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Apple Fitness+ im Test: Ein mobiles Fitnessstudio und noch ein wenig mehr

Apple Fitness+ Beitragsbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2021 TechnikNews)

Apple Fitness+ kann nun endlich auch bei uns gebucht werden. Ich testete den Service die letzten Tage und will nun von meinem Fazit berichten.

Aber was ist Fitness+ genau? Es handelt sich dabei um einen weiteren Service mit einem Abonnement von Apple, der mit hunderten Workout-Videos und mehr ausgestattet sind. Diese können über ein iPhone, ein iPad oder einen Apple TV gestreamt werden während die Apple Watch für die Aufzeichnung von Herzfrequenz, verbrannten Kalorien und weiteren Metriken zuständig ist. Zudem bietet der Dienst geführte Meditationen und Podcasts fürs Spazieren.

Seit einigen Wochen ist Apple Fitness+ auch für Deutschland, Österreich und die Schweiz freigeschaltet. Ich erkläre Euch nun, wie sich dieser im Alltag schlägt und was ich davon halte.

Apple Fitness+: Anforderungen

Klären wir zu Beginn schnell, was ihr benötigt, um mit Fitness+ starten zu können. Am wichtigsten ist die Apple Watch, denn ohne diese geht nichts. Es werden alle Modelle ab der Series 3 mit watchOS 7.2 oder neuer unterstützt. Dann muss man noch ein iPhone mit iOS 14.3 oder neuer, ein iPad mit iPadOS 14.3 oder neuer und einen Apple TV mit tvOS 14.3 oder neuer besitzen.

Fitness+ findet ihr in der Fitness-App. Am iPhone und am Apple TV sollte diese bereits installiert sein, am iPad muss man diese erst aus dem App Store laden.

Diese Workouts gibt es

Apple Fitness+ bietet derzeit mehrere 100 Videos, verteilt über 11 verschiedene Kategorien. Wöchentlich kommen neue Inhalte dazu, wobei alle Neuerungen zu Beginn des Wochenanbruchs in einem kompakten Video zusammengefasst werden. So bekommt man immer einen guten Eindruck davon, was einen in der kommenden Woche erwartet.

Natürlich gibt es sehr bekannte Trainingsarten, wie insbesondere Krafttrainings, Core-Workouts, HIIT oder seit Neuestem auch Pilates. Aber auch Laufen, Radfahren und Rudern sind mit an Bord. Fürs Herunterkommen nach dem Sport gibt es eigene Übungen für achtsames Cool-Down, gleich wie Yoga-Einheiten und geführte Meditationen. Apple stellte auch eigene Sammlungen zusammen, zum Beispiel „Training für Anfänger:innen“, „Workouts für die Schwangerschaft“, etwas neuer ist „Mach dich bereit für die Schneesaison“ mit Schistar Ted Ligety.

Die meisten Einheiten können ohne zusätzlichen Equipment absolviert werden. Sollte doch etwas Spezielles benötigt werden, wird das in der App angeführt oder im Vorschau-Video kurz erwähnt. Letztere geben einen Eindruck davon, was einem in der Trainingseinheit erwartet. Damit kann man recht gut einschätzen, ob diese für einen geeignet ist oder nicht. Alle Workouts sind zwischen fünf und 45 Minuten lange, man kann sie also selbst in kleine Löcher im Tagesplan gut integrieren.

Erfahrung während eines Trainings

Wenn man ein passendes Workout hat, kann es auch schon losgehen. Vor der Wiedergabe müssen sich nur mehr die Apple Watch und das jeweilige andere Gerät finden. In meinem Test ging das immer rasend schnell, häufig verging nicht einmal eine Sekunde. Auch während dem Training blieb die Verbindung bisher immer ohne Abbrüche bestehen.

Dann öffnet sich die Ansicht mit dem ausgesuchten Video und den wichtigsten Daten. Links oben sieht man dabei die abgelaufene Zeit, die aktuelle Herzfrequenz, die verbrannten Kalorien und die „Burn Bar“, die sich bei bestimmten Sportarten zeigt, wenn man seinen Freunden mit der Kalorienanzahl davonzieht. Rechts oben sind bei den meisten Aktivitäten die bekannten drei Ringe zu sehen, die während dem Training hin und wieder einmal für mehr Motivation größer dargestellt werden.

