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Asus Zenfone 8 Flip im Test: Lohnt es sich noch?

Asus Zenfone 8 Flip Testbericht Header
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2021 TechnikNews)

Asus stellte vor einigen Monaten mit dem Zenfone 8 und 8 Flip zwei neue High-End-Smartphones vor, die eine interessante Ausstattung vorweisen können. In diesem Testbericht geht es um das größere Asus Zenfone 8 Flip, welches für eine unverbindliche Preisempfehlung von 799 Euro startete.

Für diesen Preis bekommen Kunden unter anderem ein hochwertiges Gehäuse aus Glas und Aluminium, ein riesiges 6,67 Zoll 90 Hertz OLED-Display ohne störende Aussparung, einen Snapdragon 888 aus dem Hause Qualcomm und einen 5.000 mAh starken Akku geboten. Außerdem fungiert die verbaute 64 Megapixel Triple-Kamera auch gleichzeitig als Frontkamera, denn wie es der Name „Flip“ bereits vermuten lässt, lassen sich die Kameras mit einem Klick umklappen. Wir haben das Smartphone ausführlich getestet und ob es sich noch lohnt, lest Ihr in den folgenden Zeilen.

Haptik, Design & Verarbeitung

Das Asus Zenfone 8 Flip ist ein großes, schweres und dickes Smartphone, welches in vielen Situationen nicht problemlos einhändig bedient werden kann. Die Abmessungen liegen bei 165 x 77,3 x 9,6 Millimeter und das Gewicht beträgt stolze 230 Gramm. Außerdem wirkt das Smartphone etwas kopflastig und liegt ein wenig scharfkantig in der Hand, da der Übergang vom Display zum Rahmen nicht allzu gut gelungen ist. Ich würde allen potenziellen Käufern empfehlen, das 8 Flip vor dem Kauf mal in die Hand zu nehmen, denn die Abmessungen sowie das Gewicht dürften viele Leute abschrecken, aber wer große und schwere Smartphones bevorzugt, kommt hier voll auf seine Kosten.

Der Rahmen besteht aus Aluminium, welcher aufgrund der matten Oberfläche recht unanfällig gegenüber Fingerabdrücke ist. Zudem vermittelt er ein äußerst hochwertiges Gefühl und verleiht dem Gerät Stabilität. Bei der Rückseite kommt Glas in Hochglanzoptik zum Einsatz, wodurch Fingerabdrücke leider nahezu magisch angezogen werden, völlig egal ob Ihr Euch für Schwarz oder Silber entscheidet. Die schwarze Farbe ist relativ unspektakulär und wirkt eher Grau statt Schwarz. Deutlich besser gefällt mir die silberne Farbe, denn je nach Lichteinfall schimmert diese leicht bläulich und hin und wieder wirkt sie auch Gold, was mir richtig gut gefällt. Neben den Farben sowie dem mittig platzierten Schriftzug „ASUS Zenfone“ fallen auch sofort die horizontal angeordneten Kameras im oberen Drittel auf. Hier finden insgesamt drei Sensoren Platz, die zwar ein gutes Stück aus dem Gehäuse hervorstehen, jedoch bei der Bedienung auf dem Tisch liegend kein Wackeln verursachen. Bei Bedarf können die Kameras auch als Frontkamera fungieren, indem sie nach vorne klappen, was schnell und ohne jegliche Probleme funktioniert. In der Kameraapp kann der Mechanismus auch über die Lauter- und Leiser-Tasten gesteuert werden, wodurch quasi von jedem Winkel fotografiert werden kann und falls Euch das Smartphone mal runterfallen sollte, klappen die Kameras automatisch ein.

Auf der Vorderseite dominiert ein riesiges OLED-Display, welches weder von einer Notch noch einer Punch-Hole unterbrochen wird, was man heutzutage sehr wenig zu sehen bekommt. Die Ränder um den Bildschirm sind keineswegs die dünnsten und für eine UVP von 799 Euro hätte ich mir ein wenig mehr erwartet, aber es geht noch in Ordnung.

