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Huawei P20 Pro im Test: Der Kamera-Spitzenreiter macht sich selbstständig

Bild: © 2018 TechnikNews
(Beitragsbild: © 2018 © 2018 TechnikNews)

Das Huawei P20 Pro ist – ohne Frage – eines der Top-Smartphones 2018. Ich hatte nun die Möglichkeit, es für einige Monate im Alltag ausführlich zu testen. Doch taugen die drei Kameralinsen wirklich etwas? Und wieso sich das P20 Pro sogar selbstständig macht – diese und weitere Fragen klären wir in diesem Langzeittest.

Im April habe ich bereits einen Artikel zu meinem Ersteindruck des Huawei P20 Pro veröffentlicht. Damals war ich schon nach dem Auspacken direkt begeistert – das Design und die hochwertige Verarbeitung brachten mich einfach zum Staunen. Ob ich jetzt, knapp 3 Monate später, immer noch so begeistert bin? Spoiler: Ja. Doch gehen wir dem auf dem Grund, wieso das so ist – mein Test.

Verarbeitung: Hochwertig und spiegelglatt

Das Huawei P20 Pro spiegelt: Das liegt an der Glasrückseite auf der Rückseite. Als Käufer hat man hier die Wahl zwischen den Farben Schwarz, Blau, Pink und „Twilight“. Letztere bietet einen Farbverlauf von Lila zu Aquamarin. Ist es der Power-Taster oder die Lautstärke-Tasten: Alles sitzt fest und ist top verarbeitet. Ich war mit dem Huawei P20 Pro die letzten Monate immer ohne Hülle unterwegs. Bis auf eine etwas am Rand mittlerweile abgehende Displayfolie habe ich keinen einzigen Kratzer am Gerät – sowohl auf der Rückseite als auch am Display nicht.

Durch die abgerundeten Kanten liegt das P20 Pro richtig angehm im der Hand, auch wenn es einem öfters fast aus der Hand rutscht. Dies liegt an der aalglatten Rückseite – zwar so glatt, dass es auf etwas abgeschrägten Tischen sogar selbständig nach unten rutscht. Auch etwas nervig: Die Rückseite ist schon nach wenigen Minuten komplett mit Fingerabdrücken überdeckt. Es war wirklich eine kleine Herausforderung, Testbilder ohne Fingerabdrücke zu fotografieren. Darüber hinaus ist das P20 Pro nach IP67 auch staub- und wasserdicht.

Display: 6,1 Zoll mit Notch

Wie fast jedes Smartphone im Jahr 2018 ist auch das Huawei P20 Pro mit einer Notch ausgestattet – eine Einkerbung am oberen Displayrand. Doch dies bringt auch Vorteile: So kann man ein größeres Display einbauen, ohne den Rahmen weit vergrößern zu müssen. Auch praktisch: Die Notch lässt sich deaktivieren. Dann zeigt das System an dieser Stelle einen schwarzen Balken an, um sie sozusagen auszublenden. Das Display löst übrigens in Full HD+ (2240 x 1080 Pixel) auf und liefert so alle Inhalte gestochen scharf.

So sieht die Notch bei eingeschaltetem Display dann aus. (Bild: © 2018 TechnikNews)

Etwas schade: Die ganze Bildschirmfläche lässt sich wegen des Seitenverhältnisses von 18,7:9 selten nutzen. Zwar gibt es auf YouTube einen Zoom, füllt aber das Display trotzdem nur bis zur Notch aus – es bleibt also wieder ein schwarzer Balken. Wie auch im Huawei Mate 10 Pro wird man öfters vom System gefragt, ob man diese App im Vollbildmodus angezeigt haben möchte. Diese Meldung erscheint dann, wenn Entwickler die App noch nicht auf das neue Seitenverhältnis optimiert haben.

Leistung: Multitasking und genug Power trotz altem Prozessor

Auch dieses Jahr verbaut Huawei wieder den Kirin 970-Prozessor von letztem Jahr. Bereits 2017 hat man den Prozessor mit KI-Chip im Mate 10 Pro verbaut. Somit landet dieser derzeit in Benchmarks weit unter den Top 3. Im Benchmark-Test mit Antutu erzielte das P20 Pro eine Punktezahl von knapp 206.000 Punkten. Wirft man einen Blick auf die Rangliste, liegt man hier derzeit auf Platz 20, direkt hinter dem OnePlus 5 und dem Nokia 8. An der Spitze findet man aktuell neben dem OnePlus 6 auch das Samsung Galaxy S9 (Plus). Für einen Flagschiff-Killer schon etwas schade.

