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Vivo Y76 5G im Test: Zwei Pro- und drei große Contra-Punkte

Vivo Y76 5G im Test Header
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2022 TechnikNews)

Ende Februar stellte Vivo mit dem neuen Y76 5G ein weiteres Mittelklasse-Smartphone der Y-Serie für den Deutschen Markt vor und seit kurzem ist es auch in Österreich zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 319 Euro verfügbar. In Deutschland müssen 329 Euro für das Vivo Y76 5G in die Hand genommen werden.

Für diesen Preis bekommen Kunden eine matte Rückseite aus Kunststoff, ein LC-Display mit nur 60 Hertz, einen Dimensity 700 aus dem Hause MediaTek, einen 4.100 mAh starken Akku mit 44 Watt Fast-Charge, eine 50 Megapixel Triple-Kamera sowie einen Mono-Lautsprecher geboten. Zumindest auf dem Papier kann das Y76 nicht vollends überzeugen, aber ob das auch bei der alltäglichen Nutzung der Fall ist und ob sich ein Kauf lohnt, erfahrt Ihr in den folgenden Zeilen.

Haptik, Design & Verarbeitung

Mit Abmessungen von knapp 164 Millimeter in der Höhe sowie 75 Millimeter in der Breite ist das Vivo Y76 5G eindeutig den eher größeren Smartphones zuzuordnen, welche nicht problemlos mit einer Hand bedient werden können. Dennoch liegt es trotz seiner Größe sehr angenehm in der Hand, was zum einen am niedrigen Gewicht von 175 Gramm und zum anderen am schlanken Gehäuse von lediglich 7,79 Millimeter liegt. Hinzu kommt eine nahezu perfekt abgerundete Rückseite, wodurch der Übergang von der Rückseite bis hin zum Rahmen sehr gut gelungen ist, was ebenfalls zum ausgesprochen tollen Handling beiträgt.

Der Rahmen besteht aus Kunststoff in Hochglanzoptik, welcher enorm anfällig für Fingerabdrücke ist und keinen allzu hochwertigen Eindruck hinterlässt, aber für 319 bzw. 329 Euro ist das heutzutage leider normal. Glücklicherweise hat sich Vivo bei der Rückseite etwas mehr Mühe gegeben. Sie besteht zwar ebenso aus Kunststoff, jedoch ist dieser matt und somit deutlich dankbarer gegenüber Fingerabdrücke. Zudem ist die Textur sehr rau, was sich angenehm sowie einzigartig anfühlt. Ein Redmi Note 10 Pro mit Glasrückseite fühlt sich zwar hochwertiger an, aber auch mit dem Y76 kann man durchaus zufrieden sein. Mit Cosmic Aurora und Midnight Black haben Kunden zwei wunderschöne Farben zur Auswahl. Ich habe das Modell in Midnight Black getestet, welches eher Grau wirkt und je nach Lichteinfall sogar leicht Silber schimmert, was meiner Meinung nach wunderschön aussieht. Neben der Farbe fällt auch sofort das Kameramodul mit drei Sensoren in der linken Ecke auf, welches ein gutes Stück aus dem Gehäuse hervorsteht, was dazu führt, dass das Smartphone bei der Bedienung auf dem Tisch liegend spürbar wackelt.

Drehen wir das Smartphone um, so scheinen wir wieder im Jahr 2019 angekommen zu sein, denn die Ränder um den Bildschirm sind für den angebotenen Preis überdurchschnittlich dick und weswegen Vivo hier eine Notch verbaut, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Es zerstört zwar keineswegs das Design, aber da hier nur eine Frontkamera zum Einsatz kommt, wäre eine Punch-Hole-Aussparung die bessere Lösung gewesen.

Die Verarbeitung ist durchschnittlich. Teilweise knarzt das Gehäuse, das Smartphone fühlt sich leicht hohl an und die Rückseite lässt sich minimal eindrücken, was einige Konkurrenten überwiegend besser machen. Immerhin sind die Tasten hervorragend verarbeitet und haben einen soliden Druckpunkt.

Display – zu wenig

Auf der Vorderseite kommt ein 6,58 Zoll LC-Display im langgezogenen 20:9 Seitenverhältnis zum Einsatz, welches mit 2.408 x 1.080 Pixel angenehm scharf auflöst, sodass einzelne Pixel während der Nutzung nicht zu erkennen sind. Leider unterstützt der Bildschirm nur eine Bildwiederholrate von 60 Hertz, was im Jahr 2022 für über 300 Euro schlichtweg zu wenig ist. Nahezu alle Konkurrenten bieten mindestens 90 Hertz und bei einem Poco F3, Redmi Note 11 Pro, Realme GT Master oder dem Realme 8i für unter 200 Euro bekommen Kunden 120 Hertz geboten.