Apple Fitness+ Training

Es werden auch leichtere Abwandlungen zu einer Übung gezeigt. (Bild: TechnikNews)

Wie manchen vielleicht schon aufgefallen sein dürfte, sind bei Core-Sessions, Krafttrainings, Läufen und weiteren Videos zusätzliche Trainer zu sehen. Diese zeigen immer leichtere Variationen zu der Übung, die der oder die Haupt-Coach gerade vorzeigt, wobei die Abwandlungen auch jedes Mal genau erklärt werden. Das finde ich sehr gut, da die Workouts so für noch mehr Personen zugänglich sind. Außerdem gefällt mir sehr, dass mehrfach betont wird, dass man sich innerhalb des eigenen Könnens und der eigenen Kräfte bewegen soll.

Begleitet werden alle Videos von Musik aus Apple Music. Mit nur einem Klick gelangt man zu der dazugehörigen Playlist in der Musik-App, die man daraufhin in seiner eigenen Sammlung speichern kann.

Als Ausgleich: Geführte Meditationen

Als kleinen Gegensatz bietet Apple Fitness+ geführte Meditationen. Diese lassen sich nicht nur über die Fitness-App, sondern auch über die Achtsamkeit-App auf der Apple Watch, konsumieren. Dafür sind allerdings noch zusätzlich AirPods für die Audioausgabe erforderlich.

Jede Meditation ist zwischen fünf und 20 Minuten lange und orientiert sich an einem bestimmten Thema, wie etwa Ruhe oder Fokus. Positiv machte sich hier bemerkbar, dass man optimal an der Hand genommen wird und auch als Anfänger schnell den Sinn hinter der Sache versteht. Zudem sind die Übungen häufig ziemlich einfach. Bei einer geht es zum Beispiel darum, dass man sich auf Umgebungsgeräusche konzentriert und diese als Anker für eine bessere Konzentration nutzt.

Apple Fitness+ Meditation

Bild: TechnikNews

Für mich persönlich sind diese Einheiten ein guter Ausgleich zu einem langen Tag, da sie mir helfen, meine Gedanken zu sortieren und zur Ruhe zu kommen.

Die Trainer

Ein ziemlich unauffälliger Aspekt von Fitness+ sind die Trainer. Apple ließ sich hier einige gute Punkte einfallen, die einem im ersten Moment vielleicht gar nicht einmal so bewusst sind.

Erst einmal suchte das Unternehmen nicht irgendwelche Personen aus, sondern Menschen, die Ahnung vom Fach haben. Man muss nur einmal die Biografien von den einzelnen Coaches durchlesen, dann wird klar, was ich meine. Dort findet man Eckdaten wie „Star in der Offensive Line im Football-Team der UCLA“ und „trat als Radprofi bei verschiedenen Wettbewerben auf sechs Kontinenten an“.

Dann bekommt man immer das Gefühl, dass man gemeinsam trainiert und nicht nur einfach irgendwelche Abläufe nachmacht. Man könnte sagen, dass Apple will, dass das wie Freunde fürs gemeinsame Trainieren sind. Untermauert wird meine Einschätzung damit, dass auf jeder Trainer-Seite ein Link zum dazugehörigen Instagram-Account ist. Und ehrlich gesagt ist das gar nicht einmal so ein unkluger Move, da viele Menschen beim Sport in Gruppen mit vertrauten Personen zu mehr Leistung motiviert sind.

Zeit fürs Gehen

Noch ziemlich neu ist „Zeit fürs Gehen“. Das ist eine Sammlung an Podcasts mit berühmten Persönlichkeiten aus der ganzen Welt, die einen beim Spazieren begleiten sollen. Diese sind ausschließlich in der Training-App auf der Apple Watch zu finden.

Apple zog das so auf, dass die Person, um die sich die Episode dreht, ebenfalls spazieren geht und dadurch der Effekt entsteht, als würde sie sich direkt mit einem unterhalten. Und da hätten wir auch schon einmal einen großen Nachteil. Ich hörte mir bisher eine Episode beim Gehen durch Graz an und in dieser kam es mehrfach vor, dass Autos hupen oder Fahrzeuge mit Sirenen vorbeifahren. Es passierte also nicht selten, dass ich hektisch hin und her schaute, um festzustellen, ob das jetzt wirklich echt ist oder nicht.