Doch das P20 Pro ist im Alltag weit mehr als schnell: Multitasking mit den 6GB Arbeitsspeicher und das Wechseln zwischen Apps klappt einwandfrei, ohne Verzögerungen. Spiele wie PUBG oder Asphalt 8 laufen beide auf den höchsten Einstellungen. Währenddessen heizt sich aber der Prozessor gerne auf: Das Hitze-Problem vom letzten Jahr im Mate 10 Pro gibt es hier leider immer noch vereinzelt. Im Alltag aber überhaupt nicht störend.

Stichpunkt Power: Im P20 Pro ist ein 4000mAh-Akku mit Schnellladefunktion verbaut. Dieser lässt sich mittels „Huawei Quick-Charge“ in knapp 1h 5min voll, und in 30 Minuten auf 60 Prozent aufladen. Während meines Tests erreichte ich an mehreren Tagen eine SOT (Screen on Time – die Zeit, in der das Display gesamt eingeschaltet war) von 8-9 Stunden. Neben dem hielt das Smartphone im Test knapp 1 1/2 Tage durch. Heißt: Spätestens am zweiten Tag zu Mittag muss man das P20 Pro wieder aufladen, außer man ist ein wirklich sparsamer Nutzer.

Kamera: Dreifach besser?

Mit dem P20 Pro hat Huawei auch dieses Jahr wieder mit der deutschen Highend Kamera-Marke Leica kooperiert. Die Kamera besteht als erste auf diesem Markt aus drei Linsen auf der Rückseite. Im Detail besteht sie aus einem Monochrom-Sensor mit 20MP, einem Tele-Sensor mit 8MP und einem Farb-Sensor mit 40 Megapixeln. Speziell die zweite Linse, für das Zoom zuständig, hat mich begeistert. Sogar Aufnahmen im 10x-Zoom sind noch sehr gut zu erkennen und überhaupt nicht verpixelt. Verlustfreies Zoom ist bis zu 5-fach möglich.

Die Kamera erkennt durch die künstliche Intelligenz automatisch das Motiv vor der Linse. (Bild: © 2018 TechnikNews)

Zusätzlich ist die Kamera mit einer künstlichen Intelligenz ausgestattet, welche Motive vor der Linse automatisch erkennt und optimiert. Richtet man so die Kamera Richtung Himmel erscheint im Kamera-Bildschirm ein Text mit „Blauer Himmel“ und färbt den Himmel etwas nach. Genau das gleiche passiert auch, wenn man das Smartphone Richtung Landschaften oder grünen Wiesen richtet. Falls man diese starke Farbe nicht will, kann man die KI aber auch mit Klicken auf das X wegschalten.

Drei Monate – genug Zeit, fast jede Lichtsituation mit dem P20 Pro aufzunehmen. Welchen Modus ich jeweils verwendet habe, ist bei den folgenden Bildern immer vermerkt. Am Abend habe ich einige Aufnahmen mit dem „Nacht“-Modus geknipst. Hier hält man sein Smartphone für einige Sekunden still und die Kamera fängt so viel Licht wie möglich ein. Das ganze funktioniert, anders als bei Spiegelreflex-Kameras, sogar ohne Stativ. Alle folgenden Bilder sind übrigens original und unbearbeitet.

Huawei P20 Pro: Testbilder

Auch an Selfie-Fans hat man gedacht: Mit einer Frontkamera mit einer Auflösung von 24 Megapixeln sind auch diese ausreichend versorgt. Neben einigen Spielereien wie Beauty-Modus und verschiedene Belichtungsszenen kann man wirklich detailreiche Selfies aufnehmen. Zudem kann das P20 Pro Videos in 4K-Auflösung mit bis zu 30fps aufnehmen. Daneben bietet man noch einen Super-Slomo-Modus – bei diesem kann man für 0,3 Sekunden bis zu 960fps aufnehmen. Klingt praktisch, gestaltet sich im Alltag aber relativ schwierig genau im richtigen Moment abzudrücken. Ein solches Testvideo findet ihr hier oder etwas weiter unten.

