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Realme 9 Pro 5G im Test: Mehr Rückschritte als Fortschritte!?

Realme 9 Pro Testbericht Header
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2022 TechnikNews)

Der chinesische Hersteller stellte dieses Jahr mit dem Realme 9 Pro 5G und dem Pro+ gleich zwei Geräte der 9 Pro Serie vor, die sich besonders beim Display sowie der Hauptkamera stark unterscheiden. Nachdem wir das Pro Plus-Modell bereits ausführlich getestet haben, wird es nun Zeit, das reguläre 9 Pro unter die Lupe zu nehmen.

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 319,99 Euro bekommen Kunden unter anderem ein großes LC-Display mit flüssiger Bildwiederholrate von 120 Hertz, einen Qualcomm Snapdragon 695, einen 5.000 mAh starken Akku mit 33 Watt Fast-Charge und eine 64 Megapixel Triple-Kamera geboten. All das klingt zwar nicht schlecht, aber für eine UVP von 319,99 Euro könnte man, zumindest auf dem Papier, etwas mehr erwarten. Glücklicherweise ist der Preis mittlerweile auf etwa 250 Euro gesunken, was die technischen Daten nun deutlich interessanter wirken lässt. Wie sich das Realme 9 Pro in den letzten Wochen im Alltag geschlagen hat, lest Ihr in diesem ausführlichen Testbericht.

Haptik & Design – der erste Rückschritt

Beim Realme 9 Pro handelt es sich um ein eher größeres Smartphone, was die Abmessungen von 164,3 Millimeter in der Höhe und 75,5 Millimeter in der Breite gut verdeutlichen. Es kann in einigen Situationen nicht mehr problemlos mit einer Hand bedient werden, aber das ist heutzutage bei nahezu allen Smartphones der Fall. Mit 195 Gramm ist das 9 Pro signifikant schwerer als sein Vorgänger geworden und auch die Dicke hat mit 8,5 Millimeter zugenommen, was vermutlich dem größeren Akku geschuldet ist. Trotzdem liegt das Smartphone recht angenehm in der Hand, denn die Rückseite ist zu beiden Seiten leicht zum Rahmen hin abgerundet.

Der Rahmen besteht aus Kunststoff, der aufgrund der matten Oberfläche sehr dankbar gegenüber Fingerabdrücken ist. Im Rahmen ist auch der Fingerabdrucksensor platziert, welcher das Smartphone schnell und zuverlässig entsperrt. Auch die Rückseite besteht aus Kunststoff, jedoch ist dieser hochglänzend, wodurch Fingerabdrücke nahezu magisch angezogen werden. Außerdem fühlt er sich alles andere als hochwertig an und lässt sich sogar eindrücken. Im Vergleich zum Vorgänger haben wir es hier mit einem erheblichen Rückschritt zu tun, denn dieser war noch mit einer matten Rückseite ausgestattet, welche einen deutlich hochwertigeren und stabileren Eindruck hinterließ. Bei den Farben haben Kunden mit „Sunrise Blue“, „Aurora Green“ und „Midnight Black“ drei Optionen zur Auswahl. Ich habe letztere zum Testen bekommen und würde ehrlicherweise von dieser Farbe abraten, da sie extrem anfällig für Fingerabdrücke ist. In der linken Ecke finden drei Kameras Platz, die ein gutes Stück aus dem Gehäuse hervorstehen, was dazu führt, dass das Smartphone bei der Bedienung auf dem Tisch liegend spürbar wackelt.

Drehen wir das Realme 9 Pro herum, so sehen wir ein gewohntes Bild aus der Einsteiger- bis Mittelklasse. Das Display wird in der linken Ecke von einer kleinen Aussparung unterbrochen und die Ränder um den Bildschirm könnten definitiv etwas dünner sein.

Display – Fort- und Rückschritt

Der chinesische Hersteller verbaut ein 6,6 Zoll großes LC-Display mit einer Auflösung von 2.412 x 1.080 Pixel, welches nur von einer kleinen Punch-Hole, in der die Frontkamera Platz findet, unterbrochen wird. Des Weiteren unterstützt der Bildschirm eine flüssige Bildwiederholrate von 120 Hertz, was im Vergleich zum Vorgänger ein Fortschritt darstellt, denn dieser kam mit lediglich 60 Hertz daher.

