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Redmi Note 11 Pro Plus im Test: Flaggschiff-Specs für unter 400 Euro

Redmi Note 11 Pro Plus Design
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2022 TechnikNews)

Spricht man von einem erfolgreichen Mittelklasse-Lineup, das über die Jahre durchweg einen guten Ruf beibehalten hat, dann fühlt sich die Redmi Note Reihe schon sehr angesprochen. Seit dem Note 8 Pro begleitet sie uns auf dem europäischen Markt und insbesondere die Pro-Modelle konnten seit Anfang an mit einem guten Preis-/Leistungs-Verhältnis überzeugen. 

Natürlich möchte Redmi dieses gute Ansehen nicht aufgeben und bringt mit dem Redmi Note 11 Pro Plus die diesjährigen Vertreter auf den Markt. Blickt man auf die hardwareseitige Ausstattung, erhalten wir hier 120 Watt Auflademöglichkeit und eine 108 Megapixel Kamera für nur 369 Euro. Wie das Gerät sich in den einzelnen Bereichen so verhält, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Design: Überraschend solide

Für meine ursprünglich niedrigen Erwartungen hat mich das Design des Redmi Note 11 Pro Plus sogar etwas überrascht, gerade von optischer Sicht.

Die Vorderseite setzt nicht auf übermäßig dünne Ränder, aber mit einer Symmetrie und harmonisch abgestimmten Ecken sieht es doch schon recht angenehm aus. Die Aussparung oben für die Frontkamera ist sehr klein, viel kleiner als beim Xiaomi 12, wodurch man denkt, das Display-/Oberflächen-Verhältnis sei höher als es eigentlich ist.

Redmi Note 11 Pro Plus Front

Frontseite (Bild: TechnikNews)

Die Rückseite macht mit ihrer matten Glasrückseite auch absolut kein Problem, die graue Farbe in meiner Hand finde ich sogar recht schick. Sie wurde viel schlichter gehalten und je nach Lichteinstrahl gibt es einen matten Fleck als Reflexion, ziemlich angenehm. Die Kameras oben wurden in einer typischen Matrix-Kamera angeordnet. Sieht ziemlich nett aus, nur, dass sie ziemlich weit aus dem Gehäuse hervorstehen.

Die Rahmen in der Redmi Note 11 Serie sind zum ersten Mal für Xiaomi allesamt komplett abgeflacht, die Rückseite hingegen nur noch ein flaches Stück Glas, welches ähnlich wie beim iPhone nicht zu den Seiten hin abgerundet wurde. Das sorgt entsprechend für ein klobigeres Gefühl.

Wenn man Redmi Note hört, wird man das Smartphone vermutlich schon nicht mit dem Wort „kompakt“ in Verbindung bringen. Richtig so, denn durch das Design und die Abmessungen fühlt es sich tatsächlich auch wie ein sehr großes Smartphone mit entsprechend großer Displayfläche an.

Display & Konsumerlebnis: Hervorragend gut

Das Konsumerlebnis bestehend aus Bildschirm, Lautsprecher und Vibrationsmotor hat sich in den vergangenen Jahren schon zurecht zum Spezialgebiet für Xiaomi-Smartphones entwickelt. Das setzt sich auch im günstigen Preisbereich, zum Beispiel mit dem Redmi Note 11 Pro Plus, fort.

Zwei symmetrische Lautsprecher-Einheiten, unterstützt durch JBL, sorgen für einen hervorragenden, differenzierten Klang. Es handelt sich vermutlich um das Smartphone unter 500 Euro mit den besten Lautsprechern, die teilweise sogar mit deutlich teureren Smartphones mithalten können, auch wenn man zum Beispiel zum Xiaomi 12X noch einen Unterschied hört. Aber egal ob für lautes Musikhören unterwegs oder um Mal zwischendurch ein kurzes Video im Büro zu gucken, dieses Lautsprecher-System wird überzeugen.

Im Vergleich ist der Bildschirm schon deutlich weniger überraschend, aber es handelt sich natürlich auch um ein AMOLED mit hoher Bildwiederholrate, wie es üblich für diese Preisklasse geworden ist. Das Material ist ein Samsung E2 Pro, aber es zeigt auch die typischen Schwächen eines nicht-flexiblen Displays: regenbogenfarbige Verfärbungen bei seitlicher Betrachtung. Insgesamt kann man trotzdem sagen, dass es für den verlangten Preis gut ist, letztendlich findet man auch keine bessere Auswahl und im Vergleich zum Google Pixel 6 sehe ich keinen Unterschied.

