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Motorola Edge 20, Lite und Pro im Test: Welches Gerät überzeugt?

Motorola Edge 20 Titelbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2021 TechnikNews)

Mit der Motorola Edge 20 Serie möchte der chinesische Hersteller „Motorola“ an die Edge Serie aus 2020 anknüpfen, aber ohne „Edge“. TechnikNews hat die Geräte getestet.

Alle Edge 20 Geräte kommen mit einem 30 Watt Ladegerät und einem TPU-Case.

Design und Verarbeitung

Die Unterschiede zwischen dem 20 und dem Pro sind minimal, das Lite hat größere Unterschiede. Das Edge 20 Pro und das Edge 20 sind beide mit einer Glasrückseite und dem identischen Display ausgestattet. Die Rückseite des Lite-Models nur mit „Kunststoff“. Das merkt man und sorgt für einen großen Unterschied in der Nutzung. Vom Design her sind die Geräte an sich sehr ähnlich. Die Frontkamera sitzt in der Mitte des Displays, die Lauter-/Leiser-Wippe an der rechten Seite oben, darunter der An-/Aus-Knopf. Der Fingerabdrucksensor sitzt direkt auf dem Knopf selbst, beim Lite-Modell ist dieser nebenbei in einer kleinen „Kuhle“. Die Displayränder vom Lite sind um einiges größer als die der beiden „besseren Modelle“.

Motorola Edge 20 Design

Die Motorola Edge 20 Serie passt vom Design her gut zusammen, nur die Verarbeitung ist nicht auf „Flaggschiff“ Niveau (Bild: TechnikNews)

Eine Besonderheit hat das normale Edge 20, das Modell ist mit seinen 163 Gramm das leichteste und zugleich dünnste (7 mm). Die Kameras des Edge 20/Pro sind in einem kleinen Buckel vertikal positioniert, das Lite-Modell verfolgt eher die Strategie des Xiaomi Mi 11. Das Design gefällt mir eigentlich ganz gut, doch die Geräte sind echt riesig. Selbst mit großen Händen ist es schon schwer an den An-/Aus-Schalter zu kommen, ohne Umgreifen komme ich auf keinen Fall an die Laut-/Leiser-Wippe. Der Google Assistant Knopf ist auch nur durch Umgreifen zu erreichen, somit ist er im Alltag sinnlos.

Die Verarbeitung ist nur okay. Im Vergleich zu anderen Geräten aus dem Preisklassen (Edge 20 Lite vs Redmi Note 10 Pro oder OnePlus Nord CE, Edge 20 vs Nord 2, 20 Pro vs Galaxy S21) fühlt sich die Edge 20 Reihe relativ billig an. Der Rahmen ist nur aus Kunststoff und die Rückseiten nicht aus Gorilla Glass. Die Vorderseiten schon, doch in meiner Zeit mit dem Edge 20 Pro ist ein Kratzer durch einen „Alltagssturz“ reingekommen. Der Hersteller verbaut nicht wie andere Firmen ein Panzerglas, schade. Hier müssen beim Kauf Kompromisse eingegangen werden, diese können sonst durch Hülle und Panzerglas gelöst werden.

Displays

Bei der Edge 20 Serie setzt Motorola auf dem Papier auf Einheitlichkeit. Alle Geräte haben ein 6,7 Zoll großes Full-HD+ OLED Display mit 90 Hz beim Lite bzw. 144Hz beim Edge 20 und Pro. Die Displays sind gut, aber nicht „gleichauf“, wie es laut Datenblatt aber eigentlich sein sollte. Das Display des Lite-Modells ist um einiges dunkler, die Displays des 20 und Pro Modells aber überraschend gut. Schöne Farben, auch bei Sonnenlicht gut ablesbar und die schnelle Bildwiederholrate sorgt für ein sehr flüssiges Erlebnis. Der Unterschied zwischen 90 und 144 Hertz ist klar merkbar, doch dürfte kein „absolutes Kaufargument“ für viele sein.

