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Google Pixel 5 im Test: Weniger High-End, mehr besseres Smartphone

Google Pixel 5 Test
Bild: © 2020 TechnikNews
(Beitragsbild: © 2020 © 2020 TechnikNews)

Vor knapp zwei Monaten hat man die Idee des Google Pixel 5 geboren. Wir hatten damals in unserer News getitelt: „Kein Flaggschiff mehr“. Wie sich im Test allerdings herausstellt, muss das kein Nachteil sein. Eher bringt das viele Vorteile mit, mit denen Google ein Top-Smartphone kreiert hat.

In Zusammenarbeit mit Google Österreich durfte ich das Google Pixel 5 im letzten Monat ausführlich testen. Ehrlich gesagt war ich sehr gespannt, ob das neue Google-Smartphone im Vergleich zum Google Pixel 4 XL nicht eher ein Downgrade darstellt. Es kam allerdings völlig anders: In den letzten Wochen lernte ich das – eigentlich in der Mittelklasse angesiedelte – Smartphone so richtig zu schätzen. Wieso? Das erfahrt Ihr im folgenden Test.

In der Verpackung

In der Verpackung steckt auch dieses Mal wieder ein USB-C-Kabel, gemeinsam mit einem USB-C-Netzteil. Darüber hinaus gibt es noch einen Schnellstartguide, einen Adapter von USB-C auf USB-A und optional noch eine Hülle. Letztere kostet knapp 40 Euro und lässt sich im Google Store ganz einfach mitbestellen.

Kompakt & stylisch

Hand aufs Herz – vom Design her waren die Google Pixel gefühlt immer Jahre hinterher. Ein großes Merkmal waren die immer dicken Displayränder. Das Google Pixel 5 hingegen sieht echt gut aus. Die Displayränder sind auf allen Seiten nahezu komplett ident, was mir bei keinem anderen Smartphone so positiv aufgefallen wäre. Auch setzt man zu meinem Glück auf keine Notch, sondern auf ein Kamera-Loch auf der linken Oberseite. Beim horizontalen Ansehen von Videos fällt das Loch kaum auf, da man das Smartphone sowieso hält – da überdeckt man dieses eigentlich mit der Handfläche.

Google Pixel 5 Display

Das Google Pixel 5 hat echt tolle Displayränder. (Bild: © 2020 TechnikNews)

Google traut sich auch dieses Jahr farblich neue Schritte zu gehen und kommt in den Farben Schwarz und „Sorta Sage“. Letzteres ist ein Dunkelgrün, wessen Oberfläche sich anfühlt wie Papier. Fühlt man etwas genauer, scheint einem die Rückseite des Smartphones fast etwas geriffelt. Dadurch liegt es großartig geschmeidig und angenehm in der Hand. Das wird durch einen weiteren Punkt verstärkt, nämlich die Größe. Also, auf zum nächsten Punkt:

Display mit Loch

Das Google Pixel 5 misst sehr kompakte 144,7 x 70,4 x 8mm – alle Displayelemente können auch mit kleinen Händen so sehr gut bedient werden. Trotzdem beträgt die Displaygröße dabei angenehme 6 Zoll, da man eben auf ein kleines „Punch-Hole“ am linken oberen Bildschirmrand setzt.

Google Pixel 5 Display-Notch

Die Notch fällt so gut wie nicht auf. (Bild: © 2020 TechnikNews)

Ansonsten löst das Display mit 2340 x 1080 Pixel (Full-HD) angenehm scharf auf und bietet gute Farb- & Kontrastdarstellung. Obendrauf gibt es noch eine Bildwiederholfrequenz von 90 Hertz. Die „Smoothness“ des Displays merkt man deutlich – ob sich das allerdings auch schlecht auf die Akkulaufzeit auswirkt? Klären wir weiter unten.

Die „Herdplatte“ – Kamera

Auf der Rückseite des Google-Smartphones finden wir links oben die Kamera in Form eines Quadrats angeordnet. Diese kommt in einer Dual-Kamera-Ausstattung, wobei die erste Linse mit 12.2 MP (f/​1.7) und die zweite Linse mit 16.0 MP (f/​2.2, Weitwinkel) erstaunlich gute Bilder knipst. Videos sind bis zu einer Auflösung von 4K bei 60 FPS möglich, es gibt zudem noch eine optische Bildstabilisierung.

