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Realme 8 Pro im Test: Keine größeren Schwächen für aktuell 265 Euro

Realme 8 Pro Test Header
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2021 TechnikNews)

Xiaomi dominiert momentan den Preisbereich von 200 bis 350 Euro, indem sie gefühlt jede Woche neue und teilweise auch richtig gute Smartphones vorstellen. Da hat die Konkurrenz wohl kaum eine Chance, nicht wahr? Zumindest ein Smartphone in diesem Preisbereich, nämlich das Realme 8 Pro, stach in den letzten Wochen positiv hervor und kann auf dem Papier in vielen Punkten mit Xiaomi mithalten.

Es startete mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 279 Euro und wird mittlerweile für etwa 265 Euro angeboten. Für diesen Preis bekommen Kunden beispielsweise ein hochwertiges OLED-Display, ein 4.500 mAh starken Akku mit 50 Watt Fast-Charge, eine 108 Megapixel Hauptkamera und erweiterbaren Speicher geboten. Nur beim verbauten Prozessor und bei der Bildwiederholrate des Bildschirms muss man auf dem Papier leichte Abstriche machen. Wie sich das Smartphone im Alltag geschlagen hat, ob ich es weiterempfehlen kann oder ob auch Realme in diesem Preisbereich keine Chance gegen Xiaomi hat, erfahrt Ihr nun in den folgenden Zeilen.

Haptik, Design und Verarbeitung

Mit Abmessungen von 160,6 mm in der Höhe und 73,9 mm in der Breite gehört das Realme 8 Pro für heutige Verhältnisse weder zu den größeren noch zu den kleineren Smartphones. Es liegt hervorragend in der Hand und kann auch noch recht gut einhändig bedient werden, was zum einen am angenehmen Gewicht von nur 176 Gramm und an der Dicke von nur 8,1 mm liegt, zum anderen aber auch an den perfekten Abrundungen der Kanten.

Die Rückseite besteht aus mattem Kunststoff, der aufgrund seiner enorm rauen Oberfläche absolut unanfällig für Fingerabdrücke ist, zumindest bei der von mir getesteten infinite Black Farbe. Kunden haben noch die Wahl zwischen zwei weiteren Farben, nämlich infinite Blue und Punk Black. Letztere ist leider glänzend und dürfte somit deutlich anfälliger für Fingerabdrücke sein.

Was auf der Rückseite natürlich sofort ins Auge sticht, ist der riesige Dare To Leap Schriftzug. Ich persönlich halte nicht allzu viel davon, muss aber auch sagen, dass es keineswegs das Design der Rückseite zerstört. Wer es etwas dezenter mag, sollte wohl eher zur Farbe Punk Black greifen, deren Rückseite keinen Schriftzug vorweist. Oben links ist dann noch die Quad-Kamera untergebracht, die deutlich aus dem Gehäuse hervorsteht, wodurch das Smartphone bei der Bedienung auf dem Tisch liegend, leicht wackelt. Betrachten wir die Vorderseite, so sehen wir ein gewohntes Bild aus der Mittelklasse. Die Ränder um das Panel sind an drei von vier Seiten sehr dünn und die Frontkamera sitzt in Form einer kleinen Punch-Hole in der linken Ecke.

Bei der Verarbeitung gibt es für den Preis absolut nichts zu meckern. Die Tasten sitzen bombenfest im Gehäuse und haben einen ordentlichen Druckpunkt. Außerdem knarzt das Gehäuse nicht wie bei manch anderen Geräten und die Rückseite lässt sich auch nicht eindrücken.

Display – richtig stark, aber…

Der chinesische Hersteller verbaut ein 6,4 Zoll großes OLED-Display, welches nur von einer kleinen Punch-Hole, in der die Frontkamera Platz findet, unterbrochen wird. Das Panel löst mit 2.400 x 1.080 Pixel angenehm scharf auf und unterstützt eine Bildwiederholrate von 60 Hertz. Für den angebotenen Preis von gut unter 300 Euro geht das meiner Meinung nach zwar noch völlig in Ordnung, aber das minimal teurere Redmi Note 10 Pro unterstützt schon 120 Hertz mit OLED. Das ist zwar etwas schade, aber das Smartphone kostet aktuell etwa 265 Euro und für diesen Preis kann man einfach noch nicht überall ein 120 Hertz OLED-Panel erwarten, vor allem weil es auch gewisse Smartphones für über 1.000 Euro gibt, die nur mit 60 Hertz daherkommen.

