten zu Smartphones. Ihm macht es unglaublich viel Spaß und er ist extrem dankbar, so ein tolles Team an seiner Seite zu haben. In seiner Freizeit hört er gerne Musik und fotografiert gelegentlich mit seinem Huawei Mate 50 Pro.

Fabian hat bereits 300 Artikel geschrieben und 24 Kommentare verfasst.

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