Bei der Verarbeitung gibt es keinen Grund zur Kritik. Das Zenfone 8 Flip macht einen stabilen, gut verarbeiteten Eindruck, die Tasten sitzen fest im Gehäuse, sind hervorragend zu erreichen und haben einen guten Druckpunkt. Auch die „Flip-Kamera“ hinterlässt einen toll verarbeiteten Eindruck.

Display – ordentlich

Bei einer Diagonale von 6,67 Zoll löst das OLED-Panel im langgezogenen 20:9 Seitenverhältnis mit 2.400 x 1.080 Pixel auf, was uns auf 395 Pixel pro Zoll bringt und eine ausreichend scharfe Darstellung der Inhalte bewirkt. Im Alltag lassen sich ohne Vergleich zu anderen Geräten zwar keinerlei einzelne Pixel erkennen, aber vergleicht man das Panel mit höher auflösenden Displays, so ist definitiv ein Schärfeunterschied festzustellen. Auch bei der Bildwiederholrate ist ein Unterschied zur ähnlich teuren Konkurrenz festzustellen, denn der Bildschirm unterstützt nur 90 Hertz, was bedeutet, dass 90 Einzelbilder in der Sekunde wiedergegeben werden können. 90 Hertz gehen zwar völlig in Ordnung und sehen toll aus, aber für den angebotenen Preis und im Vergleich zum günstigeren Zenfone 8, welches 120 Hertz unterstützt, erwarte ich mehr.

Dank der OLED-Technologie haben wir es hier mit hervorragenden Schwarz- sowie Kontrastwerten zu tun und selbst der Weißwert, welcher bei OLED-Panels oftmals ein Problem darstellt, kann auf ganzer Linie überzeugen. Auch die Blickwinkelstabilität sowie die Helligkeit sind gut, aber keineswegs herausragend. Farben werden für meinen Geschmack etwas zu gesättigt wiedergegeben, aber großartig störend ist es keineswegs.

Software – Stock-Android mit vielen Zusatzfunktionen

Als Software kommt die hauseigene ZenUI, auf Basis von Android 11, zum Einsatz. Bei der ZenUi handelt es sich um eine sehr übersichtliche Benutzeroberfläche, welche Stock-Android sehr ähnelt. Zusätzlich wird das System mit einigen nützlichen Zusatzfunktionen erweitert, wie beispielsweise der „Smart-Taste“, über die Ihr beispielsweise den Google-Assistant durch zweimaliges Tippen starten könnt. Des Weiteren lässt sich das Display durch zweimaliges Tippen auf eine freie Stelle, ein- bzw.- ausschalten, was ich im Alltag sehr nützlich finde.

Mit Netflix, Instagram und Facebook war anfangs etwas an Bloatware vorinstalliert, aber glücklicherweise lassen sich bis auf Netflix alle genannten Apps deinstallieren.

Etwas enttäuscht bin ich allerdings von der Update-Versorgung, denn der Sicherheitspatch meines Testgeräts ist nach wie vor vom März 2021, was definitiv nicht sein sollte. Es kann aber natürlich auch sein, dass das bei meinem Testgerät ein Einzelfall ist.

Performance – schnell und flüssig

Unter der Haube werkelt der Snapdragon 888 aus dem Hause Qualcomm, gepaart mit 8 GB RAM und 256 GB an internem Speicher, welcher problemlos via microSD-Karte erweitert werden kann, was in dieser Preisklasse sehr lobenswert ist.

Zusammen mit der 90 Hertz Bildwiederholrate und der schlichten Software fliegt das Smartphone quasi durch alltägliche Dinge. Ruckler oder Verzögerungen sucht man hier vergeblich und insgesamt ist das Bedientempo auf einem enorm hohen Niveau. Auch größere Apps oder Spiele sorgen zu keiner Zeit für Probleme.

Hitzeentwicklung

Wie alle Smartphones mit dem Qualcomm Snapdragon 888 wird auch das Asus Zenfone 8 Flip sehr warm, vor allem beim Fotografieren oder intensiverer Nutzung. Hin und wieder wird es auch bei normaler, alltäglicher Nutzung spürbar warm, aber besorgniserregend wurde es in meiner gesamten Testphase zu keiner Zeit. Ein Xiaomi Mi 11 Ultra beispielsweise wird nochmal spürbar wärmer.