Motorola Edge 20 Display

Die Displays der Edge 20 Serie sind alle gleich groß, nur die Displayränder sind beim Lite größer (Bild: TechnikNews)

Hardware

Die Hardware der Geräte ist in vielen Aspekten unterschiedlich, gerade beim Prozessor. Während im Lite-Modell ein MediaTek werkelt, verbaut der Konzern beim 20 und Pro-Modell einen Qualcomm SoC. Der MediaTek liefert im Geekbench nur mittelgute Werte mit einem Multi-Core Score Wert von 1.655. Vom Leistungsniveau liegt das gleichauf mit dem Poco X3 NFC aus letztem Jahr, dieses kostet aber nur noch ca. 200 Euro, anstatt dem 349 Euro UVP des Edge 20 Lite. Merklich besser, als beim Poco X3 NFC, ist aber die Abstimmung an die Software. Durch wenig „Zusatzfunktionen“ und keinerlei Bloatware läuft Android 11 auf dem Gerät sehr flüssig. Dies liegt auch an den 8 Gigabyte an RAM-Speicher, von den 128 bzw. 256 Gigabyte an Massenspeicher ist bereits 20 GB belegt.

Motorola Edge 20 Benchmark

Die Benchmark-Ergebnisse der Edge 20 Serie sind okay, andere Hersteller sind aber gleichauf/besser (Bild: TechnikNews)

Das Edge 20 ist wohl in Preis-Leistung in puncto Hardware das beste Modell der Serie. Der Snapdragon 788G zeigt wenig Performance-Probleme in Spielen wie PUBG oder Asphalt 9. Das Motorola Edge 20 Pro nutzt nicht wie das Edge aus 2020 den „besten Prozessor“ auf dem Markt (aktuell wäre das der Snapdragon 888), sondern den „zweitbesten“, den Snapdragon 870. Das war die absolut richtige Entscheidung von Lenovo – warum? Weil der Snapdragon 888 Probleme mit der Hitze hat und somit die Akkulaufzeit bei einem 144 Hertz Bildschirm sehr schlecht gewesen wäre. Die besten Beispiele sind dafür das Mi 11, Mi 11 Ultra oder Realme GT. Die Performance beim 20 Pro mit 12 GB RAM ist hervorragend. Keinerlei Probleme in der Software und fürs Gaming ist das Gerät auch geeignet. Der Speicher ist nur beim Lite-Modell erweiterbar, die Wahl zwischen 128 oder 256 beim „normalen“ Edge 20 und Pro ist also final. 5G wird bei allen Modellen unterstützt, genauso wie WLAN 6 – bei allen Modellen außer dem Lite.

Zur Hardware gehört aber nicht nur die Performance, sondern auch alles darum herum. So ist das größte Hardware-Problem für mich der etwas billige Vibrationsmotor. Die Konkurrenz verbaut schon um einiges bessere Motoren, hier muss Motorola definitiv nachbessern. Auch Stereo-Lautsprecher fehlen bei allen Modellen, der Mono-Lautsprecher kann leicht verdeckt werden. Einen 3,5 mm Klinkenanschluss hat nur das Lite-Modell, kabelloses Laden fehlt bei allen Modellen, dafür sind sie nach IP52 wasserdicht.

Kamera

Die gesamte Edge 20 Serie hat eine 108 Megapixel Hauptkamera und eine 32 Megapixel Frontkamera. Das Lite-Modell ist des Weiteren mit einer 8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera ausgestattet und einer 2 Megapixel Kamera für Tiefeninformationen. Das Edge 20 (Pro) ist mit 16 Megapixeln an Ultra-Weitwinkel ausgestattet, das 8 Megapixel-Teleobjektiv hat einen kleinen Unterschied. Während das Edge 20 nur 3x optisch zoomen kann, sind mit dem Pro Modell „nur“ 5x möglich. Zudem haben die beiden Modelle ebenfalls ein Mikrofon auf der Kamera.

Wie schlagen sich die Kameras im Alltag?

Das Motorola Edge 20 und Edge 20 Pro machen gute Fotos. Bei Tageslicht sind die Bilder scharf genug für den Preis, die Farben sind okay. Mir persönlich gefallen Fotos mehr, welche ein wenig mehr saturiert sind, das ist aber Geschmackssache und kann über Apps wie „Snapseed“ schnell angepasst werden. Die Ultraweitwinkel-Kamera des Edge 20, sowie des Edge 20 Pro machen ebenfalls bei Tageslicht gute Bilder. Für solch einen großes „Field of View“ (119 Grad) werden weiterhin viele Details eingefangen.

