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Xiaomi 11T 5G im Test: Neue Strategie, richtige Strategie?

Xiaomi 11T Rückseite Design
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2021 TechnikNews)

Im sehr vielfältigen Smartphone-Markt werden zwischen 400 und 600 Euro wohl die wenigsten neuen Smartphones vorgestellt. Lediglich die Xiaomi 11T 5G Serie bekommt dieses Jahr in dieser Preisklasse viel Aufmerksamkeit. 

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 549,- Euro verfolgt das 11T 5G im Vergleich zu alten Xiaomi-Smartphones eine ganz neue Strategie, nämlich versprochene Software-Updates. Ob es dafür Kompromisse bei der sonst immer starken Hardware gibt und wie sich diese auf den Alltag auswirken, erfahrt Ihr in diesem Testbericht.

Design – unbesonders

Vom Optischen her ist das Xiaomi 11T ziemlich unbesonders, denn man wird wohl kaum den Geruch anderer Xiaomi-Smartphones in ihm erkennen. Die Kameraanordnung erinnert mich leicht an das Poco F3, ist jedoch definitiv eher durchschnittlich. Drei ziemlich kleine Sensoren werden in einer rechteckigen Optik von zwei großen Kamerasensoren auf zwei Ebenen wiedergegeben. Im Vergleich ist die Farbe des Smartphones schon eher besonders, denn es handelt sich nicht um ein einfaches Schwarz, sondern sie verfügt über eine linienförmige Textur, wodurch die Farbe eher grau wirkt. Die anderen zwei Farben, nämlich Weiß und Blau, sind matt gehalten, weswegen ich sie vermutlich persönlich vorziehen würde.

Die Rückseite besteht aus Glas, welche sich meiner Meinung nach auch entsprechend anfühlt. Durch Corning Gorilla Glas Victus ist der Schutz vor Brüchen sowie Kratzern ebenfalls gegeben, zumindest auf dem Papier. Dennoch kann man für diesen Preis nicht zu viel vom Design erwarten, so besteht der Rahmen nach wie vor aus Kunststoff, der sich auch entsprechend anfühlt und der Übergang zum Display ist nicht gut gelungen. Das Xiaomi 11T 5G ist ein extrem großes Smartphones, Fans großer Smartphones sollten direkt Liebe spüren. Auf Papier kann es sogar zwei Millimeter mehr Breite als das bekannte Xiaomi Mi 11 Ultra aufweisen.

Xiaomi 11T Design Rahmen

Übergang zum Display. (Bild: TechnikNews)

Display – schlechter als man denkt

Im Jahr 2021 wurde in günstigen Preisbereichen sehr viel Fortschritte gemacht, so erreichte auch das OLED-Display mit einer hohen Bildwiederholfrequenz die Grenze von 250 Euro. Der Unterschied zu Flaggschiff-Displays wird nur noch durch die Auflösung, dem Material sowie kleinen Sachen, wie der maximalen Helligkeit oder Farbtiefe hergestellt. Das Xiaomi 11T 5G befindet sich jedoch genau in der Mitte. Auf Papier verfügen wir hier über ein 10-bit, 120 Hertz, 1.080p OLED-Display mit HDR 10+ Zertifizierung und 800 Nits Helligkeit. Den Spezifikationen, die ich eben genannt habe, kann man selbstverständlich so vertrauen, jedoch muss ich ein paar andere Punkte ansprechen, die sich nicht direkt vom Datenblatt ablesen lassen.

Xiaomi 11T Display

Bild: TechnikNews

Anders als das Poco F3 oder Redmi Note 10 Pro verwendet das Xiaomi 11T 5G nicht ein von Samsung gefertigtes Panel, was aktuell noch dazu führt, dass die Klarheit beim Betrachten nicht ganz oben mitspielt. Obwohl es durch ein flexibles Material bei seitlicher Betrachtung keine regenbogenfarbige Verfärbungen zeigt, sind die Blickwinkel nicht stabil und die Verfärbungen deutlicher als bei Konkurrenzprodukten. Auch die Farbwiedergabe wirkt sehr komisch grünlich, bei der Kalibrierung wurde sich scheinbar nicht sehr viel Mühe gegeben. Ich empfehle eher, den Modus Originalfarbe zu verwenden.

Insgesamt finde ich das Display natürlich verwendbar und es stellt auch einen Fortschritt dar, wenn man von älteren 60 Hertz Displays kommt, jedoch würde ich in diesem Bereich das Samsung E4-Panel des oben erwähnten Poco F3 eindeutig vorziehen.

