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Samsung Galaxy A32 5G im Test: Leider viel zu wenig für das Geld

Samsung Galaxy A32 5G Testbericht Header
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2021 TechnikNews)

Das Samsung Galaxy A32 5G startete vor einigen Wochen bei stolzen 279 Euro und war somit ganz klar der Mittelklasse zuzuordnen. Wirft man allerdings einen Blick auf das Datenblatt, so bemerkt man recht schnell, dass Samsung an einigen Stellen enorme Abstriche, wie beispielsweise beim Display, gemacht hat.

Dieses wurde von der ersten Sekunde an heftigst kritisiert, denn Samsung setzt tatsächlich auf ein IPS-Display mit niedriger Auflösung und fehlenden 90 oder gar 120 Hertz. Allein deshalb ist das Galaxy A32 5G eigentlich eher der Einsteigerklasse zuzuordnen. In den folgenden Zeilen werden wir zum einen die Frage klären, ob das Smartphone abgesehen vom Display überzeugen kann und zum anderen, ob es zu empfehlen ist.

Haptik, Design und Verarbeitung

Mit Abmessungen von 164,2 mm in der Höhe und 73,1 mm in der Breite ordnet sich das Galaxy A32 5G von der Größe perfekt unter die heutigen Smartphones ein. Es ist zwar ein eher größeres Gerät, aber Samsung hat es hier anders als etwa beim letztjährigen S20 Ultra nicht übertrieben. Als ich das Smartphone zum ersten Mal in die Hand nahm, war ich etwas negativ gestimmt, denn es wirkte zum einen dick (8,6 mm) und klobig, aber auch recht schwer (205 Gramm). Diesen Eindruck habe ich nach wie vor. Die Kanten sind nicht optimal abgerundet, wodurch ein eher unangenehmes Gefühl in der Hand vermittelt wird.

Wie bei nahezu allen Smartphones in diesem Preisbereich besteht auch das A32 5G leider aus Kunststoff in Hochglanzoptik. Dieser fühlt sich nicht besonders hochwertig an und zieht sowohl Fingerabdrücke als auch Kratzer nahezu magisch an. Die Rückseite meines Testgeräts ist schon von oben bis unten mit einigen Kratzern übersät. Samsung hätte sich hier etwas mehr Mühe geben können. Ich habe prinzipiell zwar nichts gegen Kunststoff, vor allem weil es in nahezu allen Smartphones für unter 300 Euro zu finden ist, aber Samsung hätte wenigstens matten Kunststoff, wie beim A52 5G und A72, verbauen können. Matter Kunststoff ist deutlich dankbarer gegenüber Fingerabdrücke und Kratzer.

Samsung Galaxy A32 5G Kratzer und Fingerabdrücke

Die Rückseite des Galaxy A32 5G ist extrem anfällig für Kratzer und Fingerabdrücke. (Bild: TechnikNews)

Das Galaxy A32 5G wird in vier verschiedenen „Awesome“ Farbvarianten angeboten: Weiß, Blau, Violett und Schwarz. Letztere habe ich getestet. Neben den Farben fällt auf der Rückseite ein weiteres Detail auf, nämlich die Kameras. Hier verbaut der südkoreanische Hersteller vier Stück, die alle einzeln, und nicht wie sonst üblich in einem großen Rechteck, im Gehäuse des Smartphones untergebracht sind. Damit sorgt Samsung mal wieder für etwas Abwechslung und ich bin ein großer Fan davon, vor allem weil die Sensoren kaum aus dem Gehäuse hervorstehen, weshalb das Gerät bei der Bedienung auf dem Tisch liegend kaum wackelt. Drehen wir das Smartphone um, so begrüßt uns ein großes 6,5 Zoll Display, zu dessen Qualität gleich noch ausführlich berichtet wird. Das Panel wird nur von einer kleinen Notch, in der die Frontkamera Platz findet, unterbrochen. Die Ränder um das Display fallen leider etwas dicker aus, wodurch das A32 5G eher an ein Smartphone aus 2018 statt eines aus 2021 erinnert.

