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Xiaomi Mi Mix 3 im Test: So schlägt sich das Slider-Phone im Alltag

Bild: © 2019 TechnikNews
(Beitragsbild: © 2019 © 2019 TechnikNews)

Das Xiaomi Mi Mix 3 ist ein ganz besonderes Smartphone. Nicht von seiner inneren Ausstattung, sondern eher wegen des Slider. Was das genau heißt und was das überhaupt bringt, kläre ich in folgendem Test.

Ich hatte die Gelegenheit – mit Unterstützung durch TradingShenzhen (danke an Euch!) – das Xiaomi Mi Mix 3 einige Wochen ausführlich für Euch zu testen. Das Slider-Phone hat mich nach den ersten Berichten einfach so beeindruckt, dass ich es einfach selber mal testen musste. Dies habe ich nun getan. Mein abschließendes Fazit und meinen Testbericht lest ihr in folgenden Absätzen.

Vorab: in folgendem Test hatte ich die chinesische Version des Xiaomi Mi Mix 3 (8GB RAM/256GB) im Alltag ausprobiert. Somit können sich Abbildungen und einige Details mit der europäischen Version unterscheiden. Dieser Test bzw. meine Meinung wird trotz der Zusammenarbeit mit TradingShenzhen natürlich keinesfalls beeinflusst.

Ausgepackt

Fangen wir mit dem – für die Meisten wohl etwas langweiligerem Teil – Unboxing an. Äußerlich kann man überhaupt nichts vom futuristischen Slider-Phone erkennen. Auf der Verpackung findet man nur den Schriftzug „Mix“ – dieser steht für die Serie der komplett rand- und notchlosen Smartphones von Xiaomi. Hebt man den Deckel ab, findet man einen „persönlichen“ Dankestext von Xiaomi-CEO Lei Jun vor. Darunter liegt direkt das Xiaomi Mi Mix 3. Schaut man darunter, gibt es als Zubehör noch einen QI-Charger, ein USB-C-Kabel und einen Netzstecker. Eine SIM-Nadel und Schnellstartanleitung gehören natürlich auch hier zum Standardrepertoire.

Verarbeitung & Display

Beim ersten Anheben des Mix 3 fällt sofort eines auf: Es ist ziemlich schwer, genauer gesagt wiegt es 218 Gramm – klobig ist es noch dazu. Kein Wunder, im Inneren befindet sich der „Mechanismus“ für den Slider (Magneten, Schienen, etc.). Andererseits wirkt es trotz seinen Abmessungen von 157,89 x 74,69 x 8,46 mm nicht mal so groß. Die Bedienung mit einer Hand ist problemlos möglich. Die Vorderseite ist hier übrigens ganz besonders: Man findet keine Notch. Somit ist das Display ganze 6,39 Zoll groß, kommt im 19.5:9-Format daher und löst mit 2340 x 1080 Pixel (FHD+) auf. Zum Slider selbst kommen wir später – in einem eigenen Punkt.

Das Xiaomi Mi Mix 3 ist dick und schwer. (Bild: © 2019 TechnikNews)

Das Mi Mix 3 ist sehr gut verarbeitet, hier muss man überhaupt keine Abstriche im Vergleich zu einem teureren Smartphone machen. Verstärkt wird dieser Eindruck zusätzlich durch die Keramikrückseite. Die Lautsprecher könnten etwas bassiger sein, Stereo-Lautsprecher gibt es übrigens nicht. Einen Klinkenanschluss gibt es ebenso wenig – ist bei aktuellen Smartphones aber sowieso normal. Dennoch hätte man diesen hier integrieren können – durch den Slider ist das Mix 3 sowieso nicht wasserfest.

Der Display-Slider im Detail

Was wäre das für ein Test, wenn ich nicht etwas genauer auf den Display-Slider eingehen würde. Diesen habe ich bei keinem anderen Smartphone bislang so gesehen und ist echt keine schlechte Idee. Er hat neben dem komplett randlosen Display auch Vorteile, etwa für die Privatsphäre. Man kann somit auch nicht durch die Frontkamera ausspioniert werden. Da man – abgesehen von Snapchat-Junkies und Selfie-Profis – die Frontkamera sowieso eher weniger benötigt, wirkt das komplett randlose Display schon ziemlich modern.

