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Withings Sleep Analyzer im Test: Die trackende Schlafmatte

Withings Sleep Analyzer Unboxing
Bild: © 2020 TechnikNews
(Beitragsbild: © 2020 © 2020 TechnikNews)

Mit dem Withings Sleep Analyzer hat das französische Unternehmen in diesem Jahr ein weiteres Gesundheitsgadget vorgestellt. Dieses soll dabei helfen, Details über seine Schlafqualität herauszufinden. Wir haben die smarte Schlafmatte für einige Wochen getestet.

Withings hat sich mit einigen Produkten mittlerweile einen Namen gemacht. So gibt es im Sortiment schon smarte Waagen (Withings Body Cardio Test), Fitnesstracker (Withings Steel HR Sport Test) und nun auch spezielle Schlaf-Tracker. Der Hersteller verspricht auf der Homepage einiges, nämlich „Schlaflaborergebnisse zu Hause“. Kann man da mithalten? Wie genau sind die Daten? Ich hatte den Withings Sleep Analyzer einige Wochen lang täglich im Einsatz.

Verpackung

Auch dieses Mal hat man sich bei der Verpackung wieder viel Mühe gegeben. Auf dieser ist der Schlaf-Tracker direkt zu sehen – zusammen mit dem Aufdruck „klinisch validiert“. Letzter heißt nicht, dass die Daten mit einem Schlaflabor vergleichbar sind bzw. getestet wurden, sondern steht nur für den Einsatz des Trackers in einer Gesundheitseinrichtung. Ansonsten gibt es in der Verpackung noch einen Schnellstartguide, gemeinsam mit einem Netzteil und natürlich der Matte selbst, bei welcher ein USB-Kabel herausragt. Um zu Funktionieren muss Schlaf-Tracker dauerhaft am Strom angeschlossen sein.

Einrichtung

Zuallererst benötigt man zur Einrichtung die „Withings Health Mate“-App, welche für Android und iOS zur Verfügung steht. In dieser erfolgt dann der gesamte Einrichtungsprozess. Nach dem Erstellen eines Kontos kann man das Produkt direkt hinzufügen. In der App muss man hierfür zu Geräte > + > Schlafsensoren > Sleep Analyzer wechseln. Vor der Installation empfiehlt es sich, die Schlafmatte noch nicht unter das Bett zu legen, da man eventuell den Reset-Knopf dieser betätigen muss, wenn sie nicht gefunden wird.

Withings Health Mate
Withings Health Mate
Entwickler: Withings
Preis: Kostenlos
‎Withings Health Mate
‎Withings Health Mate
Entwickler: Withings
Preis: Kostenlos+
Withings Sleep Analyzer Platzierung

So wird der Sleep Analyzer unter der Matratze platziert. (Bild: © 2020 TechnikNews)

Anschließend wird der Schlaf-Tracker unter die Matratze direkt auf den Lattenrost gelegt und idealerweise auf Brust-/Herzhöhe des Nutzers platziert. Somit erzielt man optimale Ergebnisse. Teilt man sich das Bett mit einem Partner, sollte man darauf achten, dann der Tracker nicht auf die andere Bettseite hinüber ragt, da die Ergebnisse sonst ungenau werden. Als Single kann man den Sleep Analyzer auch gerne in der Bettmitte platzieren, wenn man beispielsweise gerne in der Mitte des Betts liegt.

Während dem Installationsprozess pumpt sich der Schlaf-Tracker dann noch mit Luft auf – währenddessen sollte man sich nicht ins Bett legen. Ansonsten könnte es passieren, dass sich die Matte nicht ordentlich kalibriert.

Funktionen

Alle folgenden Funktionen werden direkt nach dem Aufstehen in der App angezeigt und untereinander gereiht. Ebenso muss nichts umständlich mit der App synchronisiert werden, da der Withings Sleep Analyzer mit dem WLAN des Haushalts verbunden wird. Für weniger Strahlung verspricht Withings, sämtliche Konnektivität der Matte während des Schlafs zu deaktivieren. Sollte man das WLAN in der Nacht sowieso deaktivieren, ist das auch kein Problem: steht wieder eine Verbindung zur Verfügung, werden die Daten automatisch über die Withings-Server an die App übertragen.