Akku – gut

Asus spendiert dem Zenfone 8 Flip einen 5.000 mAh starken Akku, der mit bis 30 Watt in etwa 90 Minuten komplett vollgeladen werden kann. Hier bieten einige Konkurrenten schon etwas mehr, aber immerhin wird das passende Netzteil mitgeliefert, was heutzutage leider alles andere als selbstverständlich ist. Wireless-Charging ist leider nicht möglich, was völlig unverständlich ist, denn das günstigere Zenfone 8 kann kabellos geladen werden.

Mit den Akkulaufzeiten bin ich prinzipiell zufrieden, da ich in meiner Testphase immer problemlos durch einen Tag kam und selbst 1,5 Tage oftmals kein Problem waren. Am Ende des Tages hatte ich bei einer Screen-On-Time von 5 bis 6 Stunden meist noch zwischen 20 und 35 Prozent Akku übrig, was sehr zufriedenstellend ist. Für 5.000 mAh und (nur) 90 Hertz hätte ich mir allerdings noch ein wenig mehr erwartet, aber das liegt vermutlich wieder am Snapdragon 888, der äußerst ineffizient ist.

Kamera – Licht und Schatten

Die Kamera-Ausstattung kann sich auf dem Papier echt sehen lassen, denn Asus verzichtet zum Glück auf eine unnötige Makrokamera und verbaut stattdessen eine sinnvolle Telekamera, welche mit 8 Megapixel auflöst und einen 3-fach optischen Zoom ermöglicht. Mit dazu gibt es eine 64 Megapixel Hauptkamera und ergänzt wird dieses Setup von einer Ultra-Weitwinkelkamera mit 12 Megapixel.

Asus Zenfone 8 Flip Kamera

Die Triple-Kamera des Asus Zenfone 8 Flip. (Bild: TechnikNews)

Mit der Hauptkamera gelingen überraschend scharfe Aufnahmen mit ordentlichem Dynamikumfang und meist akkurater Farbwiedergabe. Lediglich Grüntöne werden für meinen Geschmack teilweise etwas zu dunkel wiedergegeben. Sobald die Lichtbedingungen schlechter werden, kann das Asus Zenfone 8 Flip nicht mehr wirklich überzeugen, vor allem in Anbetracht des hohen Preises. Die Aufnahmen werden oft zu dunkel und fangen sehr schnell an zu rauschen. Zum Vergleich, das fast halb so teure OnePlus Nord 2 hat bei Lowlight die Nase vorn und auch das Huawei nova 9 oder Google Pixel 6 sind sichtbar besser.

Die Ultra-Weitwinkelkamera macht solide Aufnahmen, aber ist der UVP von 799 Euro nicht wirklich angemessen. Für diesen Preis erwarte ich vor allem eine höhere Bildschärfe, wie es beispielsweise beim günstigeren OnePlus 9 der Fall ist.

Positiv hervorheben, möchte ich den 3-fach optischen Zoom, der einen sehr guten Job macht. Farben werden meist natürlich wiedergegeben und die Bildschärfe ist klasse, sodass selbst bei 5-facher Vergrößerung noch sehr ansehnliche Aufnahmen entstehen. Hier können viele Konkurrenten in dieser Preisklasse und selbst ein paar Flaggschiffe, wie das iPhone 13 für 899 Euro, das OPPO Find X3 Pro mit einer UVP von stolzen 1.149 Euro oder das Samsung Galaxy Z Fold3 für 1.799 Euro nicht ganz mithalten.

Die größte Stärke dieses Smartphones ist natürlich die hervorragende Selfie-Qualität. Bei keinem anderen Konkurrenten bekommt Ihr so scharfe, farbechte Selfies mit tollem Dynamikumfang und schön natürlichem Bokeh. Für Gruppenselfies empfiehlt es sich, die Ultra-Weitwinkelkamera zu nutzen, wodurch ebenfalls sehr gute Aufnahmen gelingen. Wer viel Wert auf Selfies legt, kommt beim Zenfone 8 Flip voll auf seine Kosten. Videos können sogar in 8K aufgenommen werden, was allerdings nicht allzu gut aussieht. Ich empfehle, Videos in 4K mit 30 oder 60 Bilder pro Sekunde aufzunehmen, denn hier liefert das 8 Flip eine tolle Schärfe, gute Farben sowie eine gute Stabilisierung. Während des Aufnehmens kann die Flip-Kamera über die Lauter- und Leiser-Taste gesteuert werden, was coole Möglichkeiten ergibt.