Allerdings entschied sich Realme sowohl beim 7 Pro als auch beim 8 Pro für ein hochwertiges OLED-Panel, welches für hervorragende Schwarz- sowie Kontrastwerte sorgte. Das ist beim Realme 9 Pro nun leider nicht mehr der Fall, denn Realme entschied sich lieber für ein günstiges LC-Display, um 120 Hertz verbauen zu können, denn 120 Hertz lassen sich deutlich besser vermarkten. Des Weiteren ist der Bildschirm nicht allzu blickwinkelstabil, was im Alltag sehr störend sein kann. Die maximale Helligkeit geht in Ordnung, aber bei direkter Sonneneinstrahlung kann es definitiv zu Problemen mit der Ablesbarkeit kommen.

Abschließend kann ich sagen, dass das Display im Realme 9 Pro eher enttäuschend ist, vor allem wenn man es mit dem Vorgänger und der Konkurrenz vergleicht. OLED-Panels sind mittlerweile für über 300 Euro zum Standard geworden und Realme war mit dem 8 Pro auf einem guten Weg und haben mit der GT Master Edition oder dem GT Neo 2 so ziemlich die besten Displays für rund 300 Euro abgeliefert, aber mit dem Panel des 9 Pro geht der Hersteller leider einen großen Schritt zurück. Schade Realme.

Software – Realme UI 3.0

Als Software kommt die hauseigene Benutzeroberfläche Realme UI in Version 3.0, auf Basis von Android 12, zum Einsatz. Ich bin mittlerweile tatsächlich ein großer Fan der Realme UI, da man hier einiges nach seinem eigenen Geschmack nach anpassen kann. So können beispielsweise die Farben sowie Symbole der UI verändert werden. Darüber hinaus integriert Realme auf der linken Seite des Home-Screens den beliebten Google-Discover-Feed und es gibt selbstverständlich auch einen App-Drawer. Im Vergleich zur Realme UI 2.0 ist die Einstellungen-App sowie die Benachrichtigungsleiste etwas übersichtlicher geworden und hinzu kommen noch schönere und flüssigere Animationen, welche das Benutzererlebnis enorm verbessern.

Als Zusatzfunktionen kann der Nutzer beispielsweise die Symbole der Apps konfigurieren, die Navigation verändern und es gibt Screen-Off-Gesten (Gesten für das ausgeschaltete Display). Des Weiteren lässt sich das Gerät durch zweimaliges Tippen auf das ausgeschaltete Display aufwecken und durch zweimaliges Tippen auf eine freie Stelle wieder ausschalten. Ein sehr nützliches und praktisches Feature, welches ich im Alltag sehr oft nutze. Mittlerweile gibt es sogar eine Schnellstartfunktion für das Starten der Kamera, was ich in jüngerer Vergangenheit noch vermisste.

Leider installiert Realme einiges an Bloatware vor, was den eigentlich positiven Ersteindruck etwas trübt, aber immerhin können alle Apps deinstalliert werden können.

Performance – leichter Fortschritt, aber…

Unter der Haube werkelt der im 6-Nanometer-Verfahren gefertigter Snapdragon 695 aus dem Hause Qualcomm, dem je nach Version 6 oder 8 GB RAM zur Seite stehen. Mit dazu gibt es 128 GB an internem Speicher, der sich mittels einer MicroSD-Karte erweitern lässt.

Der Snapdragon 695 ist auf dem Papier im Vergleich zum 720G im Vorgängermodell nur minimal stärker. Es ist ein solider Prozessor, der im Alltag für eine ordentliche Performance sorgt. Apps starten und schließen angenehm schnell und dank der flüssigen 120 Hertz Bildwiederholrate wirkt das Realme 9 Pro erheblich flüssiger als das 8 Pro. Allerdings gibt es schon bei leicht aufwendigeren Dingen leichte Ruckler und für eine unverbindliche Preisempfehlung von 319,99 Euro hätte ich mir einen stärkeren Prozessor gewünscht. So bietet beispielsweise die Realme GT Master Edition für unter 300 Euro mit den Snapdragon 778G einen deutlich stärkeren sowie zukunftssicheren Prozessor.