Realme 8 Pro Display

Die Aussparung in der linken Ecke stört im Alltag zu keiner Zeit. (Bild: TechnikNews)

Die restlichen Punkte, also die Farbwiedergabe, Kontrastwert, Schwarzwert, Helligkeit und Blickwinkel sind hervorragend und deutlich besser als bei LC-Displays der Konkurrenz. Selbst an sonnigen Tagen hatte ich nie größere Probleme mit der Ablesbarkeit. Klar, vor allem in diesem Punkt sind Flaggschiffe noch einen Schritt weiter, aber man kommt auch mit der Helligkeit des Realme 8 Pro super zurecht. Die Farbwiedergabe ist, zumindest im Bildschirmfarbmodus „Mild“, hervorragend und schön realistisch. Wer es etwas bunter mag, kann die Farbwiedergabe in den Einstellungen mit ein paar wenigen Klicks nach seinem eigenen Geschmack anpassen. Selbst die Blickwinkelstabilität ist richtig gut. Erst bei extremen Blickwinkeln verfärben sich die Farben minimal.

Software – viele Personalisierungen

Als Software kommt die hauseigene Realme UI, auf Basis von Android 11 zum Einsatz. Sie ist recht bunt und teilweise etwas unübersichtlich, vor allem die Einstellungen. Dafür lässt sich einiges nach seinem eigenen Geschmack nach anpassen. So kann man beispielsweise die Farben der UI, den Symbolstil der Apps oder die Animation beim Entsperren über den Fingerabdrucksensor ändern. Des Weiteren gibt es einen hervorragenden Nachtmodus, der fast bei allen Apps super funktioniert, und eine geniale Gestensteuerung. Ich wünsche mir allerdings noch, dass es in Zukunft eine Schnellstartfunktion für das Starten der Kamera geben wird.

Performance – konstant und flüssig

Unter der Haube werkelt der Snapdragon 720G aus dem Hause Qualcomm, den wir beispielsweise aus dem Galaxy A52 und A72 kennen, aber auch aus dem Vorgänger, dem Realme 7 Pro. Dem Prozessor stehen wahlweise 6 oder 8 GB RAM mit 128 GB internen Speicher, der via microSD-Karte erweitert werden kann, zur Seite.

Ich hätte zwar gerne einen etwas stärkeren Prozessor gesehen, vor allem weil auch schon der Vorgänger mit dem 720G ausgestattet war und die Konkurrenz teilweise, wie beispielsweise das Poco X3 Pro, hier einen Schritt voraus ist, aber die alltägliche Performance stimmt. Apps starten und schließen ordentlich schnell und insgesamt läuft das Realme 8 Pro sehr flüssig und vor allem konstant. Während sich das Galaxy A52 mit dem gleichen Prozessor immer mal wieder kleinere Gedenkpausen gönnt, läuft bei Realme alles schön konstant. Zocken kann man auch, aber vor allem bei etwas aufwendigeren Spielen stößt das Smartphone schon jetzt teilweise an seine Grenzen. Wer darauf viel Wert legt, sollte wohl eher zum Poco X3 Pro greifen oder noch etwas mehr Geld für ein Poco F3 in die Hand nehmen. Auch das Verarbeiten von Nachtaufnahmen oder das Installieren mancher Apps dauert teilweise etwas länger als üblich.

Akku – sehr gute Laufzeiten, noch bessere Ladezeiten

Der Akku hat eine Kapazität von 4.500 mAh und kann mit dem mitgelieferten 65 Watt Netzteil mit bis zu 50 Watt schnell geladen werden, was in dieser Preisklasse alles andere als selbstverständlich ist. Es dauert etwa 50 Minuten, bis der Akku komplett vollgeladen ist.

Ich kam immer problemlos durch einen Tag und selbst 1,5 bis 2 Tage waren möglich. Am Ende des Tages hatte ich bei einer Screen-On-Time von 6 Stunden meist noch 40 bis 50 Prozent Akku übrig. Das sind richtig starke Werte. Mit dem Realme 8 Pro sollte also keiner Probleme haben, durch einen Tag ohne Ladung zu kommen.