Vivo Y76 5G Display

Bild: TechnikNews

LCD-typisch haben wir es hier mit einem eher unterdurchschnittlichen Schwarzwert zu tun und auch die Kontrastwerte können nicht wirklich überzeugen. Der Weißwert hingegen gefällt mir ziemlich gut und auch die generelle Farbwiedergabe geht in Ordnung. Farben werden zwar intensiv, aber dennoch ausreichend realistisch wiedergegeben. Etwas enttäuschend fällt die Blickwinkelstabilität aus, denn schon bei leichten Neigungen verfärben sich Farben sichtbar ins Rötliche. Bei der maximalen Helligkeit gibt es ebenfalls noch Verbesserungsbedarf. In hellen Umgebungen kann das Panel zwar noch gut abgelesen werden, aber sobald die Sonne auf den Bildschirm scheint, kommt es zu Problemen mit der Ablesbarkeit. In diesem Punkt ist die Konkurrenz überwiegend besser.

Performance – (maximal) durchschnittlich

Unter der Haube werkelt der Dimensity 700 aus dem Hause MediaTek, dem ordentliche 8 GB RAM und wahlweise 128 oder 256 GB an internem Speicher zur Seite stehen, welcher problemlos via MicroSD-Karte erweitert werden kann.

Abgesehen vom guten RAM-Management ist die generelle Performance (maximal) durchschnittlich. Apps starten zwar ausreichend schnell, aber schon hier fallen erste Unterschiede zu einigen Konkurrenten auf, welche Apps noch einen Tick flotter öffnen. Das Schließen von Apps könnte definitiv schneller und vor allem flüssiger laufen. Ruckler und Verzögerungen gehören beim Y76 an einigen Stellen leider mit dazu. Schon jetzt stößt der Prozessor hier und da an seine Grenzen, was ihn nicht besonders zukunftssicher macht. Vivo hätte hier schlichtweg einen stärkeren Prozessor verbauen müssen, denn für über 300 Euro hat ein Dimensity 700 meiner Meinung nach nichts zu suchen.

Software – große Verbesserungen

Als Software kommt die hauseigene Benutzeroberfläche Funtouch OS in Version 12, auf Basis von Android 11 zum Einsatz, was Anfang Mai ziemlich schwach ist.

In Sachen Optik erinnert die hauseigene Benutzeroberfläche sehr stark an Stock-Android. Die Einstellungen sind sehr übersichtlich, es gibt einen App-Drawer und auch bei der Benachrichtigungsleiste gibt es Ähnlichkeiten, aber auch Vorteile im Vergleich zu Pixel-Smartphones mit Stock-Android. So ist bei Vivo beispielsweise der Regler für die Helligkeit deutlich besser mit einer Hand zu erreichen, was bei immer größer werdenden Smartphones ziemlich wichtig ist.

Hinzu kommen einige sinnvolle Zusatzfunktionen, wie beispielsweise ein gutes Always-On-Display, einen Dunkel- sowie Augenschutzmodus und einige dynamische Effekte. Eine Gestensteuerung ist selbstverständlich auch mit an Board, jedoch sehen Animationen bei Weitem nicht so schön wie beim X60 Pro aus. Ansonsten wurden Animationen mit der neuen Funtouch-Version deutlich flüssiger und schöner, was besonders beim Herunterziehen der Benachrichtigungsleiste auffällt. Des Weiteren scheint sich Vivo endlich meine Kritik der letzten Vivo-Testberichte zu Herzen genommen haben, denn mit Funtouch 12 wurde endlich eine Schnellstartfunktion für die Kamera (Icon in der unteren rechten Ecke auf dem Sperrbildschirm) sowie App-Raster eingeführt. Danke Vivo!

Akku – einfach nur klasse

Der festverbaute 4.100 mAh starke Akku sorgt für phänomenal gute Laufzeiten. Am Ende des Tages hatte ich bei einer Screen-On-Time von 5 bis 6 Stunden meist noch zwischen 47 und 60 Prozent Akku übrig, was somit locker für zwei Tage reicht. Auch Heavy-User sollten kein Problem haben, mit dem Vivo Y76 5G durch einen Tag ohne Ladung zu kommen. Hier hat Vivo auf ganzer Linie abgeliefert.

Mit dem mitgelieferten 44 Watt Fast-Charge Netzteil ist der Akku in gut 30 Minuten zu 70 Prozent vollgeladen, was zwar von Realme, OnePlus und Redmi noch getoppt wird, aber dennoch völlig zufriedenstellend und deutlich besser als bei Samsung, Sony und Motorola ist.

Kamera – ordentliche Hauptkamera

Auf der Rückseite verbaut der chinesische Hersteller eine Triple-Kamera, welche von einem 50 Megapixel Hauptsensor aus dem Hause Samsung angeführt wird. Mit dazu gibt es noch zwei weitere Sensoren mit jeweils 2 Megapixel, die für Makroaufnahmen sowie Tiefeneffekte zum Einsatz kommen. Eine Ultra-Weitwinkelkamera sucht man hier leider vergeblich, was für den angebotenen Preis und im Vergleich zum Y72 5G, welches über eine Ultra-Weitwinkelkamera verfügt, definitiv kritisiert werden muss. Für Selfies ist eine 16 Megapixel Frontkamera zuständig, die Gesichter zwar etwas zu weich zeichnet, ansonsten aber durchaus überzeugen kann.