So sieht es eher nicht so schön aus. (Bild: © 2019 TechnikNews)

Face-Unlock?

Obwohl es Funktionen wie Face-Unlock gibt, finde ich diese eher unnötig. Immerhin muss man die Frontkamera selbst jedes Mal ausfahren. Dies funktioniert, indem man das Display nach unten „schiebt“ und man das erste Mal sogar das Gefühl bekommt, als würden der obere und der untere Teil auseinanderfallen. Dem ist natürlich nicht so, zudem scheint der Slider ziemlich robust und für die Zukunft genug viele „Slides“ problemlos auszuhalten.

Was passiert bei Staub unter dem Slider?

Gestört hat mich allerdings, dass sich unter dem Slider extrem gerne Staub sammelt. Der Fakt, dass die Hörmuschel, die eigentlich auf dem unterem Teil des Smartphones sitzt, aber trotzdem auf der Vorderseite vorhanden ist, und der Staub somit „durchdringt“, fördert diesen Aspekt. Das Tragen des Smartphones in der Hosen- oder Jackentasche sowieso. Ich weiß leider auch nicht was passiert, wenn sich viel Staub oder Körchen (etwa Sand) unter dem Slider sammeln. Funktioniert er dann überhaupt nicht mehr?

Hier kann man bezüglich des Sliders auch einige Einstellungen treffen. (Bild: © 2019 TechnikNews)

Somit würde ich sagen, dass die Idee des Sliders auf jeden Fall seine Daseinsberechtigung besitzt, aber das Smartphone – zumindest aktuell – dadurch viel zu klobig wird. Eine ausfahrbare Frontkamera, wie wir sie etwa von hier kennen, würde das ersparen.

Performance und Software

Unter der Haube steckt im Mix 3 der Snapdragon 845 – stellvertrend für den Prozessor – gemeinsam mit 6 bzw. 8 GB Arbeitsspeicher. Der interne Speicher für Apps, Musik und Medien beläuft sich auf 128 bzw. 256 GB. Erweiterbar ist der interne Speicher allerdings nicht. Dafür ist das Smartphone Dual-SIM-fähig. Im Alltag lief das Smartphone stets ohne Ruckler und Abstürze – auch Multitasking hat mit den 8 GB an Arbeitsspeicher immer gut funktioniert. Es folgen noch ein paar Benchmark-Auflistungen:

  • Antutu 7: 291.394 Punkte
  • Geekbench 4 (Single-Core): 2397 Punkte
  • Geekbench 4 (Multi-Core): 8718 Punkte

Bei der Software setzt man auf Android 9.0, gemeinsam mit Miui in Version 10. Leider ist von Beginn an ziemlich viel Bloatware installiert, welche sich aber entfernen lässt – alle Apps aber nicht. Noch dazu lässt sich in der chinesischen Variante auch die Sprache nicht auf Deutsch ändern – hier gibt es nur Englisch und Chinesisch zur Auswahl. Trotz englischer Sprache werden aber weiterhin zahlreiche Apps in chinesisch angezeigt. Etwas ärgerlich. An der linken Seite gibt es zudem einen Button, welcher den Sprachassistenten startet. Dieser ist allerdings ebenso nicht in Englisch verfügbar. Der Button lässt sich allerdings umbelegen.

Kamera: Eine der Besten

Die Kamera des Xiaomi Mi Mix 3 gehört zu einen der aktuell Besten – so sagt zumindest der DxOMark. Die Kamera-Profis von DxOMark bewerten das Mi Mix 3 mit 103 Punkten. Somit liegt es noch vor dem Huawei P20, dem Apple iPhone XR und dem Google Pixel 3. So verbaut man auf der Rückseite ein Dual-Kamera-Setup mit einer Auflösung von je 12 Megapixeln und einer Blende von f/1.8. Allerdings hapert es im Alltag manchmal an der Software. So habe ich das Gefühl, dass die AI das Mix 3 manche Objekte nicht richtig erkennt bzw. diese nicht richtig optimiert werden. Auch hatte ich bei einer Zugfahrt ein Foto geschossen, welches allerdings komplett daneben ging (Pixelfehler?).