Akku – (minimaler) Fortschritt und großer Rückschritt

Die Akkulaufzeit ist dank dem riesigen 5.000 mAh starken Akku minimal besser als beim Vorgänger geworden. Mit aktivierter 120 Hertz Bildwiederholrate kam ich immer locker durch einen Tag und oftmals waren auch bis zu zwei Tage überhaupt kein Problem. Am Ende des Tages hatte ich bei einer Screen-On-Time von 5 bis 6 Stunden meist noch zwischen 45 und 55 Prozent Akku übrig.

Mit dem mitgelieferten 33 Watt Netzteil kann der Akku in etwa 90 Minuten wieder vollgeladen werden, was im Preisbereich von etwa 300 Euro eher durchschnittlich ist. Im Vergleich zum Vorgänger haben wir es hiermit sogar mit einem großen Rückschritt zu tun, denn dieser konnte mit dem mitgelieferten 50 Watt Netzteil in 50 Minuten komplett vollgeladen werden. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass das Realme 7 Pro sogar mit bis zu 65 Watt geladen werden konnte. Wie kann es sein, dass das fast zwei Jahre ältere Smartphone bei der Ladetechnologie deutlich besser ist?

Kamera – Rückschritt auf dem Papier, aber…

Realme verbaut auf der Rückseite eine Triple-Kamera, bestehend aus einer 64 Megapixel Hauptkamera, einer 8 Megapixel Ultra-Weitwinkelkamera und ein weiterer Sensor mit 2 Megapixel, welcher für Makroaufnahmen zuständig ist. Zum Vergleich, das 8 Pro hatte noch einen 108 Megapixel Hauptsensor. Für Selfies ist eine 16 Megapixel Frontkamera zuständig.

Realme 9 Pro Kamera

Die Triple-Kamera des Realme 9 Pro. (Bild: TechnikNews)

Mit der Hauptkamera gelingen tatsächlich sehr solide Aufnahmen mit ordentlicher Schärfe und einem guten Dynamikumfang. Letztes Jahr beim Vorgänger hatte ich noch die viel zu übersättigte Farbwiedergabe kritisiert, aber beim Realme 9 Pro ist diese Kritik nicht mehr gegeben. Die Farbwiedergabe ist gut. Auch bei Lowlight kann es im Nachtmodus für unter 300 Euro durchaus überzeugen.

Die Ultra-Weitwinkelkamera ist in einigen Situationen zwar sehr nützlich, da deutlich mehr eingefangen werden kann, aber die Qualität ist sichtbar schlechter als bei der Hauptkamera. Hier ist aber ehrlicherweise kaum ein anderer Konkurrent in dieser Preisklasse besser.

Fazit

Das Realme 9 Pro konnte in unserer Testphase nicht wirklich überzeugen, da es im Vergleich zum Vorgänger einige Rückschritte gibt und der Preis von aktuell etwa 250 Euro viel zu hoch ist. Für beinahe den gleichen Preis bekommt Ihr sogar schon die Realme GT Master Edition, welche besonders beim Design, dem Display und der Performance deutlich besser ist. Wer allerdings eine bessere Kamera sucht, sollte sich das Realme 9 Pro+ anschauen, welches für etwa 70 Euro mehr zu haben ist.

Wir bedanken uns bei Realme Deutschland für die Bereitstellung des Realme 9 Pro!

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Fabian Menzel

Fabian ist schon seit Mitte September 2020 ein Teil von TechnikNews und versorgt die Seite regelmäßig mit diversen News, aber auch mit einigen Testberichten zu Smartphones. Ihm macht es unglaublich viel Spaß und er ist extrem dankbar, so ein tolles Team an seiner Seite zu haben. In seiner Freizeit hört er gerne Musik und fotografiert gelegentlich mit seinem Huawei Mate 50 Pro.

Fabian hat bereits 300 Artikel geschrieben und 24 Kommentare verfasst.

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