Vivo Y76 5G Kamera

Die Triple-Kamera des Vivo Y76 5G. (Bild: TechnikNews)

Die Hauptkamera macht bei guten Lichtbedingungen sehr schöne Aufnahmen, die sich vor allem durch einen sehr hohen Dynamikumfang auszeichnen. Für 319 bzw. 329 Euro gibt es in diesem Punkt kaum signifikant bessere Alternativen. Auch der Weißabgleich sowie die Farbwiedergabe können überzeugen. Ganz selten kann es noch passieren, dass Farben etwas zu kräftig wiedergegeben werden, aber in den meisten Fällen produziert das Y76 ansehnlich natürliche Fotos. Relativ durchschnittlich ist hingegen die Schärfe. Sobald die Lichtbedingungen schlechter werden, sollte der Nachtmodus verwendet werden, welcher die Bilder für kurze Zeit belichtet. Ihr dürft hier natürlich keine Wunderdinge erwarten, aber für 319 bzw. 329 Euro kann man über die Lowlight-Performance nicht meckern. Allerdings muss Euch auch klar sein, dass es für nur etwas 50 Euro ein OnePlus Nord 2 gibt, das bei schlechten Lichtbedingungen deutlich bessere Ergebnisse liefert.

Wie bei nahezu allen anderen Smartphones in der Mittelklasse ist die Bildqualität der 2 Megapixel Makrokamera auch beim Vivo y76 5G sehr enttäuschend. Aufnahmen lassen einige Details vermissen und Farben werden zu blass dargestellt. Vivo hätte sich diese Kamera also sparen können und das dafür gesparte Geld lieber in eine Ultra-Weitwinkelkamera investieren sollen.

Testfotos

Schauen wir uns dazu noch ein paar Testfotos an. Die folgenden Bilder sind wie immer absolut unbearbeitet, aber verlustfrei komprimiert, um die Ladezeiten sowie den Speicherverbrauch der Webseite gering zu halten.

Sonstiges

Über den seitlich platzierten Fingerabdrucksensor im Rahmen lässt sich das Smartphone sehr schnell und sicher entsperren. In Sachen Zuverlässigkeit gibt es ebenfalls nichts zu meckern.

Der verbaute Vibrationsmotor ist wie bei den meisten Konkurrenten in dieser Preisklasse nichts Besonderes. Er klingt zwar nicht störend, aber das vermittelte Gefühl in der Hand wirkt nicht sonderlich hochwertig.

Zu guter Letzt wollen wir uns noch dem Lautsprecher widmen. Ja richtig gelesen, Vivo verbaut tastsächlich nur einen Mono-Speaker auf der Unterseite, der beim Schauen von Videos oder beim Zocken leicht verdeckt werden kann. Die Klangqualität geht in Ordnung, aber bei Xiaomi, Redmi, OnePlus und Samsung bekommen Kunden in dieser Preisklasse eine deutlich bessere Qualität geboten.

Fazit

Das Vivo Y76 5G ist ein eher durchwachsenes Mittelklasse-Smartphone. Die Akkulaufzeit sowie die Hauptkamera sind zwar gut und der unverbindlichen Preisempfehlung von 319 bzw. 329 Euro definitiv angemessen, aber mit dem schwachen 60 Hertz LC-Display, der eher mauen Performance sowie der viel zu hohen UVP weist das Y76 5G auch drei erhebliche Schwächen auf, weswegen ich dieses Smartphone zum aktuellen Preis leider nicht weiterempfehlen kann. Falls der Preis in den nächsten Monaten auf etwa 220 Euro fällt, kann man gerne zugreifen, vor allem wenn man viel Wert auf eine gute Akkulaufzeit, schnelles Fast-Charging sowie eine gute Hauptkamera legt. Wem hingegen das Display und die Performance wichtiger sind, sollte sich definitiv bei der Realme 8 Serie, dem Realme GT Master oder der Redmi Note 11 Serie umschauen.

Wir bedanken uns bei Vivo Österreich für die Bereitstellung des Vivo Y76 5G!

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Fabian Menzel

Fabian ist schon seit Mitte September 2020 ein Teil von TechnikNews und versorgt die Seite regelmäßig mit diversen News, aber auch mit einigen Testberichten zu Smartphones. Ihm macht es unglaublich viel Spaß und er ist extrem dankbar, so ein tolles Team an seiner Seite zu haben. In seiner Freizeit hört er gerne Musik und fotografiert gelegentlich mit seinem Huawei Mate 50 Pro.

Fabian hat bereits 300 Artikel geschrieben und 24 Kommentare verfasst.

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