Die Ultraweitwinkel-Kamera kann ebenfalls für Makro-Bilder genutzt werden, dafür wird aber Geduld und Fokus gebraucht. Die Telefoto-Kamera erledigt ebenfalls ihren Job, wer ein wenig mehr aus der Kamera herauskriegen will, der kann zum Pro greifen. Einen riesigen Unterschied macht der 5x optische Zoom nicht. Sehr scharf wie Konkurrenzgeräte werden die Bilder durch „nur“ 8 Megapixel nicht, schlecht sind sie aber nicht. Fotos mit der Frontkamera sehen ebenfalls gut aus. Nicht meinetwegen, sondern wegen der guten Kamera-AI, welche Selfies gut optimiert. Der Bokeh ist ein bisschen zu stark, das ist aber bei den meisten „günstigeren“ Flaggschiffen so.

Beim Edge 20 Lite sieht die Hauptkamera noch gut aus, doch gerade bei der Ultraweitwinkelkamera gehen schon viele Details verloren. Bilder mit der Selfie-Kamera sehen auch eher unscharf aus, hier darf man nicht zu viel erwarten. Die Farben sind aber bei den Kameras gut abgestimmt, teils sogar besser, als bei den beiden besseren Modellen. Dies könnte aber auch an fehlenden Updates liegen, wir haben die Bilder vor Marktstart mit Beta-Software genutzt. Leider ist die Performance der Kamera-App teils langsam, es braucht 1 bis 2 Sekunden, um ein Foto zu machen.

Akku der Motorola Edge 20 Serie

Der Akku der Geräte variiert von 4.000 beim Edge 20, über 4.500 beim Pro-Modell, bis zu 5000 mAh beim Lite-Gerät. Wie gut sind die Akkus? Mit dem Pro-Gerät kam ich ohne Probleme durch den Tag, meist mit 40 bis 50 Prozent nach Hause. Dies bei etwa drei Stunden „Bildschirm an“-Zeit. Bei intensiver Nutzung lag der Wert bei rund 20 bis 30 Prozent, dies mit vier bis fünf Stunden „Bildschirm an“. Dabei war die Bildwiederholrate auf automatisch gesetzt. Wer sie auf 144 Hertz forciert, kommt gerade so durch den Tag, mit 60 Hertz wohl auf zwei Tage.

Motorola Edge 20 Akku

Die Akkulaufzeiten der Edge 20 Serie variieren nach Bildwiederholrate und Gerät (Bild: TechnikNews)

Das normale Edge 20 schafft im Akku-Test etwa 10 Stunden Videowiedergabe, dies rechnet sich in etwa drei bis vier Stunden Bildschirmzeit in normaler Nutzung. Damit sollten die meisten Nutzer locker durch einen Tag kommen. Das Lite-Modell schafft sogar 15 Stunden im Akkutest, für viele Kunden könnten damit 1 1/2 Tage möglich sein. Geladen wird mit 30 Watt bei allen Modellen, was für das Lite-Modell gut, für das Edge 2o und Edge 20 Pro aber nur okay sind. Viele andere Hersteller wie OPPO, OnePlus oder Xiaomi bieten bereits 60 Watt und mehr an. Es bleiben mit Samsung, Apple oder Google noch Firmen, welche ebenso aktuell noch nicht dort mithalten können.

Software der Smartphones

Auf allen Geräten läuft Android 11 ohne große Veränderungen. Das ermöglicht auch eine flüssige Performance, da wenig im Hintergrund läuft. Einzig und allein die Moto App ist vorinstalliert, diese bietet einige Anpassungen in der Software und die „Motorola Gesten“. Wie sehr ich diese vermisst habe ist mir erst aufgefallen, als ich zum ersten Mal wieder ein Motorola Gerät genutzt habe. Sind sie ein „Killer Feature“? Nein. Sind sie aber eine sehr nette Hilfe? Ja. Gesten wie „Zweimal Hacken um die Taschenlampe zu aktivieren“ sind im Alltag sehr nützlich, genauso wie „Twisten um die Kamera zu starten“. Motorola preist mit den Geräten auch seine „Ready for Plattform“ an, welche eine Mischung aus Desktop-Modus und Entertainment System ist. Während das pro Gerät dies per Kabel sowie drahtlos unterstützt, kann das Edge 20 nur drahtlos. Das Lite-Modell kann lediglich auf ein Windows-Gerät „gespiegelt“ werden.