Bei der Verarbeitung ist mir nichts Negatives aufgefallen. Die Tasten sitzen fest im Gehäuse, haben einen ordentlichen Druckpunkt und insgesamt macht das A32 5G einen durchaus stabilen Eindruck.

Display – ein schlechter Scherz

Kommen wir nun zum Display, was ohne Frage ein schlechter Scherz ist. Es handelt sich um ein 6,5 Zoll großes LC-Display, welches mit 1.600 x 720 Pixel extrem niedrig auflöst und obendrauf nur eine Bildwiederholrate von 60 Hertz unterstützt. Erstmal finde ich es total unverständlich, wie Samsung für 279 Euro ein Smartphone mit LCD-Panel auf den Markt bringen kann, denn die 4G-Variante des A32, das deutlich günstigere A40 und sogar das A30 aus dem Jahr 2019 sind mit einem hochwertigen OLED-Bildschirm ausgestattet. Des Weiteren lösen die eben genannten Smartphones und nahezu alle anderen für unter 300 Euro mit Full-HD+ auf. Sogar das deutlich günstigere Poco M3, welches aktuell für etwa 120 Euro angeboten wird, löst mit 2.340 x 1.080 Pixel sichtbar schärfer auf. Im Alltag lassen sich beim Galaxy A32 5G durchaus einzelne Pixel erkennen. Wer allerdings keine schärferen Displays gewohnt ist, wird mit der Auflösung keine allzu großen Probleme haben.

Samsung Galaxy A32 5G Display

Die Frontkamera sitzt in einer kleinen Notch. (Bild: TechnikNews)

Als wäre die LCD-Technologie und die geringe Auflösung nicht schon genug, aktualisiert sich das Bild in einer Sekunde nur bis zu 60 mal. 90 Hertz sind in dieser Preisklasse, zumindest bei LCD, mittlerweile Standard und einige bieten sogar auch schon 120 Hertz. Samsung, wenn Ihr schon ein LC-Display verbaut, um wahrscheinlich Kosten zu sparen, dann spendiert dem Panel doch wenigstens eine höhere Auflösung oder eine höhere Bildwiederholrate.

Auch die restlichen Punkte konnten mich im Alltag nur bedingt überzeugen. Die maximale Helligkeit reicht gerade so aus, um das Display bei Sonnenschein noch einigermaßen gut ablesen zu können und auch die Farbdarstellung geht in Ordnung. Farben werden zwar ausreichend realistisch wiedergegeben, wirken hin und wieder aber etwas zu rötlich, vor allem der Weißwert. Eher enttäuscht war ich von der Blickwinkelstabilität. Neigt man das Smartphone nur minimal zur Seite, so verfärben sich Farben recht auffällig.

Samsung Galaxy A32 5G Display Blickwinkelstabilität

Die Blickwinkelstabilität des A32 5G (in der Mitte) ist ausbaufähig. Das günstigere Poco X3 NFC (oben) ist sichtbar besser. (Bild: TechnikNews)

Software – One UI 3.1

Als Software kommt die hauseigene Benutzeroberfläche One UI in Version 3.1, auf Basis von Android 11, zum Einsatz. Der Sicherheitspatch befindet sich zum Zeitpunkt des Tests noch auf dem Stand vom 1. Februar. Das geht definitiv besser. Leider war anfangs mit Netflix und TikTok auch etwas Bloatware vorinstalliert. TikTok konnte ich deinstallieren, aber Netflix lässt sich leider nur deaktivieren.

One UI hat zwar relativ wenig mit Stock-Android zu tun und ist an vielen Stellen sehr bunt, aber mir gefällt die Software. Die Idee von One UI ist es, die Smartphones trotz der riesigen Displays noch gut mit einer Hand bedienen zu können. Des Weiteren gibt es einige Zusatzfunktionen, wie beispielsweise einen Augenschutzmodus, eine geniale Gestensteuerung und zweimaliges Tippen zum Einschalten bzw. zum Ausschalten. Nur ein Always-On-Display gibt es hier leider nicht.