Withings Sleep Analyzer Stoff

Unter dem Stoff verbirgt sich die Technik – und auch der Reset-Button. (Bild: © 2020 TechnikNews)

Schlaf-Tracking

In der Nacht spürt man den Schlaf-Tracker überhaupt nicht. Es fühlt sich nichts anders an, auch hört man absolut nichts. Nur das Fiepen des Netzteils hat mich extrem gestört, weswegen ich es durch ein anderes USB-Netzteil ausgetauscht habe. Möglicherweise hört dieses Fiepen nicht jeder, dennoch ist das in der Nacht für mich ein No-Go.

Geht man nun also ins Bett, braucht man nichts zu tun. Das Tracking durch den Withings Sleep Analyzer startet ganz von selbst – wie auch immer das genau erkannt wird. Es gab während meines Tests auch keinerlei Fehlauslösung – gemütlich ein Buch im Bett zu lesen wird nicht getrackt. Einen Haken hat das Ganze allerdings schon: liest man ein Buch unmittelbar vor dem Schlafen, dann wird in der App angezeigt, dass man lange zum Einschlafen gebraucht hat. Beispielsweise eine Stunde zum Einschlafen brauchen ist kein guter Wert, weswegen es dann für diesen Schlaf in der App Punkteabzug gibt.

Schlaf-Index

Oben habe ich von einem Punkteabzug bei „schlechten“ Werten geschrieben – jede Nacht wird ein sogenannter Schlaf-Index berechnet. Dieser setzt sich aus Schlafdauer, Tiefe, Regelmäßigkeit, Unterbrechungen (Wachphasen), Zeit zum Schlafen und Zeit zum Aufstehen zusammen. Für jeden einzelnen Aspekt gibt es entweder einen grünen, orangen oder roten Punkt. Das bedeutet jeweils, ob dieser Punkt gut, mittel oder schlecht ausgefallen ist. Alle Aspekte zusammengerechnet ergeben dann einen Punktewert, welcher bis zu 100 reicht.

Withings Sleep Analyzer App

Der Schlaf-Index auf einen Blick. (Screenshot: © 2020 TechnikNews)

Für mich persönlich war es unmöglich, einen Schlaf-Index von 100 zu erreichen, durchschnittlich lag ich bei 75 Punkten pro Nacht. Mein Höchstwert dabei waren 96 Punkte.

Schlafapnoe

Auch Atemaussetzer, sogenannte Schlafapnoe, kann der Withings Sleep Analyzer erfassen. Ein Wert von bis zu 15 Apnoe-Episoden durchschnittlich pro Stunde in einer Nacht sei normal, 15-30 moderat und Werte über 30 deuten auf eine schwere Schlafapnoe hin. Bei auffällig hohen Werten über 15 sei es zudem ratsam mit einem Arzt darüber zu sprechen, schlägt Withings in der App vor. Symptome können etwa starke Müdigkeit oder Trägheit im Laufe des Tages sein. Um seinem Arzt bei der Behandlung von Schlafapnoe zu helfen, kann man die Daten direkt aus der Withings-App mit einem Arzt teilen – dazu später mehr.

Withings Sleep Analyzer App

Kein Schlafapnoe erkannt – super. (Screenshot: © 2020 TechnikNews)

Schnarchen

Durch ein eingebautes Mikrofon, welches optional aktiviert werden kann, kann der Tracker auch Schnarchen erkennen. Da ich in den letzten Wochen keine einzige Nacht geschnarcht habe oder dieses zumindest nicht erkannt wurde, kann ich hier nicht mehr Details zu dieser Funktion geben. Falls Schnarch-Phasen erkannt werden, werden diese vermutlich in einer Zeitleiste in der App direkt darunter angezeigt.

Herzfrequenz

Zusätzlich zu den oben genannten Details wird auch die Herzfrequenz der vergangenen Nacht angezeigt. Alle zwei Minuten erfasst man die Herzfrequenz und schreibt diese mit, wodurch sich eine durchschnittliche Herzfrequenz ergibt. Letztere bewertet die App auch wieder und lässt das in den Schlaf-Index mit einfließen. Mit einem Fingerwisch über das Diagramm kann man sich die jeweiligen Herzfrequenzdaten der vergangenen Nacht ansehen.