Huawei P20 Pro: 960fps Testvideo

An dieser Stelle gilt anzumerken, dass es während des langen Tests mehrere Updates für die Kamera gab. Mehrmals wurde die Qualität dadurch, speziell bei schlechten Lichtverhältnissen, verbessert. Die obigen Aufnahmen wurden nach den ersten zwei großen Updates aufgenommen, um die ganze Sache objektiv zu bewerten. Daher unterscheidet sich die Qualität eventuell von Bildern anderer Blogs und Tests.

Must-Know-Facts: Kein Klinkenanschluss und Android 8.1

Da fehlt doch was, richtig? Ja – wir haben noch gar nicht über die Software gesprochen. Im Huawei P20 Pro läuft Android 8.1 mit der hauseigenen Oberfläche EMUI 8.1. Generell ähnelt diese an iOS von Apple. Ansonsten bietet diese einige praktische Funktionen, wie das Aufnehmen von Screenshots mit dem Knöchel, einen Dark-Mode und noch viele Features mehr. Doch auch bei diesem Huawei-Smartphone bin ich der Meinung, dass es ohne EMUI noch schneller laufen würde. Aber naja. Weiters hat Huawei uns gegenüber bereits bestätigt, dass die gesamte P20-Reihe noch dieses Jahr Android P bekommen soll.

Der Fingerabdrucksensor ist wirklich blitzschnell und erkennt den Finger nahezu jedes Mal. Achja: Wo ist denn der Klinkenstecker hin? (Bild: © 2018 TechnikNews)

Wie oben schon erwähnt ist das Smartphone nach IP67 auch staub- und wasserdicht. Einen Tauchgang im Pool und im Waschbecken hat es ohne Probleme überstanden. Die maximale Wassertiefe darf aber nur 1,5 Meter betragen – ansonsten kann es zu Schäden kommen.

Mit der P20-Reihe fällt dieses Jahr auch erstmals in der P-Serie der klassische Klinkenstecker. Musik horchen funktioniert somit nurmehr mittels USB-C- oder Bluetooth-Kopfhörer. Wer so etwas aber nicht hat, für den liegt im Lieferumfang ein Adapter von Klinke auf USB-C bei. Da es trotz Glasrückseite aber auch kein Wireless-Charging gibt, ist gleichzeitiges Aufladen und Hören sowieso nicht möglich – schade.

Es gibt noch was: Als großes Highlight pries man bei der Vorstellung des Huawei P20 Pro auch die Dolby Atmos-Lautsprecher an. So strömen aus beiden Lautsprechern, aus der Hörmuschel und aus dem rechts sitzenden Lautsprecher unten, klare Sounds auf den Nutzer zu. Dreht man das Smartphone quer erhält man erst das richtige Surround-feeling. Man hat dann wirklich das Gefühl den Sound von links und rechts zu hören.

Fazit: Das Kamera-Smartphone 2018

Nicht umsonst wurde das Huawei P20 Pro vom DXOMark mit einer Punktezahl von 109 als beste Smartphone-Kamera ausgezeichnet. In Punkto Kamera kann es sowohl bei schlechten Licht am Tag als auch in der Nacht punkten. Vom verlustfreien 5x-Zoom war ich ebenfalls angetan. Abgesehen davon bietet das Smartphone trotz altem Prozessor ausreichend Leistung für den Alltag: Apps starten schnell, es gibt keine Abstürze und alle aktuellen Games laufen auf höchsten Einstellungen. Auch haben mich die Lautsprecher dieses Jahr wirklich überrascht – im Vergleich zu den vorherigen Huawei-Smartphones eine große Verbesserung.

Sieht irgendwie cool aus: Der Power-Button ist rot. (Bild: © 2018 TechnikNews)

Punkteabzüge gibt es aber beim fehlenden Wireless-Charging. Bei diesem Preis des P20 Pro sollte sowas schon drin sein. Ein Auge zudrücken kann man bei der wirklich aalglatten Rückseite, durch diese sich das P20 Pro oft schon selbständig gemacht hat (daher übrigens auch der Titel) und auf den Boden gefallen ist. Für den aktuellen Preis von rund 700 Euro, anfangs 900 Euro UVP, sollte man sich hier zudem auch überlegen, ob man sich nicht eine Hülle anschafft.

Was mir noch negativ aufgefallen ist, war der Lautsprecher gemeinsam mit dem Mikrofon. Immer wenn ich den Lautsprecher aktiviert hatte und mich etwas vom Smartphone entfernt habe, konnte mich mein Gesprächspartner nicht mehr verstehen. Vermutlich liegt das am zu stark eingestellten Noise-Cancelling des P20 Pro. Diesen Fehler hätte man allerdings schon beheben können.