Google Pixel 5 Kamera

Die „Herdplatten“-Kamera mit zwei Linsen. (Bild: © 2020 TechnikNews)

Google setzt bei auch beim Google Pixel 5 weniger auf Quantität, sondern auf Qualität – in Form von Software. Den eigenen Chip „Pixel Visual Core“, welcher alleinig für das Rechnen der Bilder zuständig war, finden wir im neuen Google-Phone nicht mehr. Das softwaretechnische Verarbeiten der Fotos dauert gefühlt 2 bis 3 Sekunden länger als im Vorgängermodell – dies geschieht allerdings erst, wenn man es in der Galerie anklickt. Somit funktioniert das Schießen von Fotos generell weiter ziemlich flott.

Im Vergleich zum Vorgänger Pixel 4 setzt man beim aktuellen Flaggschiff nicht mehr auf eine Zoom-Linse, sondern auf Weitwinkel. Durch die gute Softwareverarbeitung der Bilder ist der Wegfall aber nicht zu spüren – bis zu 10-fach lässt sich weiterhin zoomen.

Folgende Bilder sind absolut unbearbeitet, aber verlustfrei komprimiert, um die Ladezeiten und Speicherverbrauch der Webseite niedrig zu halten.

Kamera-Bilder des Google Pixel 5

Pfeilschnell trotz Mittelklasse-Prozessor

„Oh Mann, Google setzt beim Pixel 5 nurmehr auf einen Mittelklasse-Prozessor! Das kann doch nur langsam sein!“ Zugegeben, genau das waren meine Gedanken bei der Vorstellung des Smartphones. Aber so ist es nicht – also der zweite Punkt. Mittlerweile sind wir bei Smartphones an einem Punkt angelangt, dass die Prozessoren so viel Leistung bieten, wir diese aber nicht ausnutzen. Viel Leistung bedeutet allerdings auch viel Energieverbrauch. Nicht selten sind die Top-Smartphones somit wahre Akkufresser.

Beim neuen Google-Phone kommt unter der Haube der Qualcomm Snapdragon 765G Octa-Core-Prozessor zum Einsatz. Diesem steht als GPU ein Adreno 620 und 8 GB an Arbeitsspeicher beiseite. Für Dateien hat man einen Speicherplatz von 128 GB zur Verfügung, welchen man nicht erweitern kann. In meinem Fall reicht das für mich, bei anderen könnte das durchaus knapp werden, da wird man mit dem Google Pixel 5 dann nicht glücklich.

Pures Android, pure Freude

Wie bei einem Google-Smartphone wohl verständlich, setzt man hier auf reines Android. Die Pixel-Geräte sind auch die ersten, welche Software-Updates bekommen und am schnellsten auf neue Android-Versionen aktualisieren können. In diesem Fall kommt hier Android 11 zum Einsatz – mit dem neuesten Sicherheitspatch aus diesem Monat. Erst vor einigen Tagen hat Google den Pixel-Phones wieder ein größeres Update spendiert. Mir gefällt besonders die Optik des reinen Android – andere Nutzer, welche von Herstellern mit eigener Oberfläche kommen, könnten sich hier über schnellere Performance freuen, aber durch weniger Einstellungsmöglichkeiten und Spielereien enttäuscht sein.

Wireless-Charging – ganz besonders

Obwohl Google beim Pixel 5 auf der Rückseite auf Kunststoff setzt, ist Wireless Charging möglich. An der Stelle der QI-Spule ist nämlich auch etwas Glas mit von der Partie, welches aber nicht spürbar ist. Das hat bislang kein anderer Hersteller so implementiert, den Mittelweg von Google finde ich hier ziemlich gut. Ganz neu ist bei Google dieses Jahr auch, dass andere Smartphones oder Gadgets kabellos über die Rückseite geladen werden können. Natürlich – so eine Funktion kennen wir schon länger, bei Pixel-Smartphones gab es das aber noch nie.

Google Pixel 5 Rückseite Case

Die originale Google-Hülle schützt das Pixel 5, ist aber nicht im Lieferumfang enthalten. (Bild: © 2020 TechnikNews)

Steckt man das Google Pixel 5 an die Steckdose wird seit neuestem zudem das Weitergeben des Akkus kurzzeitig aktiviert. Ziemlich praktisch, wenn man seine Kopfhörer auch kabellos damit aufladen möchte. Das kabellose Aufladen funktioniert übrigens auch mit Hülle.

