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OnePlus Nord N100 im Test: Etwas zu wenig für 200 Euro

OnePlus Nord N100 Test
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2020 TechnikNews)

Das OnePlus Nord N100 hat eine UVP von nur 200 Euro und bietet dafür unter anderem einen 5.000 mAh starken Akku, 90 Hertz und Stereo-Lautsprecher. Kling gut oder? Ja, aber man muss auch leider einige Abstriche machen.

Welche Abstriche gemacht werden müssen, ob der Preis angemessen ist und ob ich es weiterempfehlen kann, erfährt Ihr in den folgenden Zeilen.

Haptik, Design & Verarbeitung

Das OnePlus Nord N100 ist alles andere als ein kleines Smartphone, dennoch liegt es erstaunlich gut in der Hand und lässt sich auch relativ angenehm bedienen. Zudem fühlt es sich für ein Smartphone mit einer UVP von 200 Euro echt gut an. Der Grund dafür ist, dass auf der Rückseite matter Kunststoff zum Einsatz kommt, der deutlich pflegeleichter und weniger anfällig für Fingerabdrücke als Kunststoff in Hochglanzoptik ist. Das etwas teurere Poco X3 NFC oder Vivo Y70 fühlen sich mit ihren glänzenden Rückseiten nicht so angenehm und hochwertig an.

Bleiben wir vorerst bei der Rückseite und widmen uns der einzigen Farbe, Midnight Frost, die je nach Lichteinfall immer etwas anders aussieht. In gewissen Situationen schimmert sie leicht bläulich, was in Verbindung mit dem matten Material recht schick aussieht. Das ist aber reine Geschmackssache, genauso wie der Kamerahügel in der oberen linken Ecke, welcher drei Sensoren beinhaltet. Er steht nur minimal aus dem Gehäuse heraus, wodurch das Smartphone bei der Bedienung auf dem Tisch liegend, kaum wackelt. Drehen wir das Smartphone herum, so kommt ein riesiges Display zum Vorschein, welches nur von einer kleinen Punch-Hole in der oberen linken Ecke unterbrochen wird. Die Displayränder könnten allerdings auch für 200 Euro schon etwas kleiner sein, vor allem der untere Bildschirmrand.

Zu guter Letzt widmen wir uns noch der Verarbeitung. Die Tasten sitzen fest im Gehäuse und haben einen ordentlichen Druckpunkt. Ansonsten macht das Gehäuse des Nord N100 einen sehr stabilen Eindruck, auch wenn es ganz selten knarzt.

Display – Licht und Schatten

Das Display hat eine Diagonale von 6,52 Zoll und löst leider nur mit 1.600 x 720 Pixel (HD+) auf. Hierbei handelt es sich um ein IPS-Panel, welches als Besonderheit eine flüssige Bildwiederholrate von 90 Hertz unterstützt. Vor allem beim Scrolling macht sich diese positiv bemerkbar und für ein so günstiges Smartphone ist das echt lobenswert. Das gefällt mir, was mir allerdings gar nicht gefällt, ist die gewählte Auflösung. Wir landen hier bei einer Pixeldichte von nur 269 Pixel pro Zoll und das ist selbst in dieser Preisklasse deutlich zu wenig. Im Alltag lassen sich einzelne Pixel erkennen, was bei anderen Smartphones mit ähnlichen Preisen, beispielsweise beim Poco M3 oder X3 NFC, nicht der Fall ist.

Ansonsten geht das Display in Ordnung. Farbdarstellung, Helligkeit und Blickwinkelstabilität könnten natürlich deutlich besser sein, sind dem Preis von 200 Euro aber angemessen. Da kann man einfach nicht mehr erwarten.

Software – schönes, schlichtes OxygenOS

Die Software war schon immer eine der Stärken aller OnePlus-Smartphones und so ist es auch beim Nord N100. OxygenOS ist schlicht, sieht schick aus und wird mit einigen nützlichen Zusatzfunktionen aufpoliert. So kann man beispielsweise nach seinem Geschmack die Akzentfarbe des Systems anpassen. Des Weiteren gibt es auch bei OnePlus einen sehr guten Nachtmodus, einen Augenschutzmodus, bei dem das blaue Licht des Displays herausgefiltert wird und eine tolle Gestensteuerung. Ein Always-On-Display gibt es Stand Mitte Januar nicht.

