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Android Instant Apps: Innovation oder Schwachsinn?

Bild: Google
(Beitragsbild: © 2017 Google)

Auf der Google I/O 2016 wurden die Android Instant Apps vorgestellt. Auf diese aufmerksam wurde ich erst Anfang 2017. Erst jetzt kam der Support für mein Moto G4 Plus. Aber was sind Instant Apps überhaupt? Und funktionieren die überhaupt?

Erklärung und grundsätzliche Funktionsweise

Android Instant Apps sind keine Apps im klassischen Sinne. Sie tauchen auch nicht im normalen Appdrawer des eigenen Smartphones auf. Man kann diese nur erreichen, wenn man über die Google App einen Link zu einem Dienst öffnet, zu dem es auch eine App gibt und diese von den Entwicklern angepasst worden ist. Ein Beispiel für so einen Dienst ist etwa Buzzfeed. Normalerweise sollten die Instant Apps auch bei Links öffnen. Sollten.

Der Clou hinter der Sache ist: die eigentliche App muss nicht auf dem Smartphone selbst installiert werden, obwohl man alle Features der normalen App auch in der Instant App nutzen kann. Das ist für diese Dienste praktisch, die man nicht oft nutzt und diese deshalb auch nicht installiert hat, aber sie dann doch hin und wieder öffnet und man kein Fan von mobilen Webseiten ist. Somit kann man sagen, dass die App in der Cloud ausgeführt wird.

Von Google gedachten Anwendungsszenarien

Letzteres hat sich Google auch so gedacht. Unter anderem. Auf der Google I/O 2016 wurde mehrere Male erwähnt, dass man durch diese speziellen Apps schneller an einem gewünschten Ziel in einer App selbst sein soll. Das wurde vor allem da erwähnt, wo demonstriert wurde, wie man über zugesendete Links in die Instant Apps kommt. Dazu habe ich mir aber folgendes überlegt: Ob ich jetzt einen Link zu einem Buzzfeedvideo bekomme und das über Chrome öffne ist doch gleich schnell, wie ein öffnen über die Instant App. Bei beiden Möglichkeiten lande ich bei ähnlicher Geschwindigkeit am selben Ort.

Selbiges gilt bei dem Szenario, wenn ich einen Dienst einfach so öffnen will. Ob ich jetzt in Chrome die Buzzfeed Webseite suche oder über die Google App die Instant App öffne ist doch egal, weil beides gleich schnell geht. Insofern habe ich keine Ahnung, was Google genau damit erreichen wollte.

App Angebot: recht übersichtlich

Die enttäuschende Nachricht zuerst: es gibt aktuell keine einzige Instant App von Google. Dabei hätte der Konzern aus Mountain View vorzeigen können, was man mit Instant Apps alles machen kann. Gerade bei Diensten, wie etwa YouTube oder Google Play Filme, könnte ich mir eine Instant App gut vorstellen. Darüber hinaus ist das restliche App Angebot aktuell noch sehr übersichtlich. Trotzdem findet man auf keiner Seite von Google eine Liste aller verfügbaren Instant Apps. Man muss sich erst einige Minuten durch das Internet schlagen, um sich einen kleinen Eindruck von der App-Vielfalt machen zu können.

Außerdem gibt es keinen Appdrawer. Man muss sich entweder alle Instant Apps, die man benutzt, merken oder man muss jedes Mal in den Einstellungen im Menü von Google die Liste aufrufen. So viel zum Thema Zeitersparnis mit Instant Apps.

Ein Teil der Instant Apps (Bild von: Android Developers)

Inbetriebnahme: ziemlich einfach

Um diesen Service von Google nutzen zu können, muss man das zuerst in den Einstellungen des Smartphones aktivieren. Man kann das in den Einstellungen, unter Google und Instant Apps erledigen. Dann muss man nur noch einen Link von einem unterstützen Dienst öffnen oder in der Google App nach einem verfügbaren Dienst suchen und den Eintrag für die Instant App öffnen. Jedoch ist das Feature bislang noch nicht auf allen Smartphones freigeschalten.

Die kleinen Problemchen

Letzteres sollte eigentlich so sein. Bei mir läuft das bis heute noch nicht ordentlich. Dazu gibt es einige Dinge zu sagen, die ich nicht verstehe. Wieso werden die Instant Apps überhaupt erst auf meinem Smartphone unterstützt, wenn ich noch nicht die passenden Updates von den Google Play Services und der Google App habe. Ich zerbrach mir tagelang den Kopf, was ich falsch mache, dass es nicht funktioniert.

Dann werden Links, die ich mir per diversen Messenger Diensten zuschicken habe lassen, nicht über die Instant App geöffnet. Google, wieso klappt das nicht? Und wieso wird mir nur zur Shoppingapp Wish ein Instant App Eintrag in Google angezeigt? Für andere Apps wie Buzzfeed findet man überhaupt keinen Eintrag.

Eine Sache geht noch: die Performance. Für meinen Geschmack laufen die Instant Apps zu langsam. Da ist die Sache, dass Apps beim ersten Öffnen noch ein paar Daten herunterladen, das kleinste Problem. Meiner Meinung nach ruckelt alles viel zu viel. Da ich nur den Eintrag zur App Wish finden konnte und dadurch Selbige als einzige Instant App testen konnte, habe ich mir als Vergleich die normale App heruntergeladen. Der Unterschied war deutlich merkbar.

Ladescreen für die App Wish (Screenshot: © 2017 TechnikNews)

Fazit: aktuell noch recht sinnlos

Mit dem heutigen Stand sind die Android Instant Apps von Google für mich ein Schwachsinn. Es funktioniert nichts auf Anhieb. Und wenn es dann funktionieren sollte, dann nicht richtig. Mich hat dieser Dienst echt frustriert und hab ihn dementsprechend auch wenig benutzt. Hoffentlich bessert Google mit Updates hier was nach, sonst sehe ich für diese Idee keine Zukunft. Immerhin muss man sagen, dass es mutig von Google war, so eine Idee überhaupt umsetzen und probiert zu haben.

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Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Kolumne eines Autors. Dieser muss nicht die Meinung von TechnikNews vertreten und widerspiegeln. Der Artikel kann die persönliche Meinung des jeweiligen Autors enthalten – somit ist dieser Artikel im Gegensatz zu News möglicherweise nicht objektiv. Trotzdem nach bestem Gewissen recherchiert. Kann Links zu Partnerseiten enthalten.

David Haydl

David wohnt in Graz und ist bereits rund ein halbes Jahrzehnt bei TechnikNews, seit einiger Zeit auch Chefredakteur. Er versorgt die Seite regelmäßig mit News, Testberichten und dem TechnikNews Weekly, dessen Einführung seine Idee war. Seine Freizeit verbringt er gerne im Freien, er hört dabei viel (und eindeutig zu laut) Musik und einige Podcasts zu allen möglichen Themen und geht auch gerne Laufen. Die Zeit, die dann noch übrig bleibt, genießt er mit seiner bezaubernden Freundin oder vor der laufenden Glotze.

David hat bereits 1251 Artikel geschrieben und 116 Kommentare verfasst.

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