Der Akku läuft lang

Ein Highlight ist auch die Akkulaufzeit. Bislang war Google nicht unbedingt berühmt darin, Smartphones mit langer Akkulaufzeit zu bauen. Dieses Mal sind beim Pixel 5 aber eine Displayzeit von sieben Stunden problemlos drin. Im Vergleich zu den nicht mal 4 bis 5 Stunden im Google Pixel 4 XL sind das hier ein Traum. Die Kapazität wurde mit seinen 4.080 mAh statt 3.800 mAh im Pixel 5 auch nochmal deutlich aufgestockt. Lediglich dauert das Aufladen ziemlich lang – knapp 2 Stunden, mit 18 Watt, via USB Power Delivery.

Auch beim Akku spielt bei Google die Software keine unwesentliche Rolle. So wurde die Akkulaufzeit des Smartphones von Tag zu Tag ein Stückchen besser, nach ein paar Wochen ist das dann schon deutlich spürbar. Mit dem neuen Feature „Adaptive Charging“ wird der Akku künftig auch beim Aufladen geschont, indem der Zeitpunkt des Vollladens hinausgezögert wird (etwa über Nacht).

Fazit

Sagen wir es kurz: Das Google Pixel 5 ist das meiner Meinung nach beste Google-Smartphone bislang. Obwohl man auf dem Datenblatt beim Prozessor Abstriche macht, gleicht man diesen Punkt durch gute Software und grandiose Akkulaufzeit wieder voll aus. Es gab während des Tests nie das Problem, dass der Prozessor zu langsam gewesen wäre oder Apps verspätet geladen hätten – das ist bei anderen Mittelklasse-Smartphones oft ganz anders. Auch das Zurückkehren von Face Unlock des Google Pixel 4 auf einen Fingerprintsensor macht speziell in Zeiten einer Pandemie mit Masken nur Sinn. Und das Soli-Radar des Vorgängers war – na ja, milde ausgedrückt – ziemlicher Schwachsinn, der sich deutlich auf die Akkulaufzeit ausgewirkt hat. Nicht umsonst war das Google Pixel 4 XL im Test die wahre „Gefühlsachterbahn“.

Obwohl man meines Erachtens das Pixel 5 nicht als Mittelklasse-, sondern als High-End-Smartphone bezeichnen sollte. Mit der Kamera, dem flüssigen 90Hz-Display, dem flotten Fingerabdrucksensor, Wireless Charging, 5G, IP68-Zertifizierung und dem hochwertig anfühlenden Design bringt das neue Smartphone von Google alles mit, was jenes der oberen Preisklasse bieten sollte. Und das für aktuell knapp 615 Euro im Google Store.

Leider hat es Google auch dieses Mal wieder nicht geschafft, das Smartphone auf den österreichischen Markt zu bringen. So bleibt hierzulande Interessierten wieder nur die einzige Möglichkeit, über einen Transfer-Dienst das Paket an eine deutsche Lieferadresse schicken zu lassen und von dort weiterleiten zu lassen. Wieso ein so großes Unternehmen weiterhin nicht das komplette Portfolio auch in Österreich anbietet, ist mir ein Rätsel.

Für Sparfüchse gibt es allerdings eine weitere Variante, die Google dieses Jahr noch vorgestellt hat. Redakteur Fabian hat vor einigen Tagen seinen Testbericht zum Google Pixel 4a 5G veröffentlicht, ein günstigerer Ableger des Pixel 5. Lest auch gerne in seinen Testbericht, solltet Ihr knapp 200 Euro sparen wollen. Dafür verzichtet Ihr aber auf das 90Hz-Display und auf Wireless Charging.

Danke an Google Österreich für die Bereitstellung des Testgeräts.

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David Wurm

Macht das TechnikNews-Ding gemeinsam mit einem tollen Team schon seit 2015. Werkelt im Hintergrund an der Server-Infrastruktur und ist auch für alles Redaktionelle zuständig. Ist an der aktuellen Technik fasziniert und bloggt gerne über alles Digitale. In der Freizeit oftmals beim Webentwickeln, Fotografieren oder Radiomachen anzutreffen.

David hat bereits 962 Artikel geschrieben und 382 Kommentare verfasst.

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