Die Person einer Folge erzählt nicht nur Geschichten, zusätzlich kommen Musik und Fotos in den Episoden vor. Letztere werden dabei auf der Apple Watch zur Anzeige gebracht und mit einer kleinen Vibration wird man darauf hingewiesen, dass es etwas zu sehen gibt.

Apple Fitness+ Zeit fürs Gehen

Schauspielerin Uzo Aduba aus Orange Is The New Black als Kind mit ihrer Schwester. (Bild: TechnikNews)

Großer Haken: Aktuell nur auf Englisch

Apple Fitness+ kam bekanntlich länger nicht in den deutschen Sprachraum, da die Videos nur auf Englisch aufgezeichnet werden. Ich dachte eigentlich, dass Apple für einen Launch bei uns die Sessions synchronisieren würde, doch so kam es nicht. Stattdessen fügte Apple nur deutsche Untertitel hinzu, die (zumindest bei mir) am iPhone und am iPad standardmäßig sogar deaktiviert sind.

Für mich ist das kein Problem, da ich gut mit der englischen Sprache zurechtkomme und alle Trainer sehr deutlich sprechen. Man kann sagen, dass man die Videos gut versteht, wenn man auch bei den Keynotes gut mitkommt. Lediglich das „Fachvokabular“ bereitete mir zu Beginn etwas Schwierigkeiten.

Sonst kann man eben noch auf die Untertitel ausweichen. Ganz so einfach ist das aber nicht, da Mitlesen und Mitturnen in Kombination schon einmal stressig werden kann. Für Apple wäre die Lokalisierung dafür durchaus denkbar, doch allzu bald darf man aus meiner Sicht nicht damit rechnen.

Apple Fitness+: Preise und Fazit

Apple Fitness+ kostet 9,99 Euro pro Monat oder 79,99 Euro pro Jahr. Alternativ dazu ist der Dienst in Apple One Premium inkludiert, welches für 28,95 Euro pro Monat zu haben ist. Mit einer neuen Apple Watch bekommt man das Abo für drei Monate kostenlos.

Unterm Strich kann ich sagen, dass ich Fitness+ vermutlich auch noch nach der kostenlosen Testphase verwenden werde. Mir gefällt gut, dass ich jetzt eine Hilfe beim Integrieren von weiteren Workouts – bisher ging ich immer nur Laufen – habe und mich auf einem einfachen Weg zusätzlich fit halten kann. Noch dazu helfen mir die Meditationen beim Ordnen meiner Gedanken und „Zeit fürs Gehen“ ist ein netter Akzent bei Spaziergängen.

Einige negative Punkte will ich dennoch äußern. Das mit den Hintergrundgeräuschen bei „Zeit fürs Gehen“ erklärte ich bereits, gleich wie meine Vermutung, dass manche Abonnenten mit den englischen Videos nicht zurechtkommen könnten. Eine deutsche Synchronisation wäre hier auf jeden Fall wünschenswert. Mich würde es auch noch freuen, wenn Fitness+ auf den Mac kommen könnte. Viele haben nämlich keinen Apple TV und wollen die Trainings dennoch mit einem großen Bildschirm konsumieren. Aber: Was noch nicht ist, das kann ja noch werden.

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David Haydl

David wohnt in Graz und ist bereits rund ein halbes Jahrzehnt bei TechnikNews, seit einiger Zeit auch Chefredakteur. Er versorgt die Seite regelmäßig mit News, Testberichten und dem TechnikNews Weekly, dessen Einführung seine Idee war. Seine Freizeit verbringt er gerne im Freien, er hört dabei viel (und eindeutig zu laut) Musik und einige Podcasts zu allen möglichen Themen und geht auch gerne Laufen. Die Zeit, die dann noch übrig bleibt, genießt er mit seiner bezaubernden Freundin oder vor der laufenden Glotze.

David hat bereits 1249 Artikel geschrieben und 116 Kommentare verfasst.

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