Motorola Edge 20 Software

So sieht die Software auf den Edge 20 Geräten aus (Bild: TechnikNews)

Fazit zur Serie

Die Motorola Edge 20 Serie ist gut, aber lohnen tut sich nur das Edge 20 meiner Meinung nach. Für 350 Euro bekommt ihr mit dem Edge 20 Lite zwar ein gutes Gerät, doch die Konkurrenz von OnePlus (Nord 2), Xiaomi (Mi 11 Lite 5G) oder (POCO F/X 3 Pro) ist ebenfalls stark. Hier müsst ihr gucken, wo eure Prioritäten liegen, das Edge 20 Lite ist aber definitiv ein gutes Gerät. Für 500 Euro gibt es dann das Edge 20, welches bei Preis-Leistung das beste Gerät der Reihe ist. Guter Prozessor, hervorragendes Display und leichtes Gerät mit trotzdem gutem Akku. Nur der Mono-Lautsprecher und Vibrationsmotor müssen verbessert werden. Das Pro-Modell bietet nur ein wenig mehr, für 700 Euro hat man aber auch bereits ein Galaxy S21, iPhone 12 oder Xiaomi Mi 11.

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Nils Ahrensmeier

Nils ist seit 2019 bei TechnikNews und sehr an Smartphones, Lautsprechern, Smartwatches und SmartHome interessiert. Neben seinem 'Creative Business' Studium geht er gerne seinem Hobby der Leichtathletik nach, oder trifft sich mit Freundinnen und Freunden.

Nils hat bereits 322 Artikel geschrieben und 32 Kommentare verfasst.

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R.M

Es bleiben mit Samsung, Apple oder Google noch Firmen, welche ebenso aktuell noch nicht dort mithalten können.“
Ich stelle mir da aber die Frage, warum das so ist? Bieten die genannten Hersteller nicht 4 bis 6 Jahre Updates? Hat Samsung nicht gesagt, dass mehr nicht gut für den Akku ist? Schaut man sich da Xiaomi an, da gibt es nicht mehr als 2 Jahre. Kann man da nicht ganz schnell laden und denken, der Akku überlebt schon 2 Jahre? Verstehe schon, dass andere da auf Nummer sicher gehen. Bin auch sicher, benannte Hersteller könnten auch wenn die wollen würden. Auch bin ich sicher, Samsung hat gelernt aus der Katastrophe mit dem Note 9 und dem Akku.
Ist es nicht immer noch so, dass langsames laden einen Akku schont und man sollte ihn nur bis ca. 80% laden und auch fast leer laufen lassen?
Und sorry, mich interessiert es nicht ob ein Akku mit 65 Watt geladen werden kann oder nicht. Mir ist wichtig, dass der lange durchhält. Was bringt es mir, wenn der Akku wie beim Mi11 schnell schlapp macht und ich dann das passende Netzteil mitschleppen, mir eine Steckdose suchen muss um es dann in 15 Minuten genügend geladen zu bekommen?
Da sollten die Hersteller doch lieber an der Effizienz arbeiten.

Aber du hast Recht, zu diesem Preis ist das Apple oder das Samsung die bessere Wahl. Alleine die Updatedauer gewinnt. Das Mi11 ist aber nicht besser. Das Motorola soll 2 Updates erhalten, bei Xiaomi schaut es nicht besser aus. Aus eigener Erfahrung mit beiden Herstellern kann ich auch sagen, Xiaomi ist nicht besser und nicht schlechter als Motorola was Updateverteilung betrifft.

Mich würde aber auch interessieren ob du etwas mehr auf die Funktionen der Kamera-App eingehen könntest?
Vermisse bei Xiaomi doch einige Funktionen direkt in der App. Z.B. SpotFarbe. Bei Xiaomi gibt es das nicht. Teilweise kann man etwas in der Galerie nachverbessern.

Auch würden mich mehr Beispielbilder interessieren und weitere Angaben. Gibt es eine optische Stabilisierung der Kamera? Wie schauen Bilder bei Dämmerung aus. Du betonst wiederholt, bei Tageslicht. Und sonst so?
Mehr Bilder mit Zoom würde ich auch interessant finden.
Das ist schließlich der Punkt bei keinem der genannten Alternativen geboten wird. Gibt es dieses nicht erst beim S21 Plus/Ultra und beim Mi11 Ultra welches inzwischen im Preis auf 1500€ gestiegen ist?

Würde wetten, diese Motorola Geräte werden wie die Vorgänger bereits im ersten Jahr um bis zu 50% im Preis fallen. War bei den anderen ja auch so und das sogar im Shop von Motorola.
Wenn das so ist und der Preis vom Pro liegt zum BlackFriday dann bei 450-500€ oder sogar noch drunter, dann würde ich so ganz naiv behaupten, dass es eine gute Wahl ist.

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