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Fitbit Sense im Test: Fitbit bietet wieder High-End

Fitbit Sense Beitragsbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2020 TechnikNews)

Gleich drei neue Uhren stellte Fitbit im Sommer vor, und eine davon ist die Fitbit Sense. Was die kann und wo noch Verbesserungsbedarf ist, erfährt ihr hier.

Seit der Fitbit Ionic gab es kein richtiges High-End-Modell von Fitbit. Die Wearables, die in der Zwischenzeit erschienen, waren keinesfalls schlecht, doch es fehlte immer das eine oder andere essentielle Feature. Ein bekannter Kandidat ist hier das integrierte GPS. Anstatt einen Sensor direkt zu verbauen, setzte Fitbit in den vergangenen Jahren auf Connected-GPS. Hier werden die Standortdaten vom Smartphone via Bluetooth gezogen. In der neuen Fitbit Sense gibt es nun nicht nur das integrierte GPS, sondern auch eine EKG-Funktion, einen Hauttemperatur-Sensor, einen EDA-Sensor und ein paar weitere Neuerung. Außerdem ist Fitbit Premium endlich hierzulande Verfügbar. Wie sich diese Features im Alltag schlagen, will ich in diesem Testbericht erläutern.

Unboxing und Ersteinrichtung

Zu meiner Überraschung wurde das Design der Verpackung für die Fitbit Sense ein wenig überarbeitet. Die Packung ist nun ein wenig kompakter und kommt mit schwarzen statt Fitbit-blauen Akzenten daher. Man sieht ein Bild der Sense mit einer leichten Textur auf der Vorderseite, den Produktnamen, ein Firmenlogo und Hinweise auf einige Features, darunter Fitbit Premium. Entfernt man die Siegel, lässt sich die weiße Box mit dem Lieferumfang unter herausziehen. Die Box lässt sich wiederum nach rechts und nach links aufklappen. Daraufhin kommt einem gleich die Fitbit Sense entgegen. Außerdem bekommt man das Ladegerät, ein längeres Armband zum Austauschen, diverse Zettel und einen Quick-Start-Guide.

Fitbit Sense Unboxing

Der Verpackung spendete Fitbit ein neues Design. (Bild: TechnikNews)

Der Setup-Prozess veränderte sich hingegen nicht, man braucht noch immer die Fitbit-App dafür. Um die erste Einrichtung zu starten, muss man auf den Profil-Avatar drücken und dann den Punkt „Ein Gerät einrichten“ auswählen. Daraufhin sollte die Sense in der Produktliste erscheinen, diese muss man auswählen. Nun muss man die Sense mit dem Ladegerät verbinden, damit sie hochfährt und das Smartphone sie finden kann. Ist das dann passiert, muss man nur noch den Code, der auf der Uhr gezeigt wird, auch am Smartphone eingeben. Danach wird nur noch die Verbindung mit dem WLAN hergestellt, sodass Updates installiert werden können. Das geht nun deutlich schneller als bei älteren Modellen und auch mit weniger Abstürzen.

Design und Verarbeitung

Die Sense orientiert sich bei der Designsprache an der Versa, wobei sie aber nicht so klobig wie diese ist. Das Gehäuse hat also weder Ecken noch Kanten, gleich wie das Display. Fitbit verkauft das Gehäuse in Gold und in Schwarz und es ist bis zu 50 Meter wasserdicht. Schwimmen oder einfach nur im Regen damit Laufen gehen ist also überhaupt kein Problem.

Das Display hat eine höhere Auflösung als bei anderen Modellen und basiert auf OLED. Dadurch sieht das Always-On-Display, auf das ich später noch einmal zurückkommen möchte, um einiges besser aus, da bei schwarzen Flächen einfach die Pixel nicht leuchten. Die Helligkeit des Displays ist selbst an sehr sonnigen Tagen ausreichend, was man aber auch schon von älteren Wearables von Fitbit kennt. Auch wurden die Farben noch einmal um einiges besser.

Fitbit Sense Display

Bild: TechnikNews

Der Button für die Navigation auf der linken Seite ist nun kein richtiger Knopf mehr, die Fläche reagiert auf Druck. Verwirrend ist hier, dass man einmal fester und einmal nicht so fest drücken muss, um die gewünschte Funktionsweise zu erzielen. Dadurch fühlt sich das Ganze ein wenig komisch an. Bei der Charge 4 war das ganze schon besser.