Der seitliche Fingerabdrucksensor bei Xiaomi ist eine gute Methode, ihn zu platzieren. Er behält die schöne Optik der Rückseite bei, wobei es gleichzeitig immer noch genug praktikabel ist. Man muss den Finger nur einmal kurz platzieren und befindet sich in der Software.

Redmi Note 11 Pro Plus Fingerabdrucksensor

Fingerabdrucksensor seitlich (Bild: TechnikNews)

Sogar den X-Achse Vibrationsmotor hat Xiaomi nicht vergessen, der für angenehmes haptisches Feedback, unterstützend für die lebendige MIUI Benutzeroberfläche, sorgen kann.

Redmi Note 11 Pro Plus: Nutzungserlebnis & Software

Der Prozessor ist dieses Jahr eine interessante Wahl, es handelt sich nämlich um den MediaTek Dimensity 920. Mit ungefähr 470 Tausend Punkten im Antutu Benchmark positioniert er sich leicht unter einem Snapdragon 780G und gehört damit im Vergleich der Mittelklasse-Prozessoren eher dem unteren Bereich an. Das Zocken aufwendiger 3D Spiele, wie jetzt neu beworben „Genshin Impact“, setze ich natürlich gar nicht mit dem Smartphone in Verbindung, hingegen ist er immer noch stark genug, um eine gute alltägliche Performance zu gewährleisten. Ruckler und Abstürze sieht man in der MIUI Software selten, was das Bedienerlebnis gut und langfristig auf jeden Fall besser als beim Snapdragon 695 des kleinen Bruders machen wird.

Die schwache Leistung des Prozessors sorgt aber wieder dafür, dass es einige kleine Einschränkungen in der MIUI Software gibt, die so nicht ganz ihr volles Potenzial entfalten kann. Zum Beispiel wurde in einigen Oberflächen der unscharfe Hintergrund entfernt, Animationen beim Schließen von Apps verloren ihre zweite Ebene und sind insgesamt nicht so dynamisch, Bewegungen wie in der Wetter-App auch weniger lebendig.

Aber von der Funktionalität gibt es hingegen keine Einschränkungen, alle Features sind so vorhanden wie sie es sein sollten. Leider muss man auch hier eine ähnliche Problematik wie beim Xiaomi 12X feststellen, nämlich dass das Redmi Note 11 Pro Plus von Haus aus immer noch mit MIUI 12.5 Enhanced und Android 11 startet und bis heute, Stand Ende April, gibt es auch noch kein Update auf MIUI 13. Hoffentlich können Xiaomi hier ihr Spektrum an Geräten mit der Garantie für drei Android-Updates bald etwas erweitern, das würde die Konkurrenzfähigkeit des vorliegenden Smartphones noch einmal um ein Vielfaches steigern.

120W Aufladen: Das Merkmal schlechthin

Wenn das Smartphone schon „Plus“ im Namen hat, dann muss es doch auch was Besonderes zu bieten haben. In dem Fall ist es das Aufladen mit einer Geschwindigkeit von 120 Watt. Nach realem Test braucht das Redmi Note 11 Pro Plus mit dem beiliegenden Netzteil rund 17 Minuten für das vollständige Aufladen von 0 auf 100 Prozent, wobei man in fünf Minuten schon knapp die Hälfte des Akkus füllen konnte. Diese Geschwindigkeit gibt dem Nutzer im Alltag eine angenehme Sicherheit, nämlich die, dass der Prozentstand oben eigentlich vollkommen egal ist, da man es sowieso in wenigen Minuten wieder vollladen kann.

Redmi Note 11 Pro Plus Aufladen

Bild: TechnikNews

Ein Argument gegen schnelle Geschwindigkeiten ist schon immer die Akkugesundheit gewesen. Laut offizieller Herstellerangabe verfügt das Redmi Note 11 Pro Plus jedoch nach 800 Ladezyklen, also zwei Jahre täglichem Schnellladen, immer noch 80 Prozent der vollständigen Kapazität. Meiner Meinung nach ist das durchaus sehr gut genutzbar, da man auch nicht jedes Mal die maximale Geschwindigkeit voll ausnutzen muss. Wenn man am Schreibtisch zum Beispiel ein langsames Netzteil hat, dann kann man das Smartphone einfach da hängen lassen und den Akku schonen, aber für Notsituationen kann das schnelle Aufladen Gold wert sein.