Lautsprecher & Vibrationsmotor

Die Lautsprecher sind traditionell bei Xiaomi ziemlich sorgenfrei. Das 11T verbaut zwei Stereo-Lautsprecher, die in dieser Preisklasse einen zufriedenstellenden Klang erzeugen. Selbstverständlich gibt es noch hörbare Unterschiede zu Flaggschiff-Smartphones, dennoch sollte man hier allemal zufrieden werden.

Anders sieht das beim Vibrationsmotor aus, und ich meine hiermit, dass es anders aussieht, dass wir noch nicht auf Flaggschiff-Niveau angelangt sind, denn Xiaomi ist einer der einzigen Hersteller, der sich auch im niedrigen Preisbereich immer Mühe in diesem Bereich gegeben hat. Auch wenn der im 11T verbaute X-Achse Vibrationsmotor noch einen Unterschied zum Xiaomi Mi 11 aufzuweisen hat, ist er dennoch in der Lage, einige bekannte Flaggschiff-Smartphones vom haptischen Feedback zu schlagen.

Prozessor: Performance & Akkulaufzeit

Durch das bekannte, nicht sonderlich gute Verhalten des Snapdragon 888 ist das Jahr 2021 vermutlich kein Gutes für den mobilen Prozessorhersteller Qualcomm. Als langjährig untergeordneter Konkurrent nutzte MediaTek in den vergangenen Jahren immer mehr die Chance, weiter nach oben im Markt zu gelangen. Xiaomi hilft da auch mit, so verbaut das 11T den besten MediaTek-Prozessor, nämlich den Dimensity 1200 5G.

Leistung

Zunächst ist das reine leistungstechnische Verhalten noch unter einem Snapdragon 888, 870 oder Kirin 9000 angesiedelt. Xiaomi bestätigt diesen Fakt selber dadurch, dass man in der MIUI 12 Benutzeroberfläche lediglich die Animationen von Xiaomi-Smartphones mit schlechterem Prozessor bekommt, die beispielsweise durch fehlende Hintergrundunschärfe im Multi-Tasking-Menü oder eine fehlende zweite Ebene beim Starten von Applikationen offensichtlich für die konstantere Leistung beschnitten wurden.

Akku

Auch der Energieverbrauch ist vergleichsweise hoch, so erreicht das Xiaomi 11T 5G im Alltag eine schlechtere Akkulaufzeit als das Poco F3 mit 500 mAh weniger Kapazität. Selbstverständlich gibt es hier auch andere beeinflussende Aspekte, wie das nicht vorhandene, stromsparende Samsung E4-Display. Dennoch ist diese Leistung für ein Smartphone mit 5.000 mAh ziemlich durchschnittlich und der Vorgänger, das Mi 10T, war hier deutlich besser.

Dennoch muss man sagen, dass sowohl Performance als auch Akkulaufzeit im Alltag ausreichend sind, solange man nicht intensive Spiele zocken möchte. Besonders normale Nutzer sollten kein Problem haben, hiermit zufrieden zu werden, zumal der Dimensity 1200 immer noch besser als viele Prozessoren der Konkurrenz, wie etwa der Snapdragon 765G, 778G oder MediaTek Dimensity 800 / 900 ist. Dennoch ist hier das Poco F3 mit einem Snapdragon 870 SoC überlegen.

Aufladegeschwindigkeit

Neben der Akkulaufzeit ist die Aufladegeschwindigkeit noch sorgenfreier. Beim 11T wird ein 67 Watt Netzteil mitgeliefert, welches zwar nicht die 17 Minuten Ladegeschwindigkeit von 0 bis 100 Prozent des 11T Pro erreicht, aber dennoch sehr schnell ist. Im Alltag kann es sehr nützlich sein, mit wenigen Minuten am Strom viele Prozente zurückzuholen.

Xiaomi 11T Aufladen

Bild: TechnikNews

Software

Spricht man über Software, kommt beim Xiaomi 11T typischerweise die MIUI 12.5 Benutzeroberfläche über Android 11 zum Einsatz, die sich wenig von anderen Xiaomi-Smartphones unterscheidet. Es handelt sich um eine UI, die sich sehr viel Mühe gegeben hat, eigenständiges Design und Funktionen zu verwenden. Im Alltag gibt es keine objektiven, auffälligen oder nervigen Punkte, von daher sollten Nutzer anderer Hersteller problemlos umsteigen können. Die Meinung zu der Oberfläche selbst ist eine Geschmackssache, ich persönlich bin zum Beispiel ein Fan von ihr.