Withings Sleep Analyzer App

Hier sieht man die Herzfrequenz der Nacht. (Screenshot: © 2020 TechnikNews)

IFTTT

„If This Then That“ ist ein Dienst, welcher verschiedene Dienste mittels Schnittstellen (APIs) miteinander vernetzt. Auch Withings stellt mit dem Sleep Analyzer eine solche zur Verfügung und ist somit in diesem Dienst vertreten. Grundsätzlich funktioniert dieser Dienst nach dem Konzept „passiert X, dann Y“. X steht hierbei für den „Trigger“ und Y für die „Action“. Da ich im Schlafzimmer smarte Lampen von Philips Hue verwende, war der Nutzen für mich direkt gegeben.

Ich habe mir über IFTTT eine Funktion gebastelt, welche mir beim Zubettgehen automatisch das Licht im Schlafzimmer ausschaltet. Hat perfekt funktioniert, wenn auch mit etwas Verzögerung – 15 bis 30 Sekunden hat es oftmals gedauert, bis der Sleep Analyzer das erkannt hat und über IFTTT die Funktion bei Philips Hue aufgelöst hat. Wer hier der langsame Teilnehmer war, konnte ich nicht herausfinden. Könnte also sein, dass entweder die Withings-Schnittstelle langsam ist, der Sleep Analyzer das Zubettgehen erst mit Verzögerung erkennt, IFTTT selbst langsam ist oder Philips Hue beim Umschalten langsam reagiert.

tl;dr – Fazit

Beim Withings Sleep Analyzer hat mich besonders die Technologie begeistert. Diese zeigt, dass man sich nahezu sein eigenes Schlaflabor zu Hause aufbauen kann. Die detaillierte Darstellung und Auswertung der Daten in der App ist den Machern sehr gut gelungen – ohne komplizierten Namenskonventionen, sondern mit einfachen Diagrammen und Ampel-ähnlichen Bewertungen, gemeinsam mit Punkte-Scores. Wie akkurat die Messung tatsächlich ausfällt und ob man das als Schlaflabor für zu Hause bezeichnen kann, ist für mich schwer zu urteilen. Ohne jegliche Symptome sich in einem professionellen Schlaflabor untersuchen zu lassen, ist nicht wirklich möglich und als Privatperson eine teure Sache.

Der Preis von aktuell rund 130 Euro scheint auf den ersten Blick etwas happig. Dafür bekommt man aber auch ein Qualitätsprodukt. Es funktioniert einwandfrei, liefert jede Nacht ausführliche Daten und gibt noch dazu Aufschluss über den eigenen Schlaf bzw. Gesundheitszustand. Auch gibt man Verbesserungsvorschläge, welche für jeden verständlich sind – sollte ein Wert mal nicht passen.

Ob man einen Schlaf-Tracker braucht, sei jedem selbst überlassen. Falls man sich allerdings für den Withings Sleep Analyzer entscheidet, macht man meines Erachtens nichts falsch und eine vergleichbare Konkurrenz gibt es einfach nicht. Der einzig zu erwähnende Kritikpunkt sei hier, dass die Daten komplett in der Cloud gespeichert sind. Ohne dieser Speicherung wird man allerdings nicht auskommen. Auch das fiepende Netzteil sollte Withings im Nachfolger nicht mehr mitliefern – manche Personen wie ich hören das leider deutlich.

Vielen Dank an Withings für die Bereitstellung des Withings Sleep Analyzer.

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David Wurm

Macht das TechnikNews-Ding gemeinsam mit einem tollen Team schon seit 2015. Werkelt im Hintergrund an der Server-Infrastruktur und ist auch für alles Redaktionelle zuständig. Ist an der aktuellen Technik fasziniert und bloggt gerne über alles Digitale. In der Freizeit oftmals beim Webentwickeln, Fotografieren oder Radiomachen anzutreffen.

David hat bereits 962 Artikel geschrieben und 382 Kommentare verfasst.

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Guter Test aber Schlafaussetzer? Da ist wohl eher Atemaussetzer gemeint, oder? 😉

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