Kamerasystem: Leider sehr enttäuschend

Die Komponente, die im letztjährigen Redmi Note 10 Pro am meisten hängen geblieben ist, ist sicherlich das Kamerasystem, denn mit einem 108 Megapixel Sensor im Preisbereich von unter 300 Euro lieferten sie ohne Frage eine sehr gute Bildqualität. Dieses Jahr setzt das Redmi immer noch auf den gleichen Sensor, aber die Bildverarbeitung sollte sich weiterentwickelt haben.

Das Problem an der Tatsache ist, dass wir bereits beim Xiaomi 11T letztes Jahr festgestellt haben, dass die Bildverarbeitung mit Prozessoren von MediaTek, die in einem Smartphone neben Prozessor, Grafikkarte, natürlich auch Bildverarbeitungsprozessoren enthalten, deutlich unausgereifter ist.

Das spiegelt sich leider auch beim Redmi Note 11 Pro Plus wieder, so sind die Ergebnisse eigentlich sogar schlechter als beim Redmi Note 10 Pro letztes Jahr, und selbst ein Redmi Note 11S 5G mit einem über doppelt so kleinen Sensor schafft es, ähnlich gute Ergebnisse abzuliefern. Die Problematik ist sehr ähnlich wie beim 11T, Bilder bei Nacht sind häufig zu dunkel und verfügen über keine Details, wobei die Ergebnisse tagsüber häufig übersättigt sind.

Ein weiterer Rückschritt im Vergleich zu anderen Xiaomi-Smartphones ist die Telemakro-Kamera. Beim Redmi Note 11 Pro Plus wurde sie leider durch eine mieserable 2 Megapixel Makrokamera ersetzt, die man sich im Prinzip auch wegdenken kann. Man muss wieder sehr nah an das Motiv, um ein Bild mit eher schlechter Qualität zu erhalten.

Insgesamt ist das Kamerasystem des Redmi Note 11 Pro Plus sehr enttäuschend, gerade deswegen, weil meine Erwartungen durch die sehr gute Hardware und guten Ergebnisse beim Redmi Note 10 Pro sehr hoch waren. Wer mehr Wert auf eine gute Hauptkamera legt, wird wohl zufriedener mit dem Realme 9 Pro Plus werden, und es müsste zumindest auf dem Niveau eines Poco F3 für aktuell 230 Euro sein, damit man sagen kann, es handele sich nicht um einen Kritikpunkt.

Redmi Note 11 Pro Plus: Fazit

Das Redmi Note 11 Pro Plus begegnet mit einem Preis von 379 Euro vielen starken Konkurrenten wie das OnePlus Nord 2, aber für deutlich weniger Geld wartet auch ein Poco F3 aus dem eigenen Konzern. Vergleicht man nun jedoch das reale Verhalten stellt man fest, dass man, abgesehen von dem schnellen Aufladen, viele relevante sonstige Spezifikationen aufgeben muss. Daher würde ich dieses Jahr beim Redmi Note 11 Pro Plus warten, bis der Preis auf um die 300 Euro gesunken ist, wie eben letztes Jahr, bis man wirklich zuschlagen kann. Im Vergleich zum Redmi Note 10 Pro erhält man dann auch ein ziemlich vollständiges Upgrade, anders als mit dem Redmi „regulären“ Note 11 Pro 5G oder 4G.

Als Nachfolger des überraschenden Redmi Note 10 Pro möchte die diesjährige Note 11 Serie wieder eher mit einem stabilen Gesamtpaket überzeugen. Mit einem auf Papier stärkeren Prozessor behält es die Vorteile des Vorgängers, wie den großen Akku bei, um gleichzeitig mit dem schnellen Aufladen die Preissteigerung zum Pro Plus zu rechtfertigen. Aber auch wenn die Pro-Modelle der Note-Reihe bei Redmi immer ein konstant gutes Verhalten hatten, ist das Lineup dieses Jahr durch zu viele Modelle deutlich zu unübersichtlich geworden. Auf der offiziellen Xiaomi Seite kostet das Note 11 Pro Plus bei gleicher Speicherkonfiguration nur 10 Euro mehr als das in allen Hinsichten schwächere Note 11 Pro 5G. Offensichtlich ist das Pro Plus also das lohnenswerteste Modell des Lineups.

Wir bedanken uns bei Xiaomi Deutschland für die Bereitstellung des Redmi Note 11 Pro Plus!

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Yinan Xia

Yinan interessiert sich schon sehr lange für Technik, insbesondere Smartphones. Daher fing er vor drei Jahren mit einem YouTube-Kanal rund um aktuelle Technik-Produkte an und berichtet nun für TechnikNews über aktuelle Themen, die ihn interessieren.

Yinan hat bereits 29 Artikel geschrieben und 6 Kommentare verfasst.

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