Performance – ordentliche Leistung, aber mit vereinzelten Rucklern

Unter der Haube werkelt der Dimensity 720 aus dem Hause MediaTek, dem 4 GB RAM und je nach Version 64 oder 128 GB internen Speicher zur Seite stehen. Letzterer kann problemlos via Mikro-SD-Karte erweitert werden.

Die alltägliche Performance kann durchaus überzeugen. Apps starten und schließen angenehm schnell und laufen trotz der 4 GB RAM noch ausreichend lange im Hintergrund. Leider kam es in meiner gesamten Testzeit immer wieder zu vereinzelten Rucklern und teilweise dauerte es wenige Sekunden bis das Gerät wieder reagierte. Aufgrund dessen mache ich mir über die Zukunftssicherheit ein wenig Sorgen, vor allem weil Samsung auch das A32 5G in Zukunft mit einigen Updates versorgen möchte. Ich bezweifle, dass es dann noch gut benutzbar ist, aber mal abwarten. Aktuell kann man mit der Performance auf jeden Fall gut auskommen.

Akku – Wahnsinn

Samsung spendiert dem A32 5G einen 5.000 mAh starken Akku, der mit bis zu 15 Watt schnell geladen werden kann. Das passende Netzteil liegt, anders als beim S21 Ultra, im Lieferumfang bei. Leider dauert es etwa 2,5 Stunden bis der Akku vollständig aufgeladen ist. Im Vergleich zu Konkurrenz hätte ich hier gerne etwas mehr gesehen.

Mit dem Samsung Galaxy A32 5G schaffte ich immer problemlos zwei Tage ohne Ladung und viele dürften sogar noch etwas mehr schaffen. Am Ende des Tages hatte ich bei einer Screen-On-Time von 5 bis 7 Stunden meist noch etwa 50 bis 65 Prozent Akku übrig. Das sind phänomenal beeindruckende Werte. Gut gemacht Samsung.

Kamera – ordentlich

Auf der Rückseite finden oben links in der Ecke insgesamt vier Kameras Platz, die alle einzeln im Gehäuse untergebracht sind. Die Hauptkamera löst mit 48 Megapixel auf, wobei durch Pixel-Binning vier Pixel zu einem zusammengefasst werden, weshalb standardmäßig Fotos mit 12 Megapixel geschossen werden. Die Ultra-Weitwinkelkamera hat eine Auflösung von 8 Megapixel. Hinzu kommen noch zwei weitere Sensoren mit 5 und 2 Megapixel, die für Makroaufnahmen und Tiefeneffekte zuständig sind.

Samsung Galaxy A32 5G Kamera

Die Quad-Kamera des Samsung Galaxy A32 5G. (Bild: TechnikNews)

Mit der Hauptkamera gelingen vor allem bei guten Lichtverhältnissen sehr schöne Aufnahmen, die nicht mehr ganz so übersättigt wie bei früheren Samsung-Smartphones sind. Hier und da fehlt es vielleicht etwas an Kontrast, aber insgesamt geht das völlig in Ordnung. Auch mit der Schärfe und dem Dynamikumfang war ich für den Preis mehr als zufrieden. Leider können Zoomaufnahmen nicht ganz mit anderen Smartphones in dieser Preisklasse mithalten, denn im Nachhinein wird viel zu sehr künstlich nachgeschärft. Ich würde bis maximal 3-fach an Objekte heranzoomen. Sobald es dunkler wird, nimmt die Qualität sichtbar ab. Der Nachtmodus bringt zwar hin und wieder leichte Verbesserungen, aber die Bilder fangen schnell an zu rauschen und lassen einige Details vermissen. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass andere Geräte, wie beispielsweise das Poco X3 NFC, Galaxy A51 oder Realme 7 5G auch nicht wirklich besser, teilweise sogar etwas schlechter, sind.

Wechselt man zur Ultra-Weitwinkelkamera, so bekommt man deutlich mehr auf das Bild. Dafür muss man auch deutlich sichtbare Qualitätseinbußen machen. Bei der Schärfe gibt es enorme Schwächen und selbst bei Tageslicht kommt es an den Randbereichen zu unscharfen Stellen. Dynamikumfang und Farbwiedergabe können wiederum überzeugen. Bei Lowlight ist die Ultra-Weitwinkelkamera wie bei der Konkurrenz komplett unbrauchbar, auch wenn die Bilder im Nachtmodus extrem aufgehellt werden.