Kamera – gut, aber mehr auch nicht

Das Highlight soll aber ganz klar die Kamera darstellen, denn Realme verbaut für unter 300 Euro einen 108 Megapixel Hauptsensor, der rein von der Sensorgröße nahezu allen anderen in dieser Preisklasse deutlich überlegen ist. Die Anzahl der Pixel ist dabei eher zu vernachlässigen. Es muss nämlich nicht unbedingt sein, dass mehr Megapixel automatisch zu einer besseren Bildqualität führen. Hinzu kommt eine Ultra-Weitwinkelkamera mit 8 Megapixel, die aufgrund eines großen Abbildungswinkels, einen recht großen Bildausschnitt erfassen kann. Des Weiteren gibt es noch zwei Sensoren für Makroaufnahmen und Tiefeneffekte, die jeweils mit 2 Megapixel auflösen. Die Frontkamera hat eine Auflösung von 16 Megapixel.

Realme 8 Pro Kamera

Die Quad-Kamera des Realme 8 Pro steht merkbar aus dem Gehäuse hervor. (Bild: TechnikNews)

Mit der Hauptkamera gelingen vor allem bei guten Lichtbedingungen sehr gute Aufnahmen, die sich mit einer ordentlichen Bildschärfe sowie einem guten Dynamikumfang auszeichnen können. Nur bei der Farbwiedergabe gibt es Luft nach oben. Nahezu alle Bilder wirken viel zu gesättigt, obwohl der AI-Modus stets deaktiviert war. Wer allerdings bei seinen Bildern auf kräftige Farben steht, kommt hier voll auf seine Kosten.

Sobald die Lichtbedingungen schwieriger werden, kommt der Nachtmodus zum Einsatz, der für deutlich schärfere und minimal hellere Bilder sorgt. Gerade hier hätte ich mir aufgrund der Sensorgröße aber noch ein wenig mehr erwartet. Selbst günstigere Smartphones machen teilweise hellere Bilder, können im Gegenzug aber nicht bei der Schärfe mithalten. Insgesamt hat das Realme 8 Pro für aktuell 265 Euro eine gute Hauptkamera, die in vielen Situationen auch besser als die Konkurrenz ist, aber in manchen Punkten, wie der Lowlight-Performance oder der Farbwiedergabe, hätte ich mir noch ein wenig mehr erwartet.

Die Qualität der Ultra-Weitwinkelkamera ist dann wieder recht unspektakulär und genau so, wie wir es von nahezu allen anderen Smartphones in diesem Preisbereich sehen. Bei guten Lichtbedingungen bietet sie definitiv einen Mehrwert, aber sobald die Lichtbedingungen nur minimal schlechter werden, sind die Aufnahmen nicht mehr wirklich zu gebrauchen.

Makroaufnahmen sind eher unbrauchbar, denn sie werden blass und viel zu unscharf wiedergegeben. Ich empfehle hier, die Hauptkamera zu benutzen und anschließend in das Bild zu croppen. Schon deutlich besser hat mir die Frontkamera gefallen, die ausreichend scharfe und farblich akkurate Bilder schießt.

Testfotos

Schauen wir uns dazu noch ein paar Testfotos an. Die folgenden Bilder sind wie immer absolut unbearbeitet, aber verlustfrei komprimiert, um die Ladezeiten und den Speicherverbrauch der Webseite gering zu halten.

Vergleich mit dem Samsung Galaxy A52 und Redmi Note 10S

Zu guter Letzt wollen wir die Kamera noch in verschiedenen Situationen mit der Konkurrenz vergleichen. Hierfür treten das Galaxy A52 von Samsung und das Note 10S von Redmi an. Ich habe mich bewusst für diese Geräte entschieden, da sie in einer ähnlichen Preisklasse angesiedelt sind. Das Redmi wird aktuell minimal günstiger und das A52 etwas teurer angeboten.