Testfotos

Schauen wir uns dazu noch ein paar Testfotos an. Die folgenden Bilder sind wie immer absolut unbearbeitet, aber verlustfrei komprimiert, um die Ladezeiten sowie den Speicherverbrauch der Webseite gering zu halten.

Vergleich mit dem OnePlus Nord 2

Zu guter Letzt wollen wir schauen, wie sich die Kameras des Asus Zenfone 8 Flip im Vergleich zur Konkurrenz schlägt. Hierfür tritt das OnePlus Nord 2 an, welches wohlgemerkt mindestens 300 Euro weniger kostet. (Beim Klick auf die Bilder könnt Ihr die Ergebnisse des jeweiligen Vergleiches lesen).

Sonstiges – solide Stereo-Lautsprecher, dürftiger Vibrationsmotor und mehr

Asus verbaut Stereo-Lautsprecher, die sehr laut werden und für einen recht guten Klang sorgen. Das Xiaomi 11T klingt zwar noch etwas besser, aber auch mit den Lautsprechern des Zenfone 8 Flip kann man mehr als zufrieden sein.

Der verbaute Vibrationsmotor ist eher enttäuschend, vor allem für ein solch teures Smartphone. Er vermittelt kein sonderlich hochwertiges Gefühl in der Hand und darüber hinaus klingt er recht störend, besonders wenn das Smartphone auf dem Tisch liegend Benachrichtigungen empfängt und daraufhin vibriert. Sowohl Xiaomi als auch OnePlus und Realme haben selbst in der Mittelklasse deutlich mehr zu bieten.

Zu guter Letzt möchte ich noch erwähnen, dass das Smartphone aufgrund der Flip-Kamera natürlich nicht gegen das Eindringen von Wasser und Staub geschützt ist.

Fazit

Das Asus Zenfone 8 Flip ist eigentlich ein überzeugendes Smartphone der Oberklasse mit hochwertigem Gehäuse, ordentlichem Display, astreiner Performance, solider Akkulaufzeit, guter Zoomkamera, überragender Selfie-Qualität und zufriedenstellender Stereo-Lautsprecher. Mit der Haupt- und Ultra-Weitwinkelkamera, der fehlenden 120 Hertz Bildwiederholrate, dem ausbaufähigen Vibrationsmotor und dem fehlenden Wireless-Charging gibt es in Anbetracht der hohen UVP von 799 Euro allerdings auch ein paar Schwächen, die in dieser Preisklasse eigentlich nicht sein dürften.

Leider ist der Preis noch nicht wirklich gesunken, was vermutlich der Chipkrise geschuldet ist. Solange der Preis nicht auf unter 600 Euro fällt, kann ich das Smartphone nur sehr schwer weiterempfehlen, denn zwischen 600 und 800 Euro gibt es mit dem OnePlus 9, OnePlus 9 Pro, Samsung Galaxy S21, Google Pixel 6 Pro und Co. viele gute Smartphones, die in einigen Punkten dem Zenfone 8 Flip überlegen sind. Wenn Ihr sehr viel Wert auf die Selfie-Qualität legt, dann könnt Ihr gerne zugreifen und werdet sehr glücklich werden, aber ich würde vielleicht noch etwas abwarten bis wir bei etwa 600 Euro angekommen sind.

Wir bedanken uns bei Asus Deutschland für die Bereitstellung des Asus Zenfone 8 Flip!

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Fabian Menzel

Fabian ist schon seit Mitte September 2020 ein Teil von TechnikNews und versorgt die Seite regelmäßig mit diversen News, aber auch mit einigen Testberichten zu Smartphones. Ihm macht es unglaublich viel Spaß und er ist extrem dankbar, so ein tolles Team an seiner Seite zu haben. In seiner Freizeit hört er gerne Musik und fotografiert gelegentlich mit seinem Huawei Mate 50 Pro.

Fabian hat bereits 300 Artikel geschrieben und 24 Kommentare verfasst.

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