Die Dual-Kamera des Mi Mix 3. (Bild: © 2019 TechnikNews)

Für Nachtsituationen bietet das Mi Mix 3 zudem einen Nacht-Modus, welcher ziemlich gut funktioniert. Sogar etwas schneller als der des Huawei Mate 20 Pro. Ich finde die Aufnahmen allsamt gut gelungen. Schaut selbst. Hinweis: Alle Bilder sind unbearbeitet, aufgrund der sonst großen Dateigröße und langen Ladezeiten allerdings komprimiert.

Akku

Der Akku hat mich begeistert. Ich kam mit dem Mi Mix 3 fast zwei Tage durch, ohne es vorher aufladen zu müssen. Obwohl ich das Smartphone meist ohne QI-Charger aufgeladen habe, hat mir auch Wireless Charging sehr gefallen. Als Extra ist es somit auf jeden Fall praktisch zu haben. Der Akku ist zudem 3200 mAh groß und lässt sich mittels Quickcharge 4+ auch ziemlich rasch von 0 auf 100 Prozent laden. Allerdings ist das Akkumanagement von Miui sehr strikt und beendet manchmal ungewünscht Apps – hier kommen dann Benachrichtigungen einfach nicht mehr durch. Man kann aber in den Einstellungen bestimmte Apps von diesem Management ausnehmen.

Fazit

Das Xiaomi Mi Mix 3 ist modern und bringt frischen Wind in den Smartphone-Markt. Durch den Slider erhält man hier ein komplett randloses Display auf der Vorderseite, welches echt modern aussieht. Wer allerdings oft Selfies macht oder die Frontkamera oft braucht, könnte hier allerdings das falsche Smartphone kaufen. Immerhin muss man das Display jedes Mal nach unten schieben, damit die Kameras frei sind. Wieso es dann Funktionen wie Face-Unlock gibt, ist mir unklar.

Fingerabdrucksensor auf der Rückseite. (Bild: © 2019 TechnikNews)

Leider bringt der Slider auch Nachteile. So sammelt sich gern Staub oder Dreck auf dem oberen Teil, wo die Kameras sitzen. Ich weiß nicht, wie das Smartphone auf einem Strand überleben würde – Sandkörner würden den Slider wohl verspießen lassen. Aus diesem Grund ist es auch nicht wasserfest. Abgesehen von dem Gewicht und der Dicke durch den Slider des Xiaomi Mi Mix 3 ist es generell eine tolle Idee, speziell für diejenigen, die selten eine Frontkamera brauchen und dafür ein volles Display möchten. Aber eben ist es nicht für alle geeignet.

Sonst schießt das Mix 3 im Alltag tolle Fotos, leistet sich keine Patzer in Punkto Software (bis auf die Bloatware) und läuft stets zuverlässig schnell. Auch der Akku hat mich fast durch zwei Tage gebracht, wohl aufgrund des etwas zu strikten Akkumanagement von Miui. Wer also eher seltener eine Frontkamera benötigt, ein komplett randloses Display mag, dafür ein schwereres Smartphone und etwas mehr Dicke verschmerzen kann, ist mit dem Mi Mix 3 gut aufgehoben. Performance, Kamera, Akku und Ausstattung bestätigen dies außerdem. Ich kann es – bis auf diese Punkte – problemlos weiterempfehlen.

Xiaomi Mi Mix 3 kaufen

Passt allerdings beim Kauf darauf auf, die EU-Version zu kaufen. Ansonsten könnte es sein, dass einige LTE-Bänder nicht unterstützt werden und die Software für uns ausschließlich in englischer Sprache bedienbar ist. Bei der chinesischen Version muss man sich zudem auf chinesische Apps einstellen. Bei TradingShenzhen kostet das Modell mit 6 GB RAM und 128 GB internen Speicher aktuell 457 Euro, in EU-Version. Das stärkere Modell mit 8 GB Arbeitsspeicher und 256 GB Datenspeicher kostet 100 Euro mehr.

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David Wurm

Macht das TechnikNews-Ding gemeinsam mit einem tollen Team schon seit 2015. Werkelt im Hintergrund an der Server-Infrastruktur und ist auch für alles Redaktionelle zuständig. Ist an der aktuellen Technik fasziniert und bloggt gerne über alles Digitale. In der Freizeit oftmals beim Webentwickeln, Fotografieren oder Radiomachen anzutreffen.

David hat bereits 962 Artikel geschrieben und 382 Kommentare verfasst.

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