Und dann gibt es ja noch eine dedizierte Makrokamera, die mich tatsächlich ein wenig positiv überraschte. Anders als bei der Konkurrenz, können die Farben und sogar auch die Schärfe einigermaßen überzeugen. Wunderdinge dürft Ihr hier trotzdem nicht erwarten. Ein Xiaomi Mi 11, S21 Ultra oder Huawei P40 machen nochmal merkbar bessere Makroaufnahmen.

Testfotos

Schauen wir uns hierzu noch ein paar Testfotos an. Die folgenden Bilder sind absolut unbearbeitet, aber verlustfrei komprimiert, um die Ladezeiten und den Speicherverbrauch der Webseite gering zu halten.

Vergleich mit dem Poco X3 NFC und Samsung Galaxy A51

Zu guter Letzt wollen wir die Kamera in verschiedenen Situationen mit dem Poco X3 NFC und dem Samsung Galaxy A51 vergleichen, die ähnlich viel wie das A32 5G kosten.

Alle Smartphones liefern ähnlich gute Aufnahmen, die sich nur in Nuancen unterscheiden. Das A32 5G hat im Makromodus, bei der Farbwiedergabe und dem Dynamikumfang leicht die Nase vorn. Dafür gewinnt das Poco X3 NFC bei der Schärfe und der Lowlight-Performance.

Sonstiges – guter Lautsprecher, schlechter Vibrationsmotor usw.

Samsung verbaut zwar nur einen Mono-Lautsprecher, aber der kann sich durchaus sehen lassen. Er wird ausreichend laut und bietet selbst bei höherer Lautstärke noch einen schönen Klang.

Der verbaute Vibrationsmotor vermittelt leider kein hochwertiges und angenehmes Gefühl. Zudem klingt er auch eher störend, vor allem wenn das Smartphone auf dem Tisch liegt. Hier kann Samsung in Zukunft noch etwas nachbessern, auch wenn ich für den Preis nicht allzu sehr meckern möchte.

Schauen wir uns zu guter Letzt noch den Fingerabdrucksensor an der Seite an. Dieser ist gut zu erreichen, reagiert ausreichend schnell und entsperrt das Gerät meist zuverlässig. Ein Realme 7 5G gefällt mir hier allerdings noch etwas besser.

Fazit

Das Samsung Galaxy A32 5G kostet in der kleinsten Version mit 64 GB Speicher momentan etwa 230 Euro, was meiner Meinung nach viel zu viel ist. Für diesen Preis und teilweise sogar für deutlich weniger bieten ein Poco X3 NFC, Poco X3 Pro, Realme 7 5G, OPPO Reno4 Z 5G usw. ein deutlich besseres Gesamtpaket mit merkbar besserem Display. Samsung hat hier einfach an der falschen Stelle gespart und deshalb kann ich es für den aktuellen Preis auf keinen Fall weiterempfehlen.

Wenn der Preis vielleicht auf etwa 150 Euro sinkt, könnte es wiederum sehr interessant werden, denn dafür bietet es eine gute Performance, einen sehr guten Lautsprecher, eine überragende Akkulaufzeit und ein rundum gelungenes Kamerasetup. Euch muss aber trotzdem klar sein, dass es selbst in diesem Preisbereich bessere Displays, wie beispielsweise im Poco M3 oder OnePlus Nord N100, gibt.

Wir bedanken uns bei Samsung Deutschland für die Bereitstellung des Testgeräts!

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Fabian Menzel

Fabian ist schon seit Mitte September 2020 ein Teil von TechnikNews und versorgt die Seite regelmäßig mit diversen News, aber auch mit einigen Testberichten zu Smartphones. Ihm macht es unglaublich viel Spaß und er ist extrem dankbar, so ein tolles Team an seiner Seite zu haben. In seiner Freizeit hört er gerne Musik und fotografiert gelegentlich mit seinem Huawei Mate 50 Pro.

Fabian hat bereits 300 Artikel geschrieben und 24 Kommentare verfasst.

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