Fitbit Sense Seitenknopf

Die Taste auf der Seite kann nun nicht mehr gedrückt werden, die reagiert auf Druck. (Bild: TechnikNews)

Für die Fitbit Sense gestaltete man ein neues Ladegerät, welches nun ähnlich wie bei der Apple Watch magnetisch auf der Rückseite der Uhr hält. Das ist erheblich leichter zu handhaben als die alte Mini-Ladestation. Ein Nachteil ist aber, dass der kleine Puck nur in einer Position befestigt werden kann – wenn man nicht darauf achtet, kann es schon einmal passieren, dass die Uhr nicht geladen wird.

Von der Verarbeitung bin ich einmal mehr sehr überzeugt. Das Gehäuse besteht weitestgehend aus Aluminium und selbst nach einigen Fällen auf den Boden sind noch keine Kratzer sichtbar.

Armbänder

Wer meine letzten Versa-Tests las, weiß noch, dass ich mit dem Mechanismus zum Befestigen des Armbands überhaupt nicht zufrieden war. Grund dafür ist, dass man die kleinen Metallhaken nur sehr schwer auf die Seite ziehen konnte. Jetzt muss man nur mehr einen kleinen Plastik-Knopf niederdrücken, sodass die Halterung geöffnet wird. Das kennen wir schon von der Charge-Reihe.

Die Bänder bekamen auch prinzipiell ein neues Design. Es erinnert stark an das der Armbänder für die Apple Watch, mit der Ausnahme, dass es zwei Schlaufen statt nur einer gibt. Fitbit hat auch wieder diverse Variationen im Sortiment, darunter Sportbänder, Lederbänder und Gewebebänder.

Fitbit Sense

Fitbit entwarf das Armband für die Sense neu. (Bild: TechnikNews)

Unterm Strich sagt mir das neue Design viel mehr zu als noch das alte.

Sensoren und Akkulaufzeit

Fitbit gibt bei der Akkulaufzeit einen Wert von sechs Tagen an. Bei normaler Benutzung konnte ich diesen auch in etwa erreichen. Bei mehreren Workouts pro Woche mit GPS und allem Drum und Dran muss man in etwa schon zwei Tage von der Laufzeit abziehen. Auch die Verwendung des Always-On-Displays kann an der Laufzeit zerren. Dafür ist die Uhr in der Regel nach 1,5 Stunden schon wieder voll geladen. Mir gefällt es, dass man nicht immer an den Akku denken muss, da man selbst nach der Akku-Warnung noch mindestens einen Tag mit der Restladung auskommen sollte. Auch das hängt aber wieder von den genannten Faktoren ab.

Schauen wir uns nun die Sensoren an, die Fitbit in der Sense verbaute. Wie gewohnt haben wir einen Herzfrequenz-Sensor, der den Puls ständig misst. Das GPS ist für das Berechnen von Entfernungen da, der Höhenmesser für das Erkennen von Höhenmetern und mit dem Gyroskop und dem Beschleunigungssensor werden Bewegungen erkannt.

Fitbit Sense Rückseite

Bild: TechnikNews

Neu sind der Hauttemperatur-Sensor und mehrere elektronische Sensoren. Ersterer misst die Temperatur während des Schlafs und kann so unter anderem Fieber erkennen. Mit letzteren kann als Erstes ein vollwertiges Elektrokardiogramm, kurz EKG, erstellt werden. Dafür gibt es in Österreich und in Deutschland eine eigene App auf der Uhr, über die eine Messung gestartet werden kann. Die Ergebnisse können dann als PDF an den Arzt gesendet werden. Das Mindestalter für dieses Feature ist allerdings 22 Jahre. Als Zweites können mit den elektronischen Sensoren elektrodermale Aktivitäten erkannt werden. Diese können ein Anzeichen für Stress sein. Während der Temperatursensor und das EKG-Feature echt nützlich sein können, finde ich, dass die Stresserkennung eher ein Marketing-Feature ist. Noch dazu waren die Ergebnisse in meinem Test auch nicht wirklich akkurat. Von der EKG-Funktion bin ich schon alleine deshalb begeistert, da solche Technologien in Wearables einfach die Zukunft sind. Noch dazu ist der Bedarf für so etwas eindeutig da.

NFC für Fitbit Pay ist auch wieder mit dabei. Wie das genaue funktioniert, erkläre ich in einem eigenen Bericht genauer.