Aktuell kommt zwar noch Android 10 zum Einsatz, aber ein Update auf die neuste Android-Version soll aber bald zur Verfügung stehen, welches das erste und gleichzeitig auch das letzte sein soll. Ja, richtig gelesen, das N100 soll tatsächlich nur ein Android-Update erhalten. Das ist extrem schade und wird ziemlich sicher der Langlebigkeit des Smartphones nicht guttun.

Performance – nur ein Snapdragon 460

Im Inneren steckt ein Qualcomm Snapdragon 460, dem 4 GB RAM und 64 GB Flash-Speicher zur Seite stehen. Letzterer kann via Mikro-SD-Karte um bis zu 256 GB erweitert werden.

Die alltägliche Performance ist weder gut noch sonderlich schlecht, aber ich hätte mir mehr erwartet. Apps starten und schließen einigermaßen zügig, aber es kommt immer wieder zu Ruckler und Verzögerungen, was vor allem bei der integrierten Gestensteuerung auffällt. Es ist nicht total schlecht und man kann damit auskommen, aber für 200 Euro darf man da einfach deutlich mehr erwarten. Der verbaute Prozessor hat in dieser Preisklasse meiner Meinung nach nichts zu suchen, denn beim Poco M3 bekommt man für 50 Euro weniger einen besseren Prozessor. Nicht zu vergessen ist auch das Poco X3 NFC, welches für 30 Euro mehr mit dem deutlich besseren Snapdragon 732G ausgestattet ist.

Akku – definitiv das Highlight

Beim Akku kann das OnePlus Nord N100 auf ganzer Linie überzeugen, was sich schon auf dem Papier andeuten lässt. Er hat eine Kapazität von stolzen 5.000 mAh und kann mit bis zu 18 Watt geladen werden. Das passende Netzteil wird hier, anders als bei manch teureren Smartphones, natürlich mitgeliefert.

Das Nord N100 ist einfach nicht leer zu bekommen. In meinem alltäglichen Gebrauch kam ich immer locker durch 1,5 Tage und meist waren auch 2 Tage überhaupt kein Problem. Am Ende des Tages hatte ich bei einer Screen-On-Time von 5 bis 6 Stunden meist noch etwa 50 Prozent Akku übrig. Bei ausschließlicher Nutzung im WLAN waren insgesamt auch bis zu 14 Stunden kein Problem. Das sind extrem beeindruckende Werte und definitiv das Highlight des Smartphones.

Kamera – oje

Der Hersteller verbaut auf der Rückseite eine 13 Megapixel Hauptkamera und dazu gesellen sich noch zwei weitere Sensoren mit jeweils 2 Megapixel, die für Makroaufnahmen und Tiefeneffekte zuständig sind. Die Frontkamera löst mit 8 Megapixel auf.

Die Hauptkamera liefert für 200 Euro eher enttäuschende Ergebnisse, was vor allem der Bildschärfe geschuldet ist. Nahezu alle Fotos, die ich mit dem N100 geschossen habe, lassen viele Details vermissen und an den Randbereichen ist die Unschärfe extrem krass festzustellen. Farbwiedergabe und Dynamikumfang sind in Ordnung, aber auch nicht auf dem Niveau eines Poco X3 NFC. Sobald die Lichtbedingungen schlechter werden, nimmt auch die Qualität sichtbar ab. Die Aufnahmen werden viel zu dunkel, zu unscharf und lassen einige Details vermissen, was hauptsächlich an einem fehlenden Nachtmodus liegt. Abschließend lässt sich also sagen, dass die Fotoqualität der Hauptkamera dem Preis von 200 Euro nicht gerecht wird. Sogar das günstigere Poco M3 liefert etwas bessere Ergebnisse und vom X3 möchte ich gar nicht erst anfangen.