Bei Makroaufnahmen muss sich das Realme 8 Pro eindeutig dem A52 geschlagen geben. Dafür kann die Hauptkamera bei guten Lichtbedingungen eigentlich auf ganzer Linie überzeugen. Die Bildschärfe und der Dynamikumfang können sich echt sehen lassen, wobei Samsung hier sehr gut mithalten kann, teilweise sogar noch etwas besser ist. Trotz deaktivierter Szenenoptimierung liefert das Realme die unrealistischsten Aufnahmen. Hier kann das Redmi auf ganzer Linie überzeugen und liefert die natürlichsten Farben. Bei Lowlight gewinnt für mich das Galaxy A52, aufgrund guter Helligkeit, ordentlicher Schärfe und realistischen Farben. Realme macht teilweise zwar noch etwas schärfere Aufnahmen, übertreibt es aber auch hier mit der Sättigung und gibt Bilder trotz Nachtmodus etwas zu dunkel wieder.

Sonstiges – Solider Lautsprecher, guter Fingerabdrucksensor usw.

Leider kommt beim Realme 8 Pro nur ein Mono-Lautsprecher auf der Unterseite zum Einsatz, welcher leicht verdeckt werden kann. Dafür kann die Qualität durchaus überzeugen. Er wird ausreichend laut und liefert einen soliden klaren Klang. Nur ab höherer Lautstärke ist der Klang eher weniger gut.

Der verbaute Vibrationsmotor ist durchschnittlich. Er vermittelt zwar kein allzu hochwertiges Gefühl und klingt auch nicht sonderlich gut, aber ich habe in dieser Preisklasse schon durchaus schlechtere erlebt. Schon deutlich besser hat mit der Fingerabdrucksensor im Display gefallen. Er könnte für meinen Geschmack zwar etwas weiter oben positioniert sein, aber sowohl die Geschwindigkeit als auch die Zuverlässigkeit können sich durchaus sehen lassen.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass das Realme 8 Pro über einen Triple-Slot verfügt. Nutzer können also den Speicher problemlos via microSD-Karte erweitern und gleichzeitig auch noch zwei SIM-Karten im Einsatz haben. Bei vielen anderen Smartphones muss man sich entweder für zwei SIM-Karten oder microSD entscheiden.

Fazit

Das Realme 8 Pro bietet für aktuell 265 Euro ein sehr starkes Gesamtpaket ohne größere Schwächen. Allen voran das Display und die Akkulaufzeit, aber auch die Hauptkamera und die Performance können überzeugen. Dennoch hat es der chinesische Hersteller schwer, denn Xiaomi dominiert momentan wie kein anderer den Preisbereich von 200 bis 350 Euro. Ein Poco X3 Pro hat zwar nur ein LC-Display, 33 Watt Fast-Charge und auf dem Papier eine schlechtere Kamera, bietet aber einen deutlich stärkeren und vor allem zukunftssicheren Prozessor. Wer darauf viel Wert legt, sollte wohl eher zu diesem Smartphone greifen.

Wem aber das Display sehr wichtig ist, sollte zum Realme greifen, nicht wahr? Wohl eher nicht, denn so gut das Display des Realme 8 Pro auch ist, gibt es eine noch bessere Alternative, nämlich das Redmi Note 10 Pro. Dieses unterstützt nicht nur ein OLED-Panel, sondern auch noch eine flüssige Bildwiederholrate von 120 Hertz.

Wem allerdings die Software von Xiaomi oder das Design der Smartphones nicht gefällt, kann bedenkenlos zum Realme 8 Pro greifen und wird sehr glücklich damit sein. Ansonsten kann man auch noch ein paar Wochen oder Monate abwarten, bis der Preis noch weiter sinken wird und dann wird es richtig interessant.

Wir bedanken uns bei Realme Deutschland für die Bereitstellung des 8 Pro!

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Fabian Menzel

Fabian ist schon seit Mitte September 2020 ein Teil von TechnikNews und versorgt die Seite regelmäßig mit diversen News, aber auch mit einigen Testberichten zu Smartphones. Ihm macht es unglaublich viel Spaß und er ist extrem dankbar, so ein tolles Team an seiner Seite zu haben. In seiner Freizeit hört er gerne Musik und fotografiert gelegentlich mit seinem Huawei Mate 50 Pro.

Fabian hat bereits 300 Artikel geschrieben und 24 Kommentare verfasst.

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