Aufzeichnungen

Die eben erwähnten Sensoren erfassen nun im Laufe des Tages die verschiedensten Daten. Fangen wir mit den Dingen an, die die Uhr im Alltag aufzeichnen kann.

Wie schon erwähnt, ist das einmal die Herzfrequenz. Durch die dauerhafte Beobachtung können bei besonders hoher und bei besonders niedriger Frequenz auch Warnungen gesendet werden. Daraus, aus der Körpergröße und dem Gewicht werden die verbrannten Kalorien errechnet. Zusätzlich dazu erkennen Gyroskop, Höhenmesser und Beschleunigungssensoren, wie viele Schritte man an einem Tag zurücklegte und wie viele Stockwerke man überwand. Oben drauf erscheint eine Erinnerung, wenn man in einer Stunde nicht mindestens 250 Schritte ging. Dies kann optional deaktiviert werden. Dann entgeht einem aber das Feuerwerk, das beim Erreichen des stündlichen Ziels erscheint.

Fitbit Sense Aufzeichnungen

Screenshots: TechnikNews

Und dann gibt es noch das Aktivzonenminuten-Feature, was man sich als Punktesystem vorstellen kann. Dieses basiert auf einer Empfehlung der WHO, laut der man pro Woche 75 Minuten mit starker Aktivität und 150 Minuten mit moderater Aktivität verbringen sollte. Für jede Minute bekommt man einen Punkt. Erreicht man während Workouts die Kardio- oder Höchstleistungszone, bekommt man doppelte Punkte. Das Ganze kann sehr motivierend sein und zu mehr Bewegung anregen.

Auch beim Laufen und beim Spazieren begleitete mich die Sense. Kurzgesagt stimmen die erfassten Daten mit ähnlichen Vergleichsprodukten weitestgehend überein. Beim GPS fiel mir nur auf, dass es hin und wieder nicht ganz zuverlässig ist. Oft dauerte es nämlich länger, bis die Uhr ein Signal fand. Gut gefiel mir hingegen wieder, dass man Ziele für Workouts festlegen kann und dass man eine kurze Mitteilung bekommt, wenn man in eine neue Herzfrequenz-Zone während eines Trainings rutscht. Ergebnisse von diesem werden in der Fitbit-App aufbereitet. Zusätzlich sieht man die verbrannten Kalorien, die Höhenmeter, die zurückgelegte Strecke, die Tempo-Zonen und die Herzfrequenz-Zonen.

Software: FitbitOS

FitbitOS ist der Grund, warum Fitbit die Versa-Uhren und die Sense als Smartwatches bezeichnet. Aufgrund einiger fehlenden Features war ich aber nie so richtig der Meinung, dass diese Bezeichnung passt. Über die Jahre bewegte sich der Hersteller in meinen Augen aber in die richtige Richtung.

Im Hinblick auf die Features tat sich bei der Sense eher weniger. Dafür bekam das OS gleich wie die Verpackung einen neuen Anstrich. Die Icons in der App-Übersicht wurden neu gestaltet und einzelne Apps bekamen mehr Farbe – die Benutzeroberfläche ist nun nicht mehr so eintönig. Das sieht man unter anderem in der Workouts-, Timer- und Wecker-App.

Wie schon kurz erwähnt, gibt es bei den Funktionen kaum Neuerungen. Neu ist der Punkt „Handy finden“. Das funktionierte bei mir allerdings gar nicht und ich fand auch keinen Punkt zum Einrichten in der Fitbit-App. Auch neu ist die „Quick Reply“-Funktionalität für Benachrichtigung, von der man allerdings nur mit einem Android-Smartphone Gebrauch machen kann. Anrufe lassen sich nun ebenfalls entgegennehmen, allerdings nicht absetzen. Für die Zukunft wünsche ich mir eine bessere Performance bei manchen Features (wie zum Beispiel „Handy finden“), die Möglichkeiten zum Absetzen von Anrufen und eine bessere Spotify-Integration.

Die Auswahl an Ziffernblätter gefiel mir wieder sehr, da das Angebot bunt durchgemischt ist. Endlich können sich manche Ziffernblätter auch an das Always-On-Display anpassen. Die vorherige Lösung sagte mir nicht so zu, da hier ein komplett neues Ziffernblätter eingeblendet wurde. Komisch ist dafür, dass jetzt einige Uhren auf einmal kostenpflichtig sind, da man meist eine ähnlich aussehende und kostenlose Alternative findet.