Wer allerdings nicht so viel mit dem Smartphone fotografiert oder etwa nicht so viel Wert auf die Kamera legt, könnte das OnePlus 6 die bessere und günstigere Alternative sein. Für welches Smartphone man sich aber dann letztendlich entscheidet, sollte jeder nach dem eigenen Geschmack und Budget festlegen.

Abschließendes Danke an Huawei für die Bereitstellung des P20 Pro!

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*Dieser Testbericht entstand in Zusammenarbeit mit DeinHandy und enthält daher weiterführende Kauf-Links. Dies hat aber keine Auswirkungen auf den Test selbst und das Smartphone wurde auch nicht von DeinHandy gesponsert. Aus Gründen unserer Transparenz aber hier trotzdem aufgeführt.

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David Wurm

Macht das TechnikNews-Ding gemeinsam mit einem tollen Team schon seit 2015. Werkelt im Hintergrund an der Server-Infrastruktur und ist auch für alles Redaktionelle zuständig. Ist an der aktuellen Technik fasziniert und bloggt gerne über alles Digitale. In der Freizeit oftmals beim Webentwickeln, Fotografieren oder Radiomachen anzutreffen.

David hat bereits 962 Artikel geschrieben und 382 Kommentare verfasst.

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19 Kommentare
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Reini

Ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis Huawei nach Apple auch noch Samsung überholt. Sieht so aus, als wären sie wieder einen Schritt näher gekommen 😉

Martina

Bin voll zufrieden mit meinem Huawei! Tolle Kamera, gute Software und läuft immer schnell! Danke für die Fotos1

Thomas

Hallo, eine transparente Hülle ist kostenlos im Lieferumfang enthalten .. Dann rutscht gar nichts ab und es sind keine Fingerabdrücke drauf.. Ich habe das Handy seit Beginn und bin voll begeistert. Aber ohne Hülle ist es nicht gut verwendbar wie im Bericht gut erklärt. LG und danke für den Bericht

Philipp Jansen

Erstmal Lob an euch: eure Testberichte, insbesondere Bilder, verbessern sich wirklich, weiter so!
Was mich von einem Huawei Smartphone immer abhält ist die Software EMUI selbst. Die Dinger wären soo gut mit soo viel Power, wenn man nur diese überladene Oberfläche weglassen würde!
Vielleicht bekommt ihr ja mal ein offizielles Statement zu diesem Thema her, würde mal Klarheit schaffen wieso man die Smartphones nicht fur andere Software wie LineageOS öffnet.

Renées

@david: ich glaube, das meint er nicht so. eine eigene software hat jeder hersteller, ist ja bei oneplus etwa auch so. was wohl seine frage war ist, wieso man beim design unbedingt auf apple-schiene fahren muss und die software mit oft sinnfreien funktionen überlädt.
mich würd das auch mal interessieren, bitte um infos hier.

Luca

@David: Und wenn man das ganze zeug wie ki & co garnicht nutzen will? Dann ist mir doch egal, ob das nicht funktioniert. Der hersteller liefert einfach mit seiner software standardmäßig aus und jeder kann dann entscheiden, was er will. Fände ich besser.
@Renees: Oneplus hat auch seine überladenen funktionen. Die einzigen die hier wirklich gut sind sind nokia mit deren software, das ist wirklich reines android.
Btw: eine reaktion von huawei wäre wirklich mal super. Das fragen sich viele.

Renées

luca, ich meine dass wenigstens die oberfläche stock android sein sollte und man sich jederzeit eine eigene software draufklatschen kann. beide punkte sind bei oneplus der fall. und die haben überhaupt kein überladenes android, so ein blödsinn. die haben ein paar sinnvolle features, ja, aber nichts überladen.

Christian

Wie schaut es mit der Software aus? Wie oft kommen Updates, Sicherheitspatch-Stand?

Renées

anfang mai? whut? wie oft hat dazwischen das oneplus updates bekommen? 4x?

Martina

Wieos braucht man oft Updates wenn es sowieso immer gut läuft? Ich verstehe euch nicht.

Brunner

Wieso hast du als Minuspunkt nicht den fehlenden Klinkenstecker aufgezählt? Zählt doch auch …

Renées

+1, sehe ich auch so

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