Es sollte nur noch kurz erwähnt werden, dass Xiaomi seit diesem Smartphone nun drei Jahre Android- und vier Jahre Sicherheitsupdates verspricht. Damit sind sie gleichauf mit Herstellern wie OnePlus sowie Samsung und Nutzer dürfen somit für längere Zeit aktuelle Features genießen.

Kamerasystem – leider enttäuschend

Für das Kamerasystem des Xiaomi 11T 5G kann man gute, jedoch auch schlechte Erwartungen haben, denn auf der einen Seite haben wir zwar einen 108 Megapixel Sensor mit einer Größe von 1/1,52 Zoll, auf der anderen Seite wird er jedoch auch im unter 250 Euro günstigen Redmi Note 10 Pro verbaut. Neben durchschnittlichem Nutzungserlebnis in der Kamera-App ist es interessant zu wissen, wie sich die Ergebnisse mit dem neuen MediaTek ISP so schlagen.

Am Tag ist auffällig, dass die Farbwiedergabe eher künstlich ist, da die Farben ziemlich bunt und gesättigt aussehen. Dies weicht von dem Realismus ab und ist definitiv eine Geschmackssache. Die 108 Megapixel machen sich am Tag dadurch bemerkbar, dass die Details beim Vergrößern der Bilder zwar etwas künstlich, aber sehr scharf aussehen.

Bei Nachtaufnahmen ist das Verhalten des Xiaomi 11T 5G dann wirklich enttäuschend, denn selbst im Vergleich zum halb so teuren Poco F3, welches auch zu seinem Preis nicht den Fokus auf die Kamera legte, wirken die Bilder auf den ersten Blick dunkler und bei genauerem Betrachten unschärfer. Dieses Verhalten kann man sich mit dem Sensor nur dadurch erklären, dass Xiaomi noch nicht so erfahren beim Optimieren des ISP von MediaTek SoCs ist.

Die Ultra-Weitwinkelkamera ist ebenfalls nur durchschnittlich, aber hier besser als beim Poco F3. Im Vergleich zur Hauptkamera wirken die Farben sogar zurückhaltender. Bei Nacht sieht man im Vergleich zu guten Ultra-Weitwinkelkameras den Unterschied deutlich.

Fazit

Als ein Smartphone, welches zwischen dem sehr starken Poco F3 und Xiaomi Mi 11 positioniert ist, ist sein Verhalten eher unangenehm zu besprechen, denn im Vergleich zu Ersterem ist es 200 Euro teurer, man bekommt dafür ein schnelleres Aufladen im Tausch gegen den Flaggschiff-SoC, der Displayqualität sowie der Kameraperformance. Im Vergleich zum Mi 11 muss man für wenig Aufpreis auf ein Top-End-Display, Flaggschiff-SoC, -Design sowie -Hauptkamera verzichten.

Von dem lässt sich ableiten, dass ich zum aktuellen Zeitpunkt das Xiaomi 11T 5G leider nicht empfehlen kann. Hierbei sind nicht die Produkte der Konkurrenz das Problem, die teilweise nicht mit diesem Smartphone mithalten können, sondern die Konkurrenz aus dem eigenen Hause. Es ist individuell zu entscheiden, ob das Update-Versprechen einem so viel Verzicht wert ist. Ich persönlich finde jedoch immer noch Hardware wichtiger als ein Update-Versprechen, wenn es auf Langlebigkeit und eine flüssige Bedienung nach längerer Zeit ankommt.

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Yinan Xia

Yinan interessiert sich schon sehr lange für Technik, insbesondere Smartphones. Daher fing er vor drei Jahren mit einem YouTube-Kanal rund um aktuelle Technik-Produkte an und berichtet nun für TechnikNews über aktuelle Themen, die ihn interessieren.

Yinan hat bereits 29 Artikel geschrieben und 6 Kommentare verfasst.

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5 Kommentare
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Bernd Durchholz

Wer hat denn diese Beurteilung aus dem chinesischen übersetzt ?

Zini

Apple Fanboy oder wieso fällt dieser Test nur negativ aus??

T.a.

Das sitzt ein 1200 ultra drinn und kein 1200.
Bin mit dem handy super zufrieden.und die Kamera macht Super Fotos.

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