Volvo V60 T8 Recharge im Test: Schwedenkombi, der überzeugt

Mit dem V60 T8 Recharge hat Volvo einen soliden Plug-in-Hybriden auf den Markt gebracht. Wir konnten das 2024 Modell für euch im Alltag testen und hier sind unsere Eindrücke und Erfahrungen.

Im Dezember 2022 hatten wir bereits die Möglichkeit den V90 T8 Recharge testen. Jetzt ist der kleine Bruder, der V60, an der Reihe. Optisch unterscheiden die beiden sich wenig. Verarbeitungstechnisch ist der V60 in keinem Punkt schlechter als der V90.

tl;dr: Ein guter Kombi mit solider Reichweite

der Volvo V60 T8 Recharge erweist sich im Alltagstest als grundsolide. Der Wagen liegt gut auf der Straße und bietet viel Komfort und Platz im Innenraum. Die Möglichkeit Trips zu planen, und damit das Potenzial des Hybridantriebes auszuschöpfen, erweist sich als vorteilhaft für den Verbrauch. Wenn es darauf ankommt, kann der V60 genügend Leistung abrufen oder recht sparsam über die Bahn rollen. Die Software des Fahrzeugs ist übersichtlich und ermöglicht es weitere Apps zu installieren. Einziges Manko, es gibt keine Shortcuts für die Fahrzeugeinstellungen. Alles in allem ist der V60 T8 Recharge aber ein gelungener Kombi. Ab einem Startpreis von 65.890 € (inkl. 19 % MwSt.) ist das T8 Recharge Modell zu haben.

Design

Von außen unterscheidet er sich optisch kaum vom Aktuellen V90. Mit seinen Maßen von 185 cm Breite und 477 cm Länge ist der V60 nur 18 cm kürzer als sein großer Bruder. Dadurch wirkt der Wagen etwas kompakter und wendiger als der V90. Auch hier gibt es wieder die Volvotypischen, hammerförmigen Voll-LED-Scheinwerfer genannt „Thors Hammer“. Je nach Wunsch kann der Wagen mit Silbernen oder Schwarzen Akzentleisten und Kühlergrill geliefert werden.

Innenraum

Auch im Inneren des Wagens wurde auf hohe Verarbeitungsqualität geachtet. Dekorleisten aus Echtholz, Kristallschaltknauf und viele andere Kleinigkeiten lassen den Wagen hochwertig dastehen. Wenn es um die Verarbeitung des Innenraums geht, ist diese aus unserer Sicht ziemlich gut gelungen. Die Tailored-Wool Sitze bieten einen guten Seitenhalt und bieten angenehmen Fahrkomfort. Fahrer- und Beifahrersitz sind mit einer Sitzheizung ausgestattet und elektrisch verstellbar. Wer sich während der Fahrt massieren lassen will, kann sich die Sitze mit Leder oder mit Lederimitat konfigurieren. Die Massagefunktion kann aus technischen Gründen bei den Stoffsitzen nicht angeboten werden. Zudem besteht auch für die Rücksitzbank die Möglichkeit, die Sitzheizung zu konfigurieren.

Infotainment

Viele Funktionen des Wagens lassen sich nur über das Display steuern. So verbleiben nur noch wenige Tasten unterhalb des Infotainments. Die Software des V60 ist schön und übersichtlich gestaltet und bietet abgesehen von den Standardfunktionen noch Apple CarPlay. Seit dem letzten Update kann man auch YouTube bei abgestellten Motor nutzen. Durch das androidbasierte System, kann auf den Playstore zugegriffen werden, womit diverse Apps wie Routenplaner oder Unterhaltungsapps installiert werden können. Fahrzeugspezifische Einstellungen sind leider etwas im System versteckt, was das Anpassen während der Fahrt erschwert. Das konfigurierbare Bowers&Wilkins Soundsystem klingt sehr ausgewogen, mit viel Klarheit und Tiefgang. Wünschenswert wäre ein 8-Band-Equalizer, um die Tonkurve noch feiner abzustimmen. Sonst gibt es hier aber nichts zu bemängeln.

Stauraum

Platztechnisch bietet der Volvo 519 Liter Stauraum, welcher sich auf 1431 Liter erweitern lässt. Dieser fällt im Vergleich zu anderen Kombis also etwas kleiner aus. Hier gibt es wie auch bei anderen Modellen des Herstellers eine aufklappbare Zwischenwand, wodurch der Kofferraum halbiert werden kann. Dadurch verrutschen zum Beispiel Laptoptaschen oder andere Gegenstände bei stärkeren Beschleunigungen und Bremsmanövern nicht.

Fahrdynamik

Mit seinen knapp zwei Tonnen Leergewicht ist der V60 nicht unbedingt ein Leichtgewicht. Es fällt ihm aber ziemlich leicht, wie eins zu wirken. Die Lenkung ist sauber, leicht und wirkt harmonisch mit dem Four-C Fahrwerk. Der 310 PS starke 2 Liter Kompressor-Turbo Motor leistet mit dem 145 PS starken Elektroantrieb zusammen ganze 455 PS (335 kW). Damit beschleunigt der Motor die knapp zwei Tonnen mühelos nach vorne. Hier ist aber wie bei allen neuen Volvomodellen bei 180 km/h Schluss.

Assistenzsysteme

Wie der V90 hat auch der V60 einen Lenkassistenten. Dieser funktioniert auf breiten Landstraßen und Autobahnen relativ zuverlässig, hat aber mit engeren Kurven seine Probleme. Dafür funktioniert der adaptive Geschwindigkeitsassistent sowie Querverkehrs- und Totwinkelwarner problemlos.

Verbrauch und Reichweite

Wer mit dem V60 entspannt unterwegs ist, kann mit 8–10 Litern Verbrauch ohne Unterstützung des E-Motors rechnen. Mit zugeschaltetem E-Motor liegt der Verbrauch hier dann bei knapp einem Liter. Ist man mit voll aufgeladenem Akku unterwegs, lassen sich so zirka 80 Kilometer im Hybrid- und zirka 60 km im pure Mode (rein elektrisch) zurücklegen. Um den Hybridantrieb effizienter zu nutzen, kann der Volvo bei geplanten Routen bestimmen, wann der Wagen von E-Antrieb auf Verbrenner umschaltet. So wird eine möglichst hohe Reichweite erzielt. Ist man mit einem sensiblen Gasfuß gesegnet, kann man den V60 den Großteil der Zeit rein elektrisch fortbewegen. Falls der Akku doch mal leer sein sollte, kann dieser mit 6,4 kW per Typ 2 Kabel geladen werden. Damit ist der 18,8 kWh Akku nach zirka 3 Stunden wieder voll geladen. Aber selbst bei leerem Akku macht der Volvo auch ohne die Unterstützung des E-Motors eine gute Figur.

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