Fitbit Premium

Fitbit Premium existiert nun schon seit einer ganzen Weile, doch erst jetzt ist der Dienst auch bei uns verfügbar. Für 7,99 Euro pro Monat oder 79,99 Euro kann man den Service nutzen. Doch was bekommt man für sein Geld?

Premium umfasst eine erweiterte Schlafanalyse, Programme mit Anleitungen, Gesundheitsberichte, Achtsamkeitssessions, Video-Workouts und Spiele und Wettkämpfe. Am meisten überraschten mich die Gesundheitsberichte. Auf Wunsch exportiert die Fitbit-App eine PDF, die wirklich ALLE Gesundheitsdaten, die die Uhr aufzeichnet, darstellt. Das Dokument gibt Aufschluss über die Herzgesundheit, das Gewicht, die Aktivitäten und den Schlaf. Das kann nicht nur für einen selbst interessant sein, sondern auch für einen Besuch beim Arzt.

Fitbit Sense Gesundheitsbericht

Der Gesundheitsbericht ist sehr umfangreich. (Screenshot: TechnikNews)

Eine großen Mehrwert bieten auch die Programme, die Gesundheitsberichte und die Workouts. Gerade jetzt, wo es wieder notwendig ist, zuhause zu bleiben und auf das Fitnessstudio zu verzichten, gibt es hier eine Möglichkeit, wie man trotzdem aktiv bleiben kann. Die Achtsamkeitssessions und die Schlafanalyse sind auch ganz nett, da neben einer ausgewogenen körperlichen Betätigung auch die Erholung wichtig ist. Bei der Analyse des Schlafs bemerkte ich aber, dass man mit Premium nicht wirklich viel mehr Daten bekommt.

Preise und Verfügbarkeit

Die Fitbit Sense bekommt ihr bei Fitbit, bei MediaMarkt und bei Amazon. Die UVP liegt derzeit bei 329,95 Euro. Mit dazu bekommt ihr sechs Monate Zugang zu Fitbit Premium.

Fitbit Sense: Fazit

Mit der Fitbit Sense brachte Fitbit endlich wieder eine High-End-Uhr auf den Markt, die bei den bereits bekannten Punkten voll und ganz überzeugen kann. Hierbei rede ich von der Aufzeichnung der Herzfrequenz und der Schritte im Alltag, dem Schlaf-Tracking, dem Protokollieren von Workouts und der langen Akkulaufzeit. Endlich ist auch GPS wieder mit von der Partie und die Benachrichtigungen zu den Herzfrequenz-Zonen während Workouts sind besonders für ambitionierte Sportler von großem Vorteil. Und erstmals kann man mit Fitbit Premium für geringes Geld noch mehr aus seiner Sense herausholen.

Uneinigkeit herrscht noch bei den Gedanken an die Features, die neu hinzukamen. Die Rede ist vom EKG, dem Stressmanagement und dem Hauttemperatur-Sensor. Während ersteres und letzteres schon praktisch sein könen, halte ich die verschiedenen Möglichkeiten zum Protokollieren von Stress eher für eine Spielerei. Toll finde ich hingegen, dass Fitbit es schaffte, die EKG-Technik zu verbauen. Das ist in meinen Augen ganz klar die Zukunft.

Die Sense eignet sich also am besten, wenn man wirklich die meisten und detailliertesten Gesundheitsdaten haben möchte. Ansonsten empfiehlt sich auch die Versa 3 oder die Inspire 2 sehr gut, zu denen bald ein Test folgen wird.

Wir bedanken uns für die Bereitstellung der Fitbit Sense.

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David Haydl

David wohnt in Graz und ist bereits rund ein halbes Jahrzehnt bei TechnikNews, seit einiger Zeit auch Chefredakteur. Er versorgt die Seite regelmäßig mit News, Testberichten und dem TechnikNews Weekly, dessen Einführung seine Idee war. Seine Freizeit verbringt er gerne im Freien, er hört dabei viel (und eindeutig zu laut) Musik und einige Podcasts zu allen möglichen Themen und geht auch gerne Laufen. Die Zeit, die dann noch übrig bleibt, genießt er mit seiner bezaubernden Freundin oder vor der laufenden Glotze.

David hat bereits 1245 Artikel geschrieben und 116 Kommentare verfasst.

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