Bei der Makrokamera kann ich eigentlich genau das wiederholen, was ich in meinem Testbericht zum ZTE Axon 20 5G erwähnt habe. Den Bildern fehlt es sowohl an Sättigung als auch an Schärfe.

Mit der Frontkamera war ich tatsächlich sehr zufrieden. Gesichter werden zwar zu soft wiedergegeben, die Bildschärfe kann sich aber durchaus sehen lassen.

Testfotos des OnePlus Nord N100

Schauen wir uns dazu ein paar Testfotos an. Die folgenden Bilder sind unbearbeitet, aber verlustfrei komprimiert, um die Ladezeiten und den Speicherverbrauch der Webseite gering zu halten.

Sonstiges – großartige Lautsprecher

Mein Highlight neben der hervorragenden Akkulaufzeit sind die verbauten Stereo-Lautsprecher. Für 200 Euro ist das fast einzigartig, vor allem weil der Hersteller beim teureren Nord nur einen Mono-Lautsprecher verbaut. Die Soundqualität kann auf ganzer Linie überzeugen. Sie werden ausreichend laut und liefern einen schönen Klang. Klar, aktuelle High-End-Smartphones klingen noch deutlich besser, aber für 200 Euro war ich hier echt positiv überrascht. Zusätzlich können über den verbauten 3,5 mm Klinkenanschluss, Kopfhörer angeschlossen werden.

So gut die Lautsprecher auch sind, so schlecht ist der verbaute Vibrationsmotor. Dieser fühlt sich sehr billig an und klingt auch nicht sonderlich gut. Ein Poco X3 NFC ist hier merkbar besser.

Natürlich müssen wir uns auch noch dem Fingerabdrucksensor widmen. Dieser sitzt hinten auf der Rückseite, ist gut zu erreichen und entsperrt das Gerät angenehm zügig und zuverlässig. Hier war ich insgesamt zufrieden.

Fazit

Für 200 Euro bietet das OnePlus Nord N100 einfach etwas zu wenig, vor allem verglichen mit der Konkurrenz. Die Kamera hat enorme Schwächen und auch das Display oder die Performance konnten mich nicht so wirklich überzeugen. Die Akkulaufzeit und die Lautsprecher sind zwar hervorragend, das sind sie aber auch beim M3 und X3 von Poco, deshalb fällt mir eigentlich kein Grund ein, das OnePlus Nord N100 für 200 Euro weiterzuempfehlen.

Mittlerweile ist der Preis aber etwas gesunken, man bekommt es momentan für 170 Euro. Das ist meiner Meinung nach noch immer etwas zu viel, vor allem wenn es das eben genannte M3 für weniger Geld gibt. Falls der Preis in naher Zukunft auf 150 Euro sinken würde und man sehr viel Wert auf die Software und die Lautsprecher legt, dann kann man gerne zugreifen, aber ansonsten würde ich eher zu einem Poco M3 raten. Oder Ihr nehmt noch etwas mehr Geld in die Hand und greift zum deutlich besseren Poco X3 NFC, Redmi Note 9 Pro oder Realme 7 5G. Diese haben auch den Vorteil, dass sie ziemlich sicher länger mit Updates versorgt werden.

Insgesamt hätte ich mir vom OnePlus Nord N100 noch etwas mehr erwartet und ich verstehe nicht, wie OnePlus dieses Smartphone für 200 Euro auf den Markt bringen konnte. Ich bin gespannt wie es dieses Jahr mit der Nord-Reihe weiter gehen wird und hoffe sie geben sich beim Nachfolger des N100 etwas mehr Mühe.

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Fabian Menzel

Fabian ist schon seit Mitte September 2020 ein Teil von TechnikNews und versorgt die Seite regelmäßig mit diversen News, aber auch mit einigen Testberichten zu Smartphones. Ihm macht es unglaublich viel Spaß und er ist extrem dankbar, so ein tolles Team an seiner Seite zu haben. In seiner Freizeit hört er gerne Musik und fotografiert gelegentlich mit seinem Huawei Mate 50 Pro.

Fabian hat bereits 300 Artikel geschrieben und 24 Kommentare verfasst